Stellantis hat im November die offizielle Eröffnung des Sustainera Circular Economy Hub (CE-Hub) im Mirafiori-Komplex in Turin, Italien, gefeiert. Der Autokonzern hat einen Plan zur Förderung seiner Ambitionen im Bereich der Kreislaufwirtschaft entworfen. Dieser setzt auf einen „360-Grad-Ansatz“ auf der Grundlage der „4R-Strategie“: Reman, Repair, Reuse & Recycle (Wiederaufbereiten, Reparieren, Wiederverwenden und Recyceln).
Das Hauptziel des „hochmodernen“ Circular Economy-Hubs bestehe darin, die Lebensdauer von Teilen und Fahrzeugen zu verlängern und sicherzustellen, dass sie so lange wie möglich halten, so das Unternehmen. Sobald dies nicht mehr möglich sei, werde das Material aus der Wiederaufbereitung und der Demontage von Altfahrzeugen zu Recyclingzwecken gesammelt und dann in den Produktionskreislauf zurückgeführt, um neue Fahrzeuge und Teile herzustellen. Der CE-Hub beherbergt in der Anfangsphase vier Aktivitäten zur Umsetzung der 4R-Strategie, wobei der Umfang ständig erweitert werden soll.
Wiederaufbereitung (Reman)
Gebrauchte, verschlissene oder defekte Komponenten wie Motoren, Getriebe und Elektrofahrzeugbatterien werden zerlegt, gereinigt und nach den ursprünglichen Spezifikationen des Herstellers wiederaufbereitet, ohne dass die Qualität beeinträchtigt werden soll. Ziel sei es, eine nachhaltige, erschwingliche Alternative anzubieten, die unter dem Sustainera-Label im Rahmen des Stellantis-Ersatzteilangebots erhältlich ist, erklärt das Unternehmen. Die Anlage solle bis 2025 mehr als 50.000 wiederaufbereitete Teile verwalten. Diese Zahl solle bis 2030 auf 150.000 steigen.
Sortierzentrum (Reman, Recycle)
Schätzungsweise 2,5 Millionen Altteile sollen bis 2025 in die Wiederaufbereitungs- und Recyclingaktivitäten der Anlage einfließen. Bis 2030 soll diese Zahl auf 8 Millionen ansteigen.
Überholung von Fahrzeugen (Repair, Reman und Reuse)
Fahrzeuge werden mit neuen, wiederaufbereiteten oder gebrauchten Teilen ästhetisch und mechanisch repariert und dann entweder über das herstellerzertifizierte Stellantis-Gebrauchtwagenprogramm Spoticar oder über das Netzwerk „Stellantis & You, Sales and Services“ wieder in den Verkehr gebracht.
Demontage von Fahrzeugen (Recycling, Reman und Reuse)
„Am Ende ihres Lebenszyklus‘ werden Fahrzeuge zu einer wertvollen Ressource für Teile, die wiederaufbereitet, wiederverwendet oder als Material dem Recycling zugeführt werden“, so Stellantis. „Konkret werden die vom CE-Hub verwalteten gebrauchten OEM-Teile in den Bestand unseres Partners B-Parts integriert, um das Sustainera Reuse-Angebot zu vervollständigen.“

„Der Circular Economy Hub vereint eine Vielzahl von Fähigkeiten und Aktivitäten, die darauf abzielen, ein hochleistungsfähiges Kompetenzzentrum in Europa zu schaffen“, sagte Stellantis-CEO Carlos Tavares bei der Eröffnung. „Wir industrialisieren die Rückgewinnung und nachhaltige Wiederverwendung von Materialien, bauen neue Technologien und fortschrittliche Fähigkeiten auf und wachsen in diesem Bereich. Wir wissen, dass unser Engagement für die Wiederaufbereitung, Reparatur, Wiederverwendung und das Recycling nicht nur unseren Planeten entlastet, sondern auch einen finanziellen Mehrwert für Stellantis bringt und unsere gemeinsame Zukunft sichert, indem wir unser Geschäftsmodell für Produktion und Verbrauch zügig umgestalten.“
Die Aktivitäten seien nicht nur gut für die Umwelt, sondern würden auch finanziellen Wert für Stellantis schaffen. Der Konzern will damit im Jahr 2030 einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro erzielen. Chairman John Elkann: „Der Hub wird ein beispielhaftes Muster für den Automobilsektor sein. Er verbindet Umweltfreundlichkeit mit wirtschaftlicher Entwicklung.“
Jeff Healey meint
Ein sehr wichtiger Ansatz, den Stellantis da verfolgt. Hoffentlich denkt man dort auch auf den Ersatz von elektronischen Komponenten und den Einsatz von zeitgemäßen Software-Updates. Hier vermute ich den hauptsächlichen Grund für das verfrühte „Ableben“ moderner Autos.