Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) stellt den California Concept vor. Das Reisemobil mit Plug-in-Hybridantrieb basiert auf dem 2021 eingeführten Multivan in der Langversion, somit ist es größer als der Vorgänger California 6.1. Komplett neu gedacht haben die Entwickler den Wohn- und Küchenbereich. Erstmals ist dieser California auch auf der Küchenseite mit einer Schiebetür ausgestattet.
Bislang hatten alle California auf der Basis des Bulli auf der linken Seite den bis zur B-Säule reichenden Küchenblock und auf der rechten Seite eine Schiebetür, diese Tür war das Hauptportal – sowohl im Alltag als auch beim Camping. Die Camper-Klappstühle und der Klapptisch sowie die Markise waren deshalb ebenfalls stets auf der rechten Fahrzeugseite aufgebaut. Mit dem California Concept erschließt VWN durch die zusätzliche Schiebetür auf der Fahrerseite und einen – im Stile des großen Grand California – weiter hinten angeordneten Küchenblock jetzt auch die linke Fahrzeugseite für das Camping.
Da die Studie links mit einer Gelenkarmmarkise und rechts mit Sonnensegel ausgestattet ist, können beide Fahrzeugseiten beschattet respektive vor Regen geschützt werden. Das Sonnensegel ist in wenigen Augenblicken einsetzbar. Die Markise besitzt eine Kurbel, die im Markisengehäuse verstaut wird.
Drei-Raum-Konzept
Erstmals präsentiert VWN mit dem Showcar ein Drei-Raum-Konzept:
- Raum 1 (außen): Die rechte Fahrzeugseite bietet mit ihrer Schiebetür wie beim aktuellen California 6.1 im Alltag einen sicheren Ein- und Ausstieg auf der Bürgersteigseite sowie sicheres Be- und Entladen. Auf dem Campingplatz wird dieser Bereich mit dem Sonnensegel zum offenen Zelt.
- Raum 2 (innen): Im Innenraum hinter den um 180 Grad drehbaren Vordersitzen (in der Höhe einstellbar) kommen gegenüber dem heutigen California leichte, herausnehmbare Einzelsitze zum Einsatz. Dank der variablen Sitze können nun auch Boards und Bikes einfacher im Innenraum transportiert werden. Wird der California Concept als Camper genutzt, kann der Sitzbereich in eine Liegefläche zum Entspannen oder in eine Vis-à-vis-Anordnung der Sitze umgebaut werden.
- Raum 3 (außen): Durch die zusätzliche Schiebetür auf der Fahrerseite, die Neukonzeption der Küchenzeile samt Markise entsteht links ein neuer Außenbereich, den es zuvor bei keinem anderen California in Verbindung mit einer Außenküche gab. Im Alltag bietet die zweite Schiebetür einen weiteren Ein- und Ausstieg und zusätzliche Belademöglichkeiten. Beim Campen entsteht hier der eigentliche Raum zum Kochen und Essen sowie für lange Abende unter der Markise. Dabei ist die Küchenzeile samt Spüle, verschiebbarem Induktions-Kochfeld und Kühlschrank nun auch von außen erreichbar.
Zusätzlich zum 230-V-Induktionskochfeld gibt es einen integrierten Gaskocher, wie man ihn aus den vergangenen Generationen kennt. Eine 230-Volt-Steckdose auf der Außenseite der Küche und ein Außenklapptisch erleichtern das Leben auf dem Stellplatz. Dabei sind die Küchenschubladen von außen und innen erreichbar.
„Clou ist auch der kompakte Grill, der im Küchenblock verstaut und bequem von außen entnommen werden kann“, so VWN. „Ähnlich wie beim Grand California auf Crafter-Basis, bietet darüber hinaus der auch von außen erreichbare und mit einer Schublade ausgestattete Kühlschrank praktische Vorteile: Die Lebensmittel sind so beim Frühstück noch schneller auf dem Tisch. Zudem kann der Einkauf frischer Lebensmittel im Sommer aus dem Einkaufswagen direkt in den Kühlschrank geladen werden.“
Da der Multivan keine manuelle, sondern eine elektrische Parkbremse hat, ist der Durchgang beim Showcar zwischen Fahrer- und Beifahrersitz in Richtung Fond besser nutzbar. Schubladen unter den vorderen höheneinstellbaren Drehsitzen und den Einzelsitzen im Fond erweitern den Stauraum. Hinter dem Fahrer- oder Beifahrersitz ist damit Raum etwa für eine herausnehmbare Trocken-Trenntoilette vorhanden.
Weiteren Stauraum bieten die oberen und unteren Küchenschränke, die hinter dem Kühlschrank angeordnet sind. Darüber hinaus gibt es einen separaten Staubereich unter der Bettverlängerung. Im Innenraum gibt es auch eine umlaufende und dimmbare Ambientebeleuchtung im Dachrahmen. Für gemütliche Stimmung draußen sorgt eine herausnehmbare im Küchenblock integrierte Tischleuchte. Wenn es etwas heller sein soll, kann die an den Markisenarmen befestigte LED Beleuchtung eingeschaltet werden.
Das Aufstelldach besteht beim California Concept aus einer leichten Aluminium-Dachschale und einem dreilagigen Faltenbalg, der über eine große Panorama-Öffnung nach vorn verfügt. Es fährt, wie bei allen California, vorne in die höchste Stellung. USB-C-Steckdosen und LED-Lampen sorgen für Strom und Licht im Aufstelldach. Geschlafen wird auf einem Dachbett mit Federtellern.
Bedient wird der Aufstellmechanismus des Daches über ein Tablet am Schrank in der C-Säule. Alle für das Campen relevanten Features werden über das Touch-Display gesteuert. Dazu gehören neben dem Aufstelldach die Informationen zum Frisch- und Abwasserstand, die Innenraum-Lichtfunktionen samt Ambientebeleuchtung, der Status der Stromversorgung, der Kühlschrank und die Standheizung. Darüber hinaus können diese Funktionen via Smartphone über die App „Cali on Tour“ sowie mittels Infotainmentsystem gesteuert werden. Über das Infotainmentsystem kann zudem eine Neigungsanzeige aufgerufen werden, um den Camper waagerecht auszurichten.
Das Tablet lässt sich an einem Gelenkarm herausgeschwenken und so ausrichten, dass man es von jeder Position im Fahrgastraum gut sehen kann. Zum Fernsehen kann es auch um 90 Grad gedreht werden.
Kundenfahrzeuge des California Concept will VWN im kommenden Jahr mit allen Antriebssystemen des Multivan realisieren.
Peter Kass meint
Warum keine Details über den Antrieb ?
– Wie groß ist die rein elektrische Reichweite ?
– Wieviel Sprit braucht er (Einsparungen durch Hybrid-Betrieb ?) ?
– etc.
Das ist es doch, was E-Mobilisteninteressiert.
Daniel meint
Gut
Hoffentlich bringt VW dann jetzt auch endlich einen Camp Mode für ihre PHEV California Modelle.
Der könnte in der Nacht z.B. die Klimatisierung oder Lüftung betreiben.
Powerwall Thorsten meint
Klingt nach einem tollen Konzept für die Usergroup.
Als Camper hätte ich das fahrerseitige Segel gerne größer, aber das sollte ja der Aftermarket flux liefern könne.
Schade, daß es den nicht vollelektrisch mit 400 km Reichweite gibt – wie weit fährt den der Plugin rein elektrisch?
Oeyn@ktiv meint
Ich frage mich auch, warum nicht vollelektrisch angetrieben. Und 400 km würden mir auch vollkommen ausreichen. Es wurden ja schon auf der T6-Basis Konzeptfahrzeuge vorgestellt (Frieda Volt). Dort wurde schon ein ca. 75 kWh-Akku sowie auf Wunsch ein weiterer Zusatzakku vorgestellt. Was hier noch ein Einzelfahrzeug war, könnte VW doch technisch ausgereift umsetzen.
Und ja, einen Lotto-Schein mit Aussicht auf einen Geldregen müsste ich dann schnell noch einlösen. Seufz…
Anti-Brumm meint
Ganz ehrlich, warum sollte so ein Fahrzeug rein elektrisch sein? Das Ding steht an 350 von 365 Tagen in der Hauseinfahrt.
Matthias meint
Gerade Standzeuge wie Wohnmobil, Cabrio, Motorrad, Feuerwehr könnten beim Herumstehen nützlich sein wenn der Akku als Stromspeicher dient.
David meint
Alles Verzweiflung, um noch schnell die Dreckschleuder loszuwerden. Camper sind allerdings auch alles andere als Umweltschützer, insofern wird es bei Ihnen vielleicht sogar auf Applaus treffen. Trotzdem werden bewusste Menschen auf die Camper-Version auf Basis des langen ID Bus mit großem Akku warten, wo man Bordstrom entnehmen kann.
nie wieder Opel meint
Warum immer wieder die alte Leier, das man BEV-Fahrern pauschal den Umweltschützer unterstellt?
Powerwall Thorsten meint
Was genau befähigt Dich zu der Aussage, dass Camper keine Umweltschützer sind?
Vielleicht kennst Du nur die falschen Camper.
Sie können genauso gut Umweltschützer sein, wie Porsche Fahrer auch.
Über die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten darf sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
;-)