Audi strukturiert für die Ausrichtung auf Elektroautos die Nomenklatur seiner Modellpalette neu. Vollstromer sollen zukünftig gerade und Verbrennerfahrzeuge ungerade Nummern in der Typenbezeichnung erhalten. Dazu verriet ein Manager nun mehr.
Der neue elektrische A6 e-tron zum Beispiel werde ab 2024 neben einer aktualisierten Version des aktuellen Verbrenner-A6 verkauft, der dann den Namen A7 tragen werde, berichtet Autocar. Und das ebenfalls im nächsten Jahr startende neue Batterie-Modell Q6 e-tron werde als elektrische Alternative zum Q5 mit Verbrennungsmotoren positioniert.
„Es geht darum, eine klare Struktur für unsere Kunden zu haben. Im B-Segment haben wir heute den Q5, und man könnte sagen, es gibt einen Q5 ICE (ICE steht für Internal Combustion Engine, auf Deutsch Verbrennungsmotor, d. Red.) und wir könnten einen Q5 e-tron bringen, aber wir haben uns entschieden, dass wir eine klare Strategie für unsere Modellpalette haben werden“, so Technikchef Oliver Hoffmann.
Der bisher für die Elektroautos der Marke genutzte Zusatz e-tron wird vorerst beibehalten: „In Zukunft wird der A6 eindeutig das batterieelektrische Fahrzeug sein. Es wird der A6 e-tron sein, wie der Q6 e-tron, aber wenn jemand sagt, ‚das ist der Q6‘, dann weiß man, dass es das batterieelektrische Fahrzeug ist. Man muss weder die e-tron-Plakette noch die ICE-Plakette wahrnehmen.“
Autocar geht davon aus, dass der e-tron-Schriftzug künftig dezenter verwendet wird, wie die TDI- und TFSI-Schriftzüge, mit denen Audi heute Diesel- und Benzinmodelle kennzeichnet. „Wenn man sich den gesamten Markt anschaut, gibt es eine Menge Plaketten, die zeigen, dass es sich um ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybridelektrofahrzeug handelt, und aus unserer Sicht ist das eine klare Struktur der Namensgebung“, sagte Hoffmann.
Audi hat angekündigt, ab 2026 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr auf den Weltmarkt zu bringen. Spätestens bis 2033 sollen Verbrenner-Modelle bei den Ingolstädtern komplett auslaufen. Das kleinste Modell der Marke wird zukünftig ein Kompaktwagen sein, kleinere Autos wie der A1 oder Q2 gehören nicht mehr zur Strategie.
Leser meint
Wie wäre es mit..
Audi E1
Audi E2
Audi E3
Audi E4
Audi E6
Audi E8
..für Elektroaudis.
Ziemlich klare Sache finde ich.
CJuser meint
Diese Überlegung scheint es wirklich gegeben zu haben, jedoch könnte man es nicht sauber umsetzen. Ich kam sonst schon auf die Idee, ob man in diesem Zuge für BEVs wieder zu den alten Bezeichnungen zurückkehrt: Audi 50, 80, 100, 200. Doch in beiden Fällen gibt es Kombinationen für Q- oder S-/RS-Modelle, die bereits von anderen Autoherstellern belegt sind. Dann besser ein paar Jahre Chaos schaffen und bekannte Bezeichnungen behalten, um es später wieder aufzuräumen ;)
Mike meint
Warum nicht einfach Verbrenner mit dem Zusatz „ICE“ (oder „0ld“) versehen?
Werner Mauss meint
Hat Audi keine drängendere Probleme…
Draggy meint
Warum nicht einfach e?
Audi A4 TDI
Audi A4 TSI
Audi A4 E
Klar simpel nach der alten vorm.
Den Verbrenner jetzt A5 zu nennen sorgt nur dafür, dass der Kunde denkt, dass der Verbrenner das „höhere“ Fahrzeug ist.
Außerdem ist der Verbrenner A5 jetzt der alte A4 oder ist der BEV A4 der alte A3?
ShullBit meint
Ich halte das für dumm. Wirklich sehr dumm.
1. Jahrzehntelang haben Audi-Kunden erlernt, dass eine höhere Modellnummer ein höherklassiges Modell bedeutet. Der A6 war über dem A4 angesiedelt, der A8 über dem A6 usw. Wenn der Elektro A6 zukünftig A6 heißt und der Verbrenner-A6 aber A7, dann bedeutet das gemäß bisheriger Audi-Nomenklatur, dass der Verbrenner über dem Elektroauto angesiedelt ist. Das ist sehr unglücklich und irreführend und verkehrt die Realitäten.
2. Zu den absoluten Bestellern bei Audi gehörten bislang A3 und A4. Dazwischen ist keine Zahl frei. Wenn es einen Elektro-A3 geben soll, der am Markt natürlich zwingend nötig sein wird, dann muss der A2 heißen, damit er eine gerade Ziffer bekommt. Der A2 war bei Audi aber bisher ein Kleinwagen und die neue Bezeichnung würde gemäß bisheriger Audi-Nomenklatur ein deutliches Downgrade symbolisieren.
3. Für Kunden ist es völlig irrelevant, ob Antriebsarten gerade oder ungerade Ziffern in der Modellbezeichnung haben, zumal der Zusatz etron erhalten bleiben soll.
Ben meint
Scheint nur für Europa zu gelten, denn für den chin. Markt ist ein elektrischer A3 angekünbdigt.
CJuser meint
Dort gibt es ja auch einen Q5 e-tron, der eher ein Parallelmodell zum VW ID.6 ist.
CJuser meint
Grundsätzlich macht es natürlich Sinn, e-tron zukünftig wie TFSI und TDI zu behandeln. Aus „A6 e-tron 50 quattro“ würde dann halt „A6 50 e-tron quattro“ werden.
100% sauber ist es kurzzeitig aber trotzdem nicht. Ein Beispiel: der A6 50 e-tron quattro würde dann zum A7 50 e-tron quattro werden, ein PHEV, während der A6 50 e-tron quattro dann plötzlich ein BEV ist.
Merkwürdig ist nur, dass 2024 plötzlich aus einem, vier Modelle werden. Mit unterschiedlichen Designs:
– A7 Limousine
– A7 Avant (inkl. dann leider auch RS 7 Avant)
– A7 allroad quattro
– A7 Sportback
Aus diesem Grund hätte ich das Nebeneinander von A6 und A6 e-tron erstmal bis zum Auslauf der ICE-/PHEV-Baureihe beibehalten.
Des Weiteren hoffe ich nur, dass die Umbenennung des A3 (ICE/PHEV) zum A2 (BEV) kein schlechtes Omen darstellt ;)
McGybrush meint
Audi hat mit seinen E-Trons und co so schon extrem verwirrende Bezeichnungen. Auch vor und nach Facelift. Wer da nicht genau aufpasst würde Telefonisch teilweise ein komplett anderes Auto bestellen.
Und es liegt nicht daran ob ne Zahl grade oder ungrade ist. Das das kleinste Problem bei den Bezeichnungen.
Freddy K meint
Derzeit gibt’s ja nur den Q4, Q8 und GT
nie wieder Opel meint
Blickt Audi selbst nicht mehr durch – Ölwechselanzeige am BEV ist die Folge. ;-)
Sorry, alter Hut, musste aber sein.
Schade, Audi wäre ein Kandidat für mich, falls Tesla mal pleite geht. Sind aber leider Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und kommen somit nicht in Frage. (Firmenrichtlinie).
Sandro meint
„Firmenrichtlinie“ klingt nach baldiger Pleitefirma. Unflexibel und „haben wir immer schon so gemacht“, das geht Heutzutage eben nicht mehr. Das lernen manche Unternehmen dann eben auf die harte Tour.