Der chinesische Elektroautobauer BYD setzt sich ehrgeizige Ziele in Sachen Marktanteil in Deutschland. Der Chef des deutschen BYD-Importeurs Hedin Electric Mobility, Lars Pauly, nannte im Gespräch mit der Zeitschrift Auto Motor und Sport konkrete Zahlen.
„Wir sind uns sicher, dass BYD auch in Europa und vor allem in Deutschland ein sehr starker Player werden wird. Und deshalb nehmen wir uns auch fünf bis zehn Prozent Marktanteil im E-Auto-Markt als mittelfristiges Ziel vor, ohne dass wir uns da auf eine Jahreszahl festnageln lassen“, so Pauly. Deutschland sei „ein sehr umkämpfter Markt“.
Aktuell baut Pauly ein Vertriebsnetz auf, in dem auch Händler der Marken BMW, Mercedes und VW Modelle von BYD anbieten. „Wir haben Deutschland in acht Regionen aufgeteilt. Sieben Regionen davon haben wir an große Händler vergeben. Das achte Gebiet, den Großraum Stuttgart, werden wir als Hedin-Gruppe selbst übernehmen.“
„Insgesamt haben wir im Moment 14 Verkaufsstandorte, das ist natürlich noch nicht flächendeckend, bis Ende des Jahres werden es 30 sein, mittelfristig planen wir mit 50“, erklärte Pauly. Es werde „reine Verkaufsbetriebe, klassische Autohäuser mit angeschlossener Werkstatt, aber sicherlich auch reine Werkstätten geben.“
Sich nur auf Online-Verkäufe zu verlassen, wie das andere chinesische Hersteller tun, hält Pauly nicht für sinnvoll. Eine neue Marke müsse Vertrauen aufbauen. „Da glauben wir, dass es für einen Kunden in Deutschland wichtig ist, das Produkt anfassen zu können, die Menschen zu kennen, die da dahinterstehen – im Verkauf und im Service. Und das können die Händler, die wir da ausgewählt haben, am besten.“
BYD hat kürzlich technische Daten und Preise der neu nach Europa kommenden Modelle Seal und Dolphin bekannt gegeben. Die Mittelklasselimousine und der Kompaktwagen ergänzen das bisher aus der Obeklasselimousine Han EV, dem SUV Tang EV und dem Kompakt-SUV Atto 3 bestehende Angebot in Deutschland.
„Wir haben bedeutende Fortschritte bei der Erschließung neuer Märkte in Europa gemacht“, so Michael Shu, Managing Director bei BYD Europe, im Rahmen der Messe IAA Mobility in München. „Obgleich wir unsere Marke erst vor zwölf Monaten in Europa eingeführt haben, konnten wir in weniger als einem Jahr in 15 europäischen Ländern eine Präsenz für unsere Marke schaffen und über 140 Geschäfte eröffnen. Wir kooperieren mit den besten Handelspartnern, um ein Netzwerk zu schaffen, das einen erstklassigen Kundenservice und ein erstklassiges Einkaufserlebnis bietet. Wir freuen uns auf den weiteren Ausbau dieses Netzes und die Möglichkeit, mehr Verbrauchern die Vorteile und fortschrittlichen Technologien der BYD-Elektroautos zugänglich zu machen.“
Angestellter meint
Es werden hier bald Politiker aufstehen und behaupten, Chinesische Automobile würden, ähnlich wie Chinesische Telekommunikationskonzerne und Chiphersteller, ein Sicherheitsrisiko darstellen, und mit deren Kameras und Sensoren sogenannte “unfreundliche Staaten” ausspionieren, und diese Daten dann in deren staatseigener Cloud speichern. Das wird dann die Verbreitung Chinesischer Automobile in diesen Ländern hemmen :-)
Tom meint
5-10% Marktanteil bei den Preisen?? Na viel Glück dabei…
Aber zwischen den Zeilen kann man ja herauslesen, dass Hr. Pauly offenbar selbst nicht so ganz an die „ehrgeizigen Ziele“ von BYD glaubt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wer die Kostenführerschaft inne hat, kann wie kein anderer, die Preise nach unten ziehen, ohne dass er in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät. Macht strategisch jedenfalls Sinn, den neuen E-Automarkt mit Preisen von oben kommend aufzurollen.
Jörg2 meint
Tom
Der 10%-Plan ist für die Zukunft.
Dein Preisgegenargument bezieht sich auf jetzt.
Welche Preisflexibilität BYD hat, wird erst die Zukunft uns außenstehenden zeigen.
In China scheinen deren Pläne, auch gegen die örtlich produzierten Produkte westlicher OEM aufzugehen. Es gibt eher keinen Grund, dass das hier nicht klappen sollte.
Peter Müller meint
Ich würde die China Teile nicht kaufen, nicht eher die Taiwan anerkennen.
nie wieder Opel meint
Das wird die Chinesen in die Knie zwingen.
Sandro meint
Die sind schon ko, will nur hier kaum jemand wahrhaben.
alupo meint
Du bist ganz schön naiv…
Ben meint
Hat man von den angeblich schlecht verarbeiteten elektr. Amis auch gesagt und dazu noch das die nächsten Monat pleite sind…seit 2013
Stelios meint
Warum ist jemand naiv nur weil er kein chin. Auto kaufen möchte? Ich denke, er ist ein Idealist. Ist doch schön dass es noch solche Menschen gibt die nicht nur nach ihren persönlichen monetären Vorteilen schauen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wieviel Jahrzehnte haben Erdöl und -gas von Staaten eingekauft, in denen die Menschenrechte nicht gelten?
Sandro meint
Aus Norwegen zb., stimmt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Nicht ganz richtig, aber du darfst noch mal raten.
nie wieder Opel meint
Junge Junge, bitte, gib dir doch mal etwas Mühe. Bei so flachen Vorlagen kann ich gar nicht ansetzen.
Sandro meint
Gähn, ihr habt nichts auf der Pfanne, langweilt.
Peter meint
Und weil es früher (TM) doof war, muss man es in Zukunft auch weiter machen?
Ich halte zwar auch wenig von überbordender Moralisierung, besonders wenn sie nur ein ganz dünner Anstrich ist, aber ein bisschen Willen zur Verbesserung darf man schon artikulieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Chinesen erkennen ja Taiwan an, als ihr eigenes Territorium.
Die strategische Ausrichtung war eben lange so, dass China als „verlängerte Werkbank“ von Europa gesehen wurde. Jetzt hat diese Werkbank eine eigene Kompetenz und Marktmacht entwickelt und es wird höchste Zeit, dass sich Europa seiner Abhängigkeit bewußt wird und sich korrigiert; auf dem Weg ist sie ja; leider gibt es aber auch Bestrebungen, dass Deutschland diese EU verlassen soll. Dann verlieren wir so richtig, ganz ohne Krieg.
Futureman meint
Bei dem Vertriebskonzept ist klar, warum die BYD’s so teuer sind. Das Ganze muss ja auf die geringe Stückzahl umgelegt werden. Vor allem, wenn viele nur zum gucken und Probefahrt kommen.
Bei anderen Anbietern müssen manchmal Besitzer bei den reinen Übergaben mithelfen, da es so viele pro Standort sind. Von dem Geld was dabei gespart wird, baut man dann einfach ein weltweites Ladenetz auf und senkt in Zukunft den Autopreis immer weiter.
Oswaldo meint
Besitzer müssen nicht nur bei der Übergabe helfen sondern auch bei einem Unfallschaden monatelang auf Ersatzteile warten!
Nie und nimmer kommt mir wieder ein Tesla auf die Auffahrt!!
eHannes meint
Die machen das meiner Meinung nach völlig richtig. „Virtuelle Werkstätten“ wird es nur für die Software geben. Für die Hardware braucht es Niederlassungen, eventuell mit Showroom und vor allem Werkstätten mit geschultem Personal – ohne hohe Fluktuation. Dazu eine 1a Ersatzteillogistik. Ohne diese Zutaten wird BYD trotz seiner Größe nicht mit VW und anderen Platzhirschen konkurrieren können. Und jetzt eine Niedrigpreispolitik mit dem Ziel „schnelle hohe Marktanteile“ zu fahren wäre völlig bescheuert.
Envision meint
Der RWD Seal mit 570km WLTP und ein mit bisschen Rabatt inklusive Förderung um 40k könnte mich überzeugen es mal zu probieren, Kofferraum etwas unpraktisch, die anderen finde ich jetzt nicht so schön/spannend.
Franz mueller meint
Aktuell kostet der Heckangetriebe Seal 47,5T€. Du kannst also 2250€ vom Hersteller und 4500€ Förderung von der BAFA abziehen. Damit bist du ja schon fast bei 40T€, auf was wartest du noch?
Franz mueller meint
Vielleicht liegt´s auch daran, dass du für 2T€ weniger ein neues Model 3 Highland mit 100km mehr Reichweite bekommst?
elbflorenz meint
Aber mit einer grottenschlechten Ausstattung.
Beim neuen M3 muss man ja für Level2+ noch fett Aufpreis zahlen.
Von der Innenausstattung ganz zu schweigen. Das ist so wie zwischen Dacia und Mercedes … und Tesla ist Dacia …
Doreen Weis meint
Viele Interessenten wollen halt keinen Tesla. Ist ja auch ok.
Stelios meint
Highland ist geil, aber Blinkerknöpfe und fehlende Parksensoren facken leider total ab!
stdwanze meint
Der Seal enttäuscht wie alle BYD bei den Assistenten. Lenkassistent der eher gefährdet, keine Anpassung der Geschwindigkeit an Schilder, Pipsen ohne Ende, Müdigkeitswarner fail etc…
Sicherlich, mit 40k Endpreis endlich mal ein preisliche Einordnung die mal passt, nicht wie beim Atto, der weniger als ein ID4 bringt aber mehr kostet (das Leasing mal aussen vor).
Mike meint
Ein Auto, was nicht einmal einen Blinker- oder Wischerhebel hat?
nie wieder Opel meint
Und keinen Schalthebel, keinen Handbremshebel, keine Fensterkurbel, keinen Türöffnerhebel, keinen Hebel zum Motorhaube öffnen, hast Recht geht gar nicht.
Stelios meint
Mechanischen Türöffner gibt’s doch, eine Notentriegelung. Muss man die Armauflage in der Türtafel hochreißen, oder? Wer kennt sich da aus?
Envision meint
Danke für den Hinweis – das geht aus den Zahlen nicht immer eindeutig so hervor, auch wegen der von Tesla eingeführten Seuche in den genanntem Preis Hersteller Anteile und/oder Umweltprämie einzurechnen.
Der ist ja leider in DE noch nicht mal zu kaufen/konfigurieren, dürfte also mit diesem Jahr eher knapp werden, aber muss ich echt mal aufpassen.