Renault setzt bei seinen neuen Elektroautos auf einen Mix aus modernen, komplett neuen Modellen wie dem Megane E-Tech Electric sowie Neuinterpretationen historischerer Modelle wie des R4 und R5. Die Neuerfindung klassischer Designs sei für Konzernchef Luca de Meo „unwiderstehlich“, sagte Laurens van den Acker, der Designchef der Renault-Gruppe, im Gespräch mit Autocar.
„Ich glaube, es gibt diese unausgesprochene Erwartung, dass Elektroautos ein wenig anonym, sehr fließend und kalt aussehen sollten. Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr Vielfalt bei Elektroautos geben wird, und wir versuchen, unser Bestes zu geben“, so der Designer.
Die kommenden Modelle Renault 5 und der Renault 4 seien vollwertige Elektroautos, „aber sie werden legendäre Ikonen sein“. Gleichzeitig seien der elektrische Mégane und der künftige batteriebetriebene Scenic „einfach sehr moderne Autos“. Für jemanden wie De Meo „war es unwiderstehlich“, etwas mit dem historischen Modellangebot von Renault zu machen.
Der neue Renault 5 mit Elektroantrieb wurde Anfang 2021 als Symbol für die zukünftige Strategie „Renaulution“ vorgestellt. Das Modell durchläuft derzeit letzte Erprobungsfahren, bevor es im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll. Der Renault 4 wurde letztes Jahr auf dem Pariser Autosalon als Konzept vorgestellt und wird laut Autocar 2025 in die Verkaufsräume kommen. Das Serienfahrzeug wird auf die ausgefallenen Offroad-Anbauten verzichten. Beide Modelle fahren auf der neuen CMF-BEV-Architektur des Unternehmens für kleine Elektroautos.
Als er 2009 zu Renault gekommen sei, habe er die Zukunft designen wollen, erklärte Van den Acker. „Aber ironischerweise denke ich, dass es in dieser Zeit, in der es so viel Unsicherheit in der Welt gibt, in der viele dunkle Wolken links, rechts und in der Mitte hängen, eine gute Sache ist, ein paar Autos zu bauen, die wirklich über die guten Zeiten sprechen – und über die Zeiten, in denen die Marke lebendig war – und all diese positiven Emotionen wecken, die die Menschen haben.“
Diese guten Erinnerungen wiederzubeleben, sei eine gute Sache, findet der Designer. Es seien „Wohlfühlprodukte“, und die gibt es nur sehr selten. „Das ist eine Karte, die wir spielen können, die niemand sonst spielen kann … Warum den Leuten nicht geben, was sie wollen?“
Dass die Modelle 4 und 5 nicht schon früher ein Comeback gefeiert haben, lag laut Van den Acker am Verbrennungsantrieb. Ein neuer Renault 5 etwa hätte eine sehr lange Nase haben müssen. In diesem Sinne sei die Umstellung auf Elektroautos „sehr spannend“.
Thomas_aus_Marl meint
Ein R4 war mein erstes Auto. Es war unglaublich praxistauglich. Zum Transport großer Gegenstände brauchte man nur eine Flügelmutter lösen. Dann konnte man die Rückbank aushaken und mit einer Hand in die Garage oder den Keller tragen. Und bereits mit den eine handbreiten Sommerreifen waren die Fahreigenschaften dank der schmalen Auflagefläche so gut, dass Winterreifen rausgeschmissenes Geld gewesen wären. Der größte Nachteil war die nicht vorhandene Geräuschdämmung und dass es im Winter durch das Loch in der Türe, worin sich der innere Türgriff verbarg, zog wie Hechtsuppe. Doch dagegen half ein Lappen, den man einfach in das Loch stopfte.
Der unförmige Klotz auf dem Foto soll ein R4 sein? Für mich Null Wiedererkennungswert. Da hilft es noch nicht einmal wenn man ein Typenschild hinten drauf pappt.
Jeff Healey meint
So ist es. Eine Ikone der „Basis-Automobilität“ verkommt in zweiter Generation zum aufgeblasenen Plastik-Bomber. Eine verpasste Chance, es bewusst anders, intelligenter zu machen als andere Autohersteller, @Renault…
T. Pietsch meint
Ja Design können sie. Die Technik ist über jeden Zweifel erhaben. Die BEV sind Dauerläufer die auch nach 10 Jahren und 200000 km noch mit 94 SOH fahren. Wir haben viele Kunden davon. Renault hat 8 Jahre zusammen mit Nissan den Markt dominiert. Sie haben Zeit. Renault baut ja fertige Autos keine wo sich der Hersteller regelmäßig entschuldigen muss oder seine unnützen Bauteile billger macht. Renault baut seid über 120 Jahren Autos hat 2 Weltkriege überstanden. Die werden ihren weg gehen.
Yoyo meint
1+
So ist es.
Wolfgang Stürmer meint
Ich bin in den 80ern einen R5 gefahren und fahre heute eine ZOE. Damals wie heute gilt – bei den wirklich wesentlichen Dingen ist Renault vorne dabei. Nehmen wir die ZOE – wie viele Elektroautos gibt es, die AC 22 KW laden können? Die ZOE kanns. Bedeutet in der Praxis – in Österreich gibt es eine überschaubare Menge an DC Schnellladestationen, aber massenhaft AC Ladestationen mit max. 22 KW Ladeleistung. Wenn mit dem Elektro R5 jetzt noch die Möglichkeit des bidirektionalen Laden kommt, ist Renault wieder seinem Ruf gerecht geworden!
Holger Jenp meint
Ich hoffe und erwarte vor allem, dass ja der R5 Electric dann die „Welle“ der kleinen neuen Elektrischen ab 2024/25 ff. einleitet: Cupra Raval 2025, VW ID.2, MG3 vielleicht, Stellantis auf STLA Small usw. usf.
Klasse. Da kommt Fahrt auf im BEV-Segment.
Jeff Healey meint
Es wäre auch wirklich langsam an der Zeit die leichteren und günstigen Formate zu bringen.
Egon Meier meint
Retro-Design wird Renault auch nicht retten.
Die technischen Daten der Renault-BEV sind schwach, die Preise hoch. Die Wagen sind einfach nicht konkurrenzfähig.
Ist der Ruf erst ruiniert .. lebt sich’s gänzlich ungeniert ..
Da die Absatzzahlen fehlen können Entwicklungskosten nicht reingeholt werden, es fehlen Skaleneffekte. Durch geringe Stückzahlen ist man für potente Zell-Lieferanten nicht attraktiv: Man kann keine hohe Abnahme garantieren.
Es ist eine Abwärtsspirale. Es ist wie mit den BEV-Startups in China – sie sterben wie die Fliegen. Nur hier erwischt es eine alt eingesessene Firma beim Niedergang.
ist irgendwie schade.
Walter Sarr meint
Schaumama, wie‘s mit dem R5 Electric ab 2024 sich entwickeln wird. Ich bin optimistisch.
Tt07 meint
@Egon, selten so einen nicht belegbaren Dünn**ff gelesen. Renault wird es noch geben, wenn Du schon lange nicht mehr posten kannst.
Eugen P. meint
Die Frage ist in welcher Form es Renault irgendwann noch geben wird, Opel ist z.B. nur noch ein seelenloses Label für geringfügig veränderte Peugeots. Volvo ist chinesisch, Jaguar und Landrover gehören Indern.
Renault ist sicherlich einer der kleineren und schwächeren Hersteller ohne besonderes Alleinstellungsmerkmal.
Peter Opor meint
Nach meinen Erfahrungen und Kenntnisstand sehen viele Opelfahrer das anders. Die Fahrzeuge haben eigenständiges Design außen und im Cockpit und für das „unter dem Blech“ interessieren sich viele, sogar deutlich die meisten Automobilisten gar nicht.
Helmut Schönherr meint
Meintest Du „prosten“…
Peter Opor meint
Irgendwann endet im Leben beides – welches zuerst, kann man vorher schwer sagen;)
Yoyo meint
Stimmt. Aber kennen Egon ja mit seim unbändigen Hass auf Renault…
EVrules meint
Welche Preise werden R5 und R4 denn haben, was weißt du, was uns noch unbekannt ist?
Wo gibt es Probleme Batteriezellen zu erhalten, welche Informationen stehen dir zur Verfügung?
Wo fehlen die Absatzzahlen, wo würde das Unternehmen straucheln? Welche Quellen kannst du hierzu nennen?
Oder anders gesagt, Fakenews zu verbreiten ist immer leicht, gell!?
Smartino meint
Der Retro-R4 sieht leider recht klobig aus.
Der alte R4 leistete übrigens bis vor kurzem in Madagaskar wertvolle Dienste als Taxi, allerdings immer sehr kreativ notdürftig mit allerlei einfachen Hilfsmitteln wie Draht, Plastikflaschen u.s.w. repariert. Die Fahrt war jeweils so abenteuerlich und eine heile Ankunft so überraschend, dass ich immer einen gerechtfertigten Abenteuerzuschlag bezahlt habe.
Genial war (wie auch beim Espace) die ebene Ladefläche ohne erhöhte Ladekante. Lapidar und enorm praktisch. Ich verstehe nicht, warum das bei fast allen andern Autos nicht auch so ist. Hoffentlich übernimmt das auch der E-R4.
Jeff Healey meint
So einfache, geniale, einfach geniale Autos gibt es heute nicht mehr, und soll es auch nicht mehr geben. Viel zu günstig im Endpreis, zu wenig Marge. Es muss heute aufwändig und teuer sein. Das beste Beispiel scheint mir der neue R4 zu sein, meiner persönlichen Meinung nach ein aufgeblähter, unwürdiger Abklatsch einer Ikone des Automobilen Purismus.
Zugegeben: Es ist nicht einfach die DNA einer Ikone in die heutige Zeit zu transferieren. Leider verschandelt Renault derzeit genau so seine Historie wie alle anderen Hersteller: Ideenlos, uninspiriert, mutlos, die Essenzen des eigenen Erbes verkennend.
EVrules meint
Jo, weil alles nur an der Marge und am Unwillen liegt, warum heutige Fahrzeuge so aussehen, wie sie aussehen. Crashsicherheit und Fußgängerschutz haben ja absolut keine Bedeutung in der Konstruktion, hier sprechen die Experten!
Jeff Healey meint
Eine sehr dünne Argumentation: Es gibt deutlich geeignetere Fronten im Falle eines Crashs, als dias SUV-typisch wuchtige Front-Design.
Robert Quoos meint
.. sehe ich auf den Konzeptfotos zum R5 Electric zumindest nichts dergleichen,
schaumama.
Robert Quoos meint
sorry, sollte Antwort auf DerMond sein.
Quallest meint
Das Problem bei den Retro Autos ist das sie an die alten Zeiten erinnern, ohne Nutzwert. Die Originale würden so gebaut weil die Konstrukteure ihre Ideale umsetzten. Dadurch wurden die Autos unverwechselbar. Heute werden die Kunden befragt was sie wollen und dann noch geschaut was die Konkurrenz macht. Somit hat man immer das gleiche Auto mit einem anderen Paperl drauf. Früher konnte man sich entscheiden zwischen einer komfortablen Göttin oder der rassige Julia. Heute Einheitsbrei. Ich hoffe auf Tesla. Beim Cybertruck haben Sie nicht geschaut was die anderen machen. Ich hoffe sie lösen sich weiter. Unter dem Blech geschieht es ja schon. Aber die anderen folgen blind. Es könnte ja Mal ein Hersteller die Antithese zu Tesla machen, keine rollenden Computer. Vielleicht geht’s in die Hose Nachmachen sicher auch……
Achim Gesen meint
Fiat 500 ist erfolgreich am Markt,
MINI auch.
R5 traue ich‘s ebenfalls zu.
Andi EE meint
In dem rechts sehe ich einen Monstertruck, komplett lächerlich das Teil. Das soll jetzt kein R4 sei, oder?
Robert Quoos meint
ka, hab für mich nur den R5 im Visier
EVrules meint
Der R4 muss oberhalb aller offroad-artigen Anbauten angeschaut werden, Luca De Meo sagte selbst bei der Vorstellung, dass der 4×4-Unterbau, also alles matt-schwarze, so nicht in Serie kommen wird – ein reiner Design-Gag.
Die Karosserie jedoch, also alles „lackierte“ dagegen schon – daher lässt sich schon eine gewisse Anlehnung an den alten R4 ausmachen.
Tesla macht es umgedreht, stellen vermeintlich ein Design-Gag vor (viele waren sich bei der CT-Präsenation sicher), der dann so umgesetzt wird.
Thomas Wagner meint
und wenn sich diese Autos auch noch gut verkaufen, dann ist das ein Nutzen. Leider ist Renault inzwischen bei den BEV ziemlich ins Hintertreffen geraten.
Alle BEVs aus dem Hause Renault verkaufen sich schlecht. Es liegt wohl an den unattraktiven Preisen.
Wenn sie jedoch so weiter machen
wird das nichts mit Renault und Zukunft !
Schlumpf7 meint
Renault sollte mal seine „Brot und Butter“ Fahrzeuge, die die Franzosen so lieben,
wie den Clio, Capture oder den Arkana (statt als Hybrid Novell), als echte BEVs auf den
Markt bringen. Wenn jetzt noch der Zoe aus der Produktion verschwindet, wird´s Zeit.
David meint
Der Renault 5 ist wiederzuerkennen, der Renault 4 überhaupt nicht. Dafür finde ich, der Renault 5 sieht nicht gut genug aus, da hätte man die Turbo Karosserie mit dicken Backen hinten nehmen müssen. Wurde ja auch schon mal als Studie gezeigt.
EVrules meint
Der R4 muss oberhalb aller offroad-artigen Anbauten angeschaut werden, Luca De Meo sagte selbst bei der Vorstellung, dass der 4×4-Unterbau, also alles matt-schwarze, so nicht in Serie kommen wird. Die Karosserie jedoch, also alles „lackierte“ dagegen schon – daher lässt sich schon eine gewisse Anlehnung an den alten R4 ausmachen.
Rolf Strop meint
@David
So unterschiedlich sind die Geschmäcker.
Die „dicken Backen hinten“ wären für den neuen R5 mein letzter Wille gewesen:(
Ernst Ogg meint
Ich glaube, die Hersteller lassen da schon die Vernunft siegen.
Beispiel auch Porsche Boxster/Cayman-Nachfolger 2025: Schrecklich aufgeblasen und -gedickt als Concept Car vor circa zwei, drei Jahren und in Pressespekulationen (Reichel).
Nun die herumfahrenden, im Design fast fertigen Erlkönige hingegen liegen erfreulich nah am bisherigen Boxster/Cayman, juchhu.
DerMond meint
Wenn man bei Renault mit dem Fahrzeugaußendesign fertig ist und es gut aussieht, dann ist es dort wohl üblich noch mindestens eine seltsame Plastikapplikation anzubringen.
Detlev Krews meint
Vielleicht auch Generationsfrage.
Ich als Babyboomer wuchs zu Zeiten des R5 auf / war stets autointeressierter Jugendlicher. Erstes eigenes Kfz. 1975 nagelneuer Audi 50:)
Mir gefällt das Retrodesign, wie es sich für den R5 Electric abzeichnet. So wie mir auch newMINI und Fiat 500e gefallen.
EVrules meint
Kann ich als jemand der knapp vor den 90ern geboren wurde und erst nach den 2000er Jahren in Richtung Führerschein ging, jedoch auch bestätigen – also wie wohltuend die alten, klassischen Linien auch im heutigen Straßenbild, neu aufgelegt, auffallen.
Jeff Healey meint
Zeitlose Linienführung ist heute nicht mehr gefragt.
Ohne Sicken, tief wie der Grand Canyon, schwülstige Falten und pseudo-sportlicher Plaste-Verkleidungen, geht heute anscheinend nichts mehr.
Tim Schnabel meint
Unwiderstehlich wie ein nicht abgeschlossenes Fahrrad in Kreuzberg, zieht halt nur gewisse Leute an
Mäx meint
Ah come on, der Renault 5 sieht schon unverschämt gut aus. Mal schauen wie er dann am Ende wirklich aussieht.
Tim Schnabel meint
Ne sry für mich leider garnicht, sieht nach GTI, Opel Corsa tuning Szene aus, mit nem Hauch Proll.
Bin aber auch heute echt mies drauf, bin seit 8 Wochen krankgeschrieben da wird man salzig
Yoyo meint
Ach Tim, es hat noch keiner wirklich den verkaufsfertigen Endzustand gesehen. Warte das doch erst mal ab.
Und werde schnell gesund!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Gute Besserung!
EselAusWesel meint
Es ist jedenfalls interessant, wie unterschiedlich Design wahrgenommen wird, bzw was es an Emotionen weckt.
Ich z.B. kann das BMW-Design nicht ab. Mit Ausnahme des i3 weckt jeder BMW bei mir negative Emotionen. Dabei ist es ja nur ein Gebrauchsgegenstand, der einen transportieren soll…
Stellantis ist derzeit der Auto-Hersteller mit der höchsten Marge, meine ich. Und im Straßenbild merkt man schon, dass auffälligere Autos meistens aus dem hause Stellantis kommen. Also Wert aufs Design zu legen scheint sich für Stellantis zu lohnen bzw auch ganz gut anzukommen bei der Kundschaft.
Thomas Karawil meint
@Esel
Renault gehört aber nicht zu Stellantis;)
Andi EE meint
Gute Besserung auch von mir!
Aber beim Design irrst du dich, das ist schon ganz klar ein R5. Bei der Proll-Ausführung bin ich bei dir, aber das ist ja nicht die Standardausführung. Denke die ist so wie sie schon mal gezeigt wurde und die sieht super aus.
Yoyo meint
Vielleicht kann man ihn schon zur IAA Mobility in München sehen.
Schaun mer mal.
Tt07 meint
@EselAusWesel, 1++
EVrules meint
Mindestens soll dort der neue Scenic vorgestellt werden, sozusagen eine etwas längere MéganE, jedoch auf der gleichen Basis.