Die Nachfrage nach Elektroautos ist bei Audi nicht so hoch wie erwartet. Daher werden im Werk Brüssel nun vorerst doch keine großen Stückzahlen der Mittelklasse-Baureihe Q4 e-tron gefertigt. Die Mitarbeiter an dem belgischen Standort haben deshalb an zwei Tagen die Arbeit niedergelegt.
Im Rahmen einer Betriebsversammlung war die Belegschaft von Audi informiert worden, dass deutlich geringere Stückzahlen des Q4 e-tron in Brüssel bebaut werden als noch vor einigen Monaten erwartet. Es mangele an Neuauftragen für das Elektro-Einstiegsmodell, berichtet die Automobilwoche. Dem Branchenportal gegenüber bestätigte Audi die temporären Arbeitsniederlegungen und die zunächst geringeren Stückzahlen. Mittlerweile laufe die Produktion im Werk aber wieder im üblichen Umfang.
Das Unternehmen habe sich dazu entschieden, den Q4 e-tron bei erhöhter Marktnachfrage zusätzlich zum Volkswagen-Standort Zwickau auch in Brüssel zu montieren. „Damit kann Audi flexibler auf Nachfragespitzen reagieren. Hauptproduktionsstandort für den Audi Q4 e-tron bleibt weiterhin Zwickau. Aktuell laufen die letzten Vorbereitungen für den Anlauf der Überlauffertigung in Brüssel. In Kürze werden am Standort die ersten Audi Q4 e-tron vom Band fahren“, zitiert die Automobilwoche den Autobauer.
Dass Audi in Brüssel ab 2023 zusätzlich Elektroautos fertigen will, hat bei der Ankündigung überrascht. Denn in Zwickau werden wegen geringer Nachfrage nach Stromern Schichten gestrichen und die Verträge von über 250 Leiharbeitern nicht verlängert. An dem sächsischen Standort rollen neben dem Audi Q4 e-tron als SUV und SUV-Coupé auch die elektrischen Modelle VW ID.3, ID.4 und ID.5 sowie der Cupra Born vom Band.
Die Belegschaft in Brüssel sei verunsichert und das Management habe sie nicht beruhigen können, sagte Jan Baetens von der Gewerkschaft ACV Metea gegenüber De Standaard. „Während kürzlich noch verkündet wurde, dass es keine vorübergehenden Stellenstreichungen geben würde, standen die Bänder bereits letzte Woche drei Tage still. Die Verantwortlichen wissen nicht, was sie tun.“
Die rund 3000 Audi-Jobs im Werk Brüssel sind laut Audi nicht gefährdet. Das große Elektro-SUV Q8 e-tron und sein Sportback-Derivat würden auch weiterhin am Standort gefertigt und erfreuten sich hoher Nachfrage. Eine Überlaufproduktion des Q4 e-tron sei nun zusätzlich eingerüstet, über die Stückzahlen entscheide einzig die Nachfrage.
Thrawn meint
Als Betreiber einer Dienstwagenflotte von ca. 600 Fahrzeugen wollte mein Arbeitgeber im April letzten Jahres auf E Mobilität umsteigen. Beim Flottenmanagement (externen Dienstleister) gab es vor ca. einem 3/4 Jahr, als ich mal wieder an der Reihe war, gemäss der Firmenpolicy ausser PHEVs lediglich eine Auswahl mittelmäßiger E Modelle aus dem VW Konzern. Konkret Q4, ID3, ID4 und Enyaq.
Das Problem: je nach Job hat man ein bestimmtes monatliches Leasingbudget, was das Auto kosten darf. Dieses Budget darf man zu einem bestimmten Prozentsatz überschreiten, wobei man dann natürlich den Mehrbetrag direkt vom Gehalt abgezogen bekommt.
Die ganzen Jahre war das kein Problem, ein vernünftiges Dienstauto sogar innerhalb des Budgets zu bekommen. Das hat sich nun geändert.
Die aktuellen Leasingraten für die oben genannten Fahrzeuge sind so hoch geschnellt, dass ein mittelmäßig ausgestatteter Q4 selbst mit maximal zugelassener Zuzahlung außerhalb des Budgets liegt. Wir reden da von fast 1000 € im Monat, und damit von mehr als dem Doppelten, was mein bisheriger Dienstwagen, ein 3 Jahre alter Diesel Audi mit so ziemlich Vollausstattung kostet. Der Listenpreis der beiden Fahrzeuge ist vergleichbar, knapp 60 Tsd.
ID4 oder Enyaq sind nur wenige Euro günstiger und liegen gerade so im Limit. Angesichts dieser Situation hatte ich mir überlegt, auf den Dienstwagen komplett zu verzichten. Ich habe keinen Bock, mir wegen so einer blöden Karre Hunderte Euro von meinem Gehalt abziehen zu lassen. Der gebe ich mein Geld lieber für was Besseres aus.
Was ich damit sagen will: Bei solchen Preissprüngen bei den Leasingraten beim Geschäftsleasing braucht man sich in der VW Gruppe nicht zu wundern, dass das Geschäft lahmt.
Vermutlich traut man bei VW seiner eigenen (Akku)Technologie nicht und macht deshalb die Rate hoch, um dem erwarteten miesen Restwert zu kompensieren. So wird das jedenfalls nichts.
Yoyo meint
Bei den Privatkunden wird es auch ein böses Erwachen geben, wenn die DAT-prpgnostizierten Restwerte beim Leasingende oder beim Verkauf nicht mehr erreicht werden.
Dann erben die Kinder der noch vermögenden Rentner halt etwas weniger…
Freddy K meint
Muss man das verstehen? Der Q4 hat Lieferzeiten von 16 Monaten. Bis man da mal auf 3 bis 4 Monate ist muss man einige produzieren. Mänätscher mänätschen nicht mehr sondern meinen nur noch….
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„….über die Stückzahlen entscheide einzig die Nachfrage.“
Und die Nachfrage wird maßgeblich vom Preis-Leistungsverhältnis bestimmt.
MiguelS NL meint
Bei den Herstellern ist es so dass es keine (als der einzige Weg) e-Strategie gibt, es gibt bisher nur eine Compliance Strategie,
D.h.: Wir müssen Compliance um weiterhin möglichst Einnahmen aus Verbrenner maximal zu generieren.
Anstatt: Wir müssen elektrisch (…) weil der einzige Weg.
Alles wird möglichst auf die Verbrennersparte gelenkt, weil keine (entschlossene?) e-Strategie.
Es wird (zu?) lange auf Verbrenner gelenkt.
E-Strategie dauert (zu?) lange.
Heinzalharrald meint
Warum sollte man sich einen Q4 holen der Software technisch Verbrenner Stand ist…. Mit relativ guter Ausstattung bist bei 70k
Sprachsteuerung funktioniert null. Augment reality navigation Genauso wenig.
Pfeil zeigt auf eine rechts abbiegerspur ich soll aber nach links fahren?
Andere e-Autos können das mittlerweile deutlich besser. Kia, nio, Toyota, tesla.
Überall aktuelle Technik und „bessere“ Software.
Franz mueller meint
Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei solange Internetverbindung gegeben. Augmented reality zeigt das gleiche wie das Navi an. Oft muss man halt im Straßenverkehr rechts abiegen um anschließend links zu fahren.
Schon mal die Navis von Kia, Nio, Toyota und Tesla angeschaut? Audi ist da keinesfalls schlechter mit dem Q4.
Der neue Q4 ist preislich und funktional vollkommen konkurrenzfähig, die Auftragsabarbeitung ist immer noch >12 Monate.
MiguelS NL meint
“ Während kürzlich noch verkündet wurde, dass es keine vorübergehenden Stellenstreichungen geben würde…”
Oder während kürzlich noch verkündet wurde der Verbrenner werde noch lange…
Oder während
“Echte Technologieoffenheit ist unabdingbar, damit sich die kosteneffizientesten und klimafreundlichsten Technologien durchsetzen können”
Blabla…
Der e-Entwicklung ist exponentiell d.h. alles was nicht mitkommt exponentiell abfallend. Eine (exponentielle) Kettenreaktion (Unruhe) ist eine Frage Zeit.
Rolf Rohet meint
Auf dem deutschen Absatzmarkt zumindest
werden so ziemlich alle BEV-Anbieter
ein schwarzes Jahr 2024 erleben:(
Achim Vilte meint
Nur ziehen die Menschen nicht mit
bei jenem exponentiellem Hoffnungsdenken.
EV400 meint
Das große Elektro-SUV Q8 e-tron und sein Sportback-Derivat würden auch weiterhin am Standort gefertigt und erfreuten sich hoher Nachfrage.
„….Die Verantwortlichen wissen nicht, was sie tun.“
jo, AUDI halt…made my day….
eBiker meint
Kannst du das irgendwie erklären?
OpaTesla meint
jep…sehe ich irgendwie zur Zeit täglich…
Aktuell wieder Budgetstop. Alles auf 0.
Zulieferer werden neu ausgeschrieben. Dann ist das Chaos groß, wenn Serverparks abgeschaltet werden, weil der Zulieferer zum Ende des Vertrags die Lichter ausmacht.
Und keiner ist es gewesen…
Neue Führung, neuer Wind. So wird’s kommuniziert. Alles wird besser…
Tesla-Fan meint
Ja, die Ent-Diess-ierung des VW-Konzerns hinterlässt Kolateralschäden.
Hoffen wir mal, das VW diese Rolle rückwärts überlebt.
(In Zweifel springt natürlich der Steuerzahler gerne ein)