Kia hat kürzlich drei Modelle vorgestellt, mit denen die Marke ihr Elektroauto-Angebot in den unteren Segmenten erweitern wird. Unterhalb der Baureihen EV5, EV4 und EV3 wird laut einem Bericht ein noch kompakteres E-Autos speziell für den europäischen Markt starten.
Die Südkoreaner werden nach Informationen von Autocar im Jahr 2026 den EV2 für Europa auf den Markt bringen, der rund 25.000 Pfund (knapp 29.000 Euro) kosten soll. Das neue Fahrzeug werde auf den kleinen Geländewagen EV3, die Limousine EV4 und das kompakte SUV EV5 folgen, die alle innerhalb der nächsten drei Jahre zu den Händlern kommen sollen.
Aktuell hat Kia auf der Elektroauto-Plattform E-GMP das große SUV EV9 und den Crossover EV6 im Angebot. Darunter gibt es noch auf ursprünglich für Verbrenner konzipierten Architekturen das SUV Niro EV und den Crossover e-Soul.
Die Serienversion des EV3 wird dem Bericht zufolge nächstes Jahr auf den Markt kommen, der EV5 2025. Der EV4 soll 2026 folgen, dann werde auch der kleine EV2 eingeführt. Der Hersteller hat über die Modellbezeichung hinaus noch keine Details zum EV2 durchsickern lassen. Es soll sich jedoch um ein kleines Modell handeln, das mit Fokus auf den europäischen Markt entwickelt und im Kia-Werk in der Slowakei hergestellt wird.
Im Gespräch mit Autocar sagte Kia-CEO Ho-Sung Song, dass die Produktion von erschwinglichen Elektrofahrzeugen für die Marke „sehr wichtig“ sei, „insbesondere für den europäischen Markt, der auch kleinere Fahrzeuge benötigt“. Der EV2 sei ein „sehr einzigartiges und wichtiges Modell für den europäischen Markt“. Es handele sich um ein kleineres Elektroauto-Modell, „ein sehr europäisches Modell“.
Die technische Basis des EV2 dürfte wie bei den anderen angekündigten Elektroautos von Kia die E-GMP stellen. Diese erlaubt Antriebe mit einem Motor und Allradsysteme, für einen Kleinwagen dürfte aber nur eine E-Maschine infrage kommen. Der EV3, EV4 und EV5 werden eine neue Version der E-GMP verwenden, die mit 400 statt 800 Volt betrieben wird. Dies soll die Kosten senken und wird Autocar zufolge wahrscheinlich auch für den EV2 umgesetzt. Darunter würde die maximale Ladeleistung leiden, das Modell ist aber ohnehin eher für kürzere Strecken gedacht. Der EV2 soll auch eine besonders sportliche GT-Version bekommen.
Kia will bis 2026 weltweit jährlich eine Million Elektrofahrzeuge verkaufen und den Jahresabsatz bis 2030 auf 1,6 Millionen Einheiten erhöhen. Das Unternehmen hat vor, eine „breit gefächerte“ Palette von Elektrofahrzeugen im Preisspektrum von 30.000 bis 80.000 US-Dollar zu entwickeln (ca. 28.000 bis 75.000 Euro).
Jeff Healey meint
Was mich am meisten verwundert, ist die Aussage vom KIA-Management zum Preis des EV2 mit 29.000,-€: Der Konzernbruder Hyundai e-Casper ist mit rund 25.000,-€ im Gespräch, dabei sollten die beiden Fahrzeuge in etwa in der gleichen Größenordnung sein, und Hyundais sind meistens preislich etwas höher angesiedelt als vergleichbare KIA-Modelle. Das passt irgendwie nicht zusammen, und wäre in mancher Hinsicht eine merkwürdige Preispolitik, zumal mehrere Hersteller in letzter Zeit kleinere E-Fahrzeuge in der Preisklasse bis 25.000,-€ angekündigt haben.
Steffen meint
„Der EV3, EV4 und EV5 werden eine neue Version der E-GMP verwenden, die mit 400 statt 800 Volt betrieben wird. Dies soll die Kosten senken und wird Autocar zufolge wahrscheinlich auch für den EV2 umgesetzt. Darunter würde die maximale Ladeleistung leiden, das Modell ist aber ohnehin eher für kürzere Strecken gedacht.“
@ecomento: Verstehe ich nicht. 800 V geht doch mit besserer Ladeleistung einher. Ihr schreibt, dass das EV2 wahrscheinlich auch 800 V bekommen soll – wieso soll das die Ladeleistung dann verringern? Ist nicht vielmehr das Gegenteil der Fall?
Tom meint
@Steffen: Nein das ist so schon richtig geschrieben. Der EV3, 4 und 5 sollen nur noch 400V bekommen -> ebenso der EV2. Also 400V für EV2 und damit geringere DC-Ladeleistung an HPC. Denke aber auch, dass es für den Anwendungsbereich dieses Fahrzeugs in Ordnung sein dürfte.
Insgeheim hoffe ich ja für die City-Flitzer auf eine 22-kW AC Option. Das wäre gerade für E-Mobilisten ohne eigene Lademöglichkeit eine wesentliche Erleichterung beim öffentlichen Laden.
alupo meint
Bis zu gut 250 kW Ladeleistung geht es problemlos auch mit 400 V. Bis dahin ist und bleibt der Akku der limitierende Faktor bezüglich der Ladeleistung und daher ist die teurere 800 V Variante nur herausgeworfenes Geld. Aber für das BEV-Marketing ist das sicherlich vorteilhaft.
nie wieder Opel meint
Prima, einer hier hat es verstanden. Es wird seit Jahren erklärt.
LFP prismatisch mit 800V ist sogar Problem, weil LFP schon mit knapp über 100 Zellen funzt. T SR glaube 106 Stück Platz voll bestückt. Für 800V doppelte Menge + Verbinder + BMS notwendig ohne Vorteil.
LarsDK meint
Ein EV2 für 29.000 Euro, ist das erschwinglich? VW und andere Hersteller reden von Autos für unter 25.000 oder sogar unter 20.000 Euro.
R. D. meint
Die Frage was bekommt man dafür finde ich nicht unerheblich, was sagt schon 20.000, 25.000 oder 29.000 aus? Nichts!
Michael meint
Ich glaube im unteren Preissegment ist zwar die Frage der Ausstattung auch relevant (Kosten Nutzen Verhältnis), aber für den Massenmarkt ist hier die Frage des einstiegspreises relevanter, und um die geht es dann, wenn man 29.000 € liest.
Tom meint
@R.D.: Sehe ich genauso. Was nützt mir ein Auto wie beispielsweise der „Dayun ES3“ selbst wenn er nur 20.000 Euro kosten würde. Nix…
Peter meint
Ich mag kleinere Autos sehr, aber dass man kleinere Modell in ihren Langstrecken-Fähigkeiten beschneiden muss, bzw. als Kurzstreckenfahrzeug konzipieren muss, finde ich absolut unmöglich. Wenn es eine Kostenfrage ist: bietet die 800V (nebst gesteigerter Akkugröße) doch wenigstens per Aufpreis an.
R. D. meint
Der limitierende Faktor beim Kleinwagen ist der bescheidene Bauraum für die Batterie sowie die generell preissensitive Kundschaft, daraus resultiert eine eher bescheidene Reichweite. Die Lösung werden kleine und günstige LFP Batterien sein welche sich sehr schnell laden lassen (z.B. ab 2024 die CATL Shenxing Batterie).
Tom meint
@Peter: Ja, das finde ich auch schade. Da ich überwiegend allein unterwegs bin, würde mir ein kleiner (aber gemeiner) 4-Sitzer mit ordentlicher Elektropower durchaus besser gefallen als ID3 und aufwärts. Immerhin steht ja im Artikel was von einer EV2 GT Version. Falls sich diese wenigstens etwas am EV6 GT orientieren würde wäre das mein Auto!! :-)
Ich hoffe jedenfalls mal… (wie schon seit Jahren auf die KONA N-Version des Elektro mit Allrad etc.)
South meint
Der Markt für E Autos wird ab 2026 deutlich an Angebot und Wettbewerb zunehmen, was ein supergute Nachricht für alle Kunden ist. Egal ob Hyundai, VW, Stellantis… Für viele lohnen sich bereits E Autos, aber für den richtig großen Wurf ist aktuelle zu wenig Angebot…und drei Jahre sind ja auch ein echt überschaubarer Zeitraum…
Holger Nördling meint
Schwungholen erfolgt schon ab 2024,
etwa mit R5 Electric sowie dessen Nissan Pendant.
2024 dürfte man vielleicht auch schon mehr über den Cupra Raval technisch erfahren, über Stellantis‘ STLA Small usw.
I‘m looking forward:)
Jeff Healey meint
Noch deutlich vor den neuen Kleinen auf Stellantis STLA Small, schon 2024, kommt aber anscheinend der Citroën e-C3, auf einer sehr günstigen Mischplattform, welche ursprünglich für den indischen und südamerikanischen Markt konzipiert wurde.