Mazda hat bei Messe Japan Mobility ein Konzept für einen kompakten Sportwagen enthüllt. Der Iconic SP setzt auf eine E-Antriebs-Architektur und nutzt dabei einen Wankelmotor zur Reichweitenverlängerung.
Das Coupé ist den Angaben nach 4,18 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,15 Meter hoch und damit eine Klasse über dem aktuellen MX-5 positioniert. Beim Radstand übertrifft es diesen mit 2590 zu 2310 Millimeter ebenfalls. Das gilt auch für das Gewicht: Das Konzept wiegt 1450 Kilogramm, der MX-5 maximal knapp 1200 Kilogramm. Die Gewichtsverteilung gibt Mazda mit 50:50 an, der Wankelmotor ist dazu in der Mitte des Fahrzeugs untergebracht.
Das Antriebskonzept umfasst einen Elektroantrieb und einen Zweischeiben-Kreiskolbenmotor, der als Generator für den 272 kW (370 PS) starken E-Antrieb fungiert. Das System ist laut Mazda hochgradig skalierbar und biete ein flexibles Layout. Der Wankelmotor erlaube es zudem, eine Vielzahl verschiedener Kraftstoffe zu nutzen, darunter Wasserstoff. Obwohl es sich beim Iconic SP um einen Sportwagen handele, könne er mit seinem System auch für Outdoor-Aktivitäten oder im Katastrophenfall Strom liefern.
Dass Mazda darüber nachdenkt, einen Sportwagen wie den MX-5 als Elektroauto anzubieten, hat kürzlich bereits der Chef der Antriebsstrangentwicklung Kato Matsue bekräftigt. Ein elektrischer MX-5 sei „eine Möglichkeit“, so Matsue. „Die Hauptmärkte für den MX-5 sind die Vereinigten Staaten, Europa und Japan. Japan hinkt ein wenig hinterher, aber die Marktnachfrage ändert sich in Richtung Elektrifizierung. Wir müssen also darüber nachdenken.“
Ob der jetzt gezeigte Iconic SP eine Vorschau auf einen vollelektrischen MX-5 oder eine komplett neue Baureihe ist, bleibt abzuwarten.
Aktuell hat Mazda mit dem Crossover MX-30 nur einen Vollstromer im Programm, dessen Preis-Leistungs-Verhältnis nicht überzeugen kann. Ende 2022 hatte die japanische Marke mitgeteilt, Milliarden in ihre Elektrifizierung zu investieren. 2030 soll das Angebot komplett elektrifiziert sein.
South meint
Wenn es bei einer Autofirma mal eine teure Fehlentwicklung gab, muss man auf Teufel komm raus, dies irgendwie in den Markt drücken. BMW ist auch so ein Kandidat mit Carbon und Wasserstofftechnik … Mazda mit Wankelmotor. Da wird das Pferd nicht totgeritten, es grenzt an Leichenschändung. Der Wankelmotor hat sich beim Verbrenner nicht durchgesetzt, warum jetzt in den letzten Atemzügen des Benziner/Diesel?
Gerd meint
Wankel-Wasserstoff-Hybrid. Alles klar. Die japanische Traumfabrik läuft auf Höchstdrehzahl.
Jeff Healey meint
Wenn Mazda nicht sehr bald aufwacht, ist man bald ein Übernahme-Kandidat.
Die aktuellen Sky-Active Motoren waren schon eine Fehlentscheidung, eine Entwicklung zur falschen Zeit in die falsche Richtung, konzeptionell wie ökonomisch.
Der Wankelmotor, an dem Mazda ebenfalls verbissen und entgegen jeder Wirtschaftlichkeit festhält, sollte endlich da hin wo er heute eigentlich hingehört, ins Museum.
Der Verbrennungsmotor ist zum Sterben verurteilt, egal wie gut sein Wirkungsgrad ist. Denn es gibt einen Motor, der vom Wirkungsgrad immer deutlich überlegen sein wird, und keine schädlichen Emissionen ausscheidet, und kein halbes Chemiewerk mit sich herumschleppen muss.
Begreift, oder geht unter.
THeRacer meint
… Skalierbarkeit klingt nett, aber ich hätte mir schon gern ein paar Rahmenangaben für den angedachten Standardtyp dazu gewünscht, wie Leistung/Größe des Wankelmotors, Tankinhalt und Akkukapazität etc. … das Gewicht ginge i.O. wenn letztere reine eReichweite zw. 400-500 km zulassen würde. Technisch wäre ein rüttelfreies Wankelmotörchen auch im Winter als doppelt Reichweite verlängernde „Zusatzheizung“ interessant… ;-)