Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus setzt nach Transportern und Stadtbussen nun auch seine Lkw unter Strom. Verkaufsstart des neuen MAN eTruck ist am 30. Oktober, erste Exemplare rollen 2024 zu ausgewählten Kunden. Dabei setzt die Volkswagen-Tochter auf eine hauseigene Fertigung von Batteriepaketen am MAN-Standort Nürnberg.
Kürzlich wurde der symbolische erste Spatenstich für den Baubeginn des neuen Batterie-Gebäudes M50 gesetzt. Ab 2025 sollen dort in Großserie bis zu 100.000 Hochvolt-Batterien, insbesondere für den neuen fernverkehrstauglichen eTruck, aber auch für den Antrieb von Stadt- und künftig auch Reisebussen gefertigt werden.
„Die Mobilitätswende hin zum elektrisch angetriebenen Straßengüterverkehr verändert die gesamte Branche in noch nie dagewesener Form. MAN gestaltet den Wandel aktiv mit. Unsere Transformation hin zu einem Anbieter nachhaltiger und intelligenter Transportlösung ist überall im Unternehmen sichtbar – ganz besonders hier in Nürnberg“, so Produktionsvorstand Michael Kobriger. „Mit der effizienten Neuausrichtung des Unternehmens und der nachhaltigen Umstellung des gesamten Produktionsverbundes haben wir in den letzten zwei Jahren einen großen Sprung in Richtung Zukunft gemacht. Die Markteinführung unseres neuen MAN eTruck jetzt im Oktober ist dabei ein essentieller Meilenstein und Batterien aus Nürnberg sind der wesentliche Enabler für seine Großserienproduktion ab 2025.“
Gut zwei Jahre nach der Entscheidung für Nürnberg als Standort der künftigen Batterie-Volumenproduktion hat MAN mit dem Bau des Batterie-Gebäudes begonnen. Bisher werden am Standort Batterien noch in manueller Kleinserien-Fertigung produziert. Auf gut 16.000 Quadratmetern Gesamtfläche sollen zukünftig 350 neue Arbeitsplätze sowie intelligent verkettete Montage- und Logistikanlagen entstehen. Der Aufbau der Batterie-Großserienproduktion umfasst laut MAN inklusive des Neubaus Investitionen in Logistik, Infrastruktur, Gebäude und Fertigungsanlagen von insgesamt rund 100 Millionen Euro.
Mit der LoadFox Transport Solutions GmbH hat MAN Ende 2022 ein eigenes Transportunternehmen gegründet, um die neue E-Lkw-Technologie im Realbetrieb auf gängigen Routen der internen Werkslogistik zu testen und zu optimieren. Seit Anfang Oktober verkehren erste eTrucks zwischen den deutschen Standorten München, Dachau, Nürnberg und Salzgitter. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Verkehre zu den polnischen Standorten Krakau und Starachowice hinzukommen.
2024 will MAN den eTruck an erste Kunden übergeben. Durch seine Vorbereitung für den voraussichtlich ab 2025 verfügbaren Megawattladestandard soll er fernverkehrstaugliche Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern erreichen, perspektivisch bis 1000 Kilometer mit nur einem Zwischenladen in der 45-minütigen Lenkzeitpause des Fahrers.
CaptainPicard meint
Werden die auch die VW Einheitszelle verwenden?
M. meint
Nein. Ein LKW hat spezifische Anforderungen. Beim Format daher zwar durchaus möglich, bei der Zellchemie wird es abweichen.
Die ist allerdings geheim.
eCar meint
Sehr gut! 👍