Das Aachener E-Transporter-Start-up StreetScooter gehört mittlerweile zu dem Konsortium B-ON. Auf der Japan Mobility Show hat das Unternehmen einen Ausblick auf den ersten Vertreter einer neuen Familie von E-Lieferfahrzeugen gegeben. Das präsentierte Modell Pelkan soll 2024 Weltpremiere feiern und auf den Markt kommen.
Der Pelkan ist für die innerstädtische Zustellung konzipiert. Die Basis stellt die 2020 vorgestellte offene Fahrzeugplattform Mobility in Harmony (MIH) des Auftragsfertigers Foxconn. Der Lieferwagen leistet maximal 85 kW (116 PS) bei einem maximalen Drehmoment von 256 Nm und wird mit zwei Batterievarianten (43, 54 kWh) angeboten.
Mit dem 54-kWh-Akkupaket soll der Pelkan über 250 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglichen. An einer Gleichstrom-Ladesäule (DC) soll der Ladevorgang von 30 auf 80 Prozent in unter 30 Minuten erledigt sein. Wechselstrom-Laden (AC) von 0 auf 100 Prozent soll „unter 8 Stunden“ dauern.
Die Nutzlast beträgt laut B-ON 1235 Kilogramm, die Höchstgeschwindigkeit 120 km/h. Als Außenmaße des Pelikan nennt der Hersteller 5725 Länge, 1850 Breite und 2515 Millimeter Höhe, als Radstand 3380 Millimeter. B-ON bewirbt für den Pelkan ein optionales „intelligentes Paket-Ausgabesystem“, das den Fahrern beim Be- und Entladen von Paketen Zeit und Aufwand sparen soll.
B-ON hat im September Insolvenz beim Amtsgericht Aachen angemeldet und die Produktion gestoppt. Lieferengpässe bei Bauteilen führten zum Produktionsrückgang und damit in der Folge zu Zahlungsschwierigkeiten. Das Unternehmen strebt nun die Neuausrichtung an. Diesen Monat wurde bekannt gegeben, dass der bisherige CEO Stefan Krause in dieser Funktion von Mitgründer und Präsident Bruno Lambert abgelöst wird.
B-ON versteht sich als Vorreiter im Bereich vollelektrischer, leichter Nutzfahrzeuge. Das Unternehmen hat bereits mehrere Fahrzeuge im Markt und bietet ein elektrisches Flottenmanagement an. Außerhalb Deutschlands verfügt die Muttergesellschaft über Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Japan, China und Lateinamerika.
Wasco meint
Der StreetScooter wurde ca. 25k mal gebaut, dank der Deutschen Post.
Das ist ganz gut bisher. Mercedes hat aber auch schon ca. 50k elektrische Nutzfahrzeuge verkauft. Dann gibt es noch Stellantis mit ebenfalls zehntausenden elektrischen Nutzfahrzeugen. Renault-Nissan haben nachgelassen, haben aber auch zusammen ca. 110k Kangoo EV und eNV200 gebaut.
Besonders Stellantis und Mercedes möchten bei Nutzfahrzeugen dominieren.
Wird für B-ON und anderen Start-ups wohl nicht so einfach.
one.second meint
Offensichtlich geht das nur über den Preis. Niedrig genug müsste er sein.
eCar meint
Das Fahrzeug ist jetzt schon eine Fehlentwicklung. Ich würde den Akku für einen Transporter/Lieferfahrzeug noch kleiner machen, am besten so, dass alle 50km nachgeladen werden muss. Das ist ein Fahrzeug zum abgewöhnen….
Tommi meint
Warum? Bei dem Zustellverkehr wird man täglich nicht mehr als 100 km fahren. Daher kann man den einfach jede Nacht laden und gut ist. Eine grössere Reichweite kostet mehr.
M. meint
Wenn ich nochmal irgendwo „von 30 auf 80%“ lese, bekomme ich Pickel.
Warum nicht gleich von 40 auf 50?
Thorsten meint
Vorteil: Man weiß sofort um die miserable Ladeleistung 😁
M. meint
Ja, das schon.
Bei einer entsprechenden 10-80 Angabe wäre man trotzdem schlauer.
Wobei dieser Transporter im Alltag sicher über Nacht an AC geladen werden wird.
Mir geht es um diese Unart im Allgemeinen.
Alexander Vollmer meint
Weil das der Alltagsrealität entspricht und das will der Käufer/Nutzer wissen. Mit einer täglichen Fahrstrecke von 100-150 km bleiben im Akku nun mal 20-30% übrig, wenn er am Anfang auf 80% aufgeladen ist. Und das macht man um den Akku zu schonen und so eine Lebensdauer von über 250.000 km für die Batterie zu erreichen.