Anderthalb Jahre nach dem Beginn des Forschungsprojekts „ElMobileBerlin“ sind nun insgesamt 825 Laternenladepunkte installiert: in Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Spandau. An der Adamstraße 27/28 wurde im Januar der letzte Laternenladepunkt offiziell eingeweiht.
„Wenn wir die Dekarbonisierung des Verkehrs schaffen wollen, sind wir darauf angewiesen, dass möglichst viele Autofahrer auf ihren Benziner verzichten und auf E-Autos umsteigen. Das wird uns nur gelingen, wenn wir ausreichend Ladepunkte auf Berliner Straßen und Plätzen zur Verfügung stellen. Die Laternenladepunkte ergänzen die Ladeinfrastruktur des bereits 2015 als Vorreiter gestarteten Berliner Modells“, so Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
Ziel des Programms „Neue Berliner Luft“ – als Teil des von der Bundesregierung geförderten „Sofortprogramms Saubere Luft“ – ist es, für weniger Emissionen in Städten zu sorgen. Dazu wurden Projekte unterstützt, die die Elektromobilität fördern. In dem Teilvorhaben „ElMobileBerlin“ wurde untersucht, wie eine Infrastruktur mittels Laternen im öffentlichen Raum dazu beitragen kann, die Attraktivität von E-Mobilität durch möglichst einfach zugängliche Ladegelegenheiten zu steigern. Im Juli 2022 ging der erste Laternenladepunkt des Projekts ans Netz, rund anderthalb Jahre später nun der letzte.
Mit rund 2.360 E-Ladepunkten im öffentlichen Straßenland von Berlin ist die Zahl binnen eines Jahres fast verdoppelt worden. Zählt man die öffentlich zugänglichen Ladepunkte – zum Beispiel Kundenparkplätze oder Tankstellen – hinzu, ist E-Auto-Laden in Berlin nun insgesamt an mehr als 3.500 Ladepunkten möglich.
„Damit nimmt Berlin bei der Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte die Spitzenposition unter den deutschen Städten ein und übertrifft schon jetzt die neuen Vorgaben der EU-Kommission für öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur (AFIR)“, so die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt in einer Mitteilung. Daneben habe im vergangenen Jahr auch die Zahl privater Ladepunkte in Berlin deutlich zugelegt, auf über 20.000 Stück.
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gehe weiter, betont die Senatsverwaltung. „Aktuell befinden sich viele hundert weitere Ladestandorte von Berliner Stadtwerken und privaten Betreibern im Antrags- und Genehmigungsverfahren.“
eBiker meint
Berlin nimmt Spitzenposition ein – hm schauen wir mal – also 3500 Ladepunkte – bei 3,6 Millionen Einwohnern. Hamburg hat halb so viele Einwohner – aber 2400 Ladepunkte.
Welche Stadt steht nun besser da?
Beat Hostettler meint
Sind die parkfelder auch nur für e autos?
Gibt es ein abkommen/ freischalten mit der
Enbw karte/ app?
Jörg2 meint
12683 Berlin
Oberfeldstrasse
Ob das tatsächlich der ideale Standort für Laternenladerei ist? Eigenheimsiedlung mit eigenen Garagen/Stellplätzen auf dem eigenen Gehöft. Zunehmend PV auf dem Dach….
Ich hätte gedacht, dass die Probleme der Bewohner von Mehr-/Vielparteienhäusern mit solchen Lösungen verkleinert werden sollen (?).
Meine Vermutung: Es musste eine Strasse gefunden werden, bei der Laternen in/an der Laterne geschaltet werden, also 24/7 unter Strom stehen. Üblich ist dies in Berlin nicht.
M. meint
Halte ich für plausibel, gerade bei einem Pilotprojekt.
Ich glaube, auch bei uns werden die Laternen (blockweise) zentral geschaltet.
Um das zu ändern, muss ja mindestens die Laterne modernisiert – besser aber gleich erneuert – werden.
Immerhin gibt die Umstellung auf LED-Technik die nötige elektrische Leistung frei, um zumindest einen Teil der Laternern mit Ladetechnik auszurüsten, ohne dass man die Straße aufreißen muss.
Jörg2 meint
M.
Naja, die technische Machbarkeit sollte eigentlich klar sein.
Solch „Pilotprojekt“ sollte eher die Nutzbarkeit (Frequenz, Dauer…), also die Marktgängigkeit klären (?). In einer Strasse, in der die Anwohner eigene Stellplätze auf dem eigenen Grundstück und eventuell billigeren Strom haben, wäre man auf Nutzer aus dem weiterem Umfeld angewiesen, also Nutzern, die extra zum Laden irgendwo hin (hier nun die Laterne) fahren…
Wie auch immer. Jeder darf sich ausprobieren. Sinnvolles wird übrigbleiben.
M. meint
Es wäre im Projektbudget wohl nicht unterzubringen gewesen, die Straßenlaternen zu ersetzen oder km-weit die Fußwege aufzureißen. Da muss man mit solchen Kompromissen eben manchmal leben.
Ein paar Erkenntnisse zur Praktikablilität kann man sicher auch so sammeln.
Falls positiv, kann man es ausrollen – immer dann, wenn man die Straße ohnehin aufmachen muss. Dann kostet es nicht extra.
Jörg2 meint
M.
Da es auf einer Ausschreibung fußt, vermute ich Fördermittel um dies umzusetzen:
„… Mit der Errichtung von Laternenladepunkten in Berlin überträgt ubitricity das Erfolgsmodell des Laternenladens aus Großbritannien unter Berücksichtigung der lokalen Richtlinien nach Deutschland. Ladestationen an Straßenlaternen nutzen die bestehende Infrastruktur und ermöglichen Stadtbewohner*innen ohne privaten Stellplatz (in Berlin rund 60%) den alltagstauglichen Zugang zur Elektromobilität direkt vor der Haustür….“ (Zitat: Hompepage des Betreibers)
Stadtbewohner ohne privaten Stellplatz finde ich in Verbindung mit der gewählten Strasse „lustig“.
Hanno meint
Dachte ich mir auch, in den besseren Berliner Stadtteilen gibt es keinen Bedarf, da jeder eh schon eine Wallbox hat, und in den anderen Stadtteilen gibt es keine E Fahrzeuge.
Thorsten 0711 meint
Tolle Sache.
Allerdings nicht einmal auf der Projektseite werden die Lasekosten erwähnt.
neueberlinerluft.de/faq/
Das ist bei den reichen deutschen Laternenparkern wohl kein Thema? Mit Ausnahme meiner Frau. Die schimpft intensiv über AC-Preise von 60 Cent / kw bei den Stadtwerken Stuttgart oder zB auch bei den Stadtwerken Rottenburg a.N., bei denen wir letzten Samstag im Parkhaus geladen haben. Ergibt übrigens ziemlich genau die gleichen Energiekosten wie für ihr Vorgängerfahrzeug, einen Twingo TCe90 (900 ccm Benziner)
Rr meint
Hab neulich auf chargemap rausgefunden dass es für meine Stadtwerke Lader ne Option mit 36ct statt 50 cr gibt!
Thorsten 0711 meint
Und ich habe heute dank Chargeprize herausgefunden, dass es bei den Stuttgarter Stadtwerken mit Octopus Electroverse nur 31 Cent kosten soll! Gleich angemeldet und die App eingerichtet und nach dem Gym probiere ich das gleich mal aus ob das a) funktioniert (NorthE will bisher nicht, würde 39 Cent kosten) und b) ob es wirklich nur 31 Cent sind.
David meint
Dafür, dass man vor Projektstart von 1000 Ladesäulen gesprochen hat, sind 825 doch durchaus eine gute Erfüllungsquote. Aber es gab schon vorher reichlich Kritik, die würden an den falschen Stellen stehen. Das wird aber immer jemand sagen. Allerdings muss man auch sagen, nach meiner Meinung sind Laternen-Ladepunkte nicht die Lösung. Du kannst dich ja nie drauf verlassen, dass bei dir in der Nähe so ein Ladepunkt verfügbar ist. Die Lösung für Laternenparker sind Schnelllader dort, wo man sowieso hinfährt: Also beim einkaufen oder bei Freizeitaktivitäten. Für solche Parkplätze gibt es indessen Vorschriften zu einer Elektrifizierung, das wird also kommen. Und womöglich wird so mancher Arbeitgeber auch noch mal investieren, denn ein günstiges Laden während der Arbeitszeit auf dem Firmenparkplatz kann ein Instrument zur Mitarbeiterbindung sein.
Gunnar meint
Wir brauchen beides. AC- und DC-Ladepunkte. Nur DC wird nicht funktionieren. Plan mal einen Besuch im Zoo. Da willst du nicht DC-Laden, sondern AC-Laden. Oder hast du Bock, nach 30 Minuten rauszuhetzen, dein Fahrzeug umzuparken und wieder rein, deine Familie besuchen?
Das gleiche in Shoppingmalls, Bädern, Thermen, Kinos, Restaurants usw.
Gunnar meint
„deine Familie besuchen?“ ups, sollte „suchen“ heißen
Yoshi meint
Ich finde das Konzept sogar besser als Ladepunkte beim Discounter usw. Dort bin ich eher selten.
Fände so ein paar Laternen in der Straße und 30-40Cent /kWh super. Wenn man über Nacht dran bleiben kann läuft man zur Not 200 Meter.
M. meint
Super.
Jetzt bitte fleißig erproben, ein Whitebook schreiben, und dann auf zur nächsten Stadt und natürlich auch in Berlin weiter ausrollen.
AP500s meint
Der Honda-E auf dem Bild für 40k ist wird nicht mehr zum Kauf angeboten.
Es fehlt zu aller erst an bezahlbaren Eautos.
FahrradSchieber meint
2022 kostete ein Neuwagen lt. Statista durchschnittlich 42.790 Euro.
Wenn man das als Anhaltswert nimmt, findet man viele BEVs, die drunter liegen.
Aber es gab/gibt schon immer auch Haushalte, für die Neuwagen generell nicht bezahlbar sind.
Yoshi meint
Durchschnitt ungleich Median;)
South meint
Absolut korrekt von FahrradSchieber. Klar ist der Durchschnitt nicht der Median, aber er schreibt ja Anhaltspunkt und es gibt mittlerweile viele E Autos unterhalb der Schwelle und auch früher war nicht für jeden ein Neuwagen drin. Ein Neuwagenkauf war immer schon und ist auch beim Verbrenner ein Luxus. Mein letzter E Autokauf war ein gebrauchter.
Und. Man muss ja Kosten/Preis Benziner/Diesel vs. E Auto betrachten und zwar individuell, da nicht jeder die gleichen Bedingungen hat. Auch das war früher beim Verbrenner auch so, deshalb gibts ja Diesel und Benziner und ein dutzend Fahrzeugklassen…
South meint
Und AP500 ist Myke Mller. Der kauft erst ein E Auto, wenn es soviel kostet wie ein Auto vor knapp 10 Jahren, wo er einen Diesel in der Dieselkrise kaufte….
Aber klar, im Kleinwagenbereich gibts noch nicht viele Modelle, da sind viele Hersteller in drei, vier Jahren soweit…
Reinhold Kluge meint
825 mit Hundekot und Pisse verdreckte Stolperfallen.
M. meint
Hundekot muss man allerdings den Hundebesitzern anlasten, nicht den Ladesäulen.
Und Fußgänger müssen sich nicht (auf dem Bild) links vorbeidrücken, das geht ja rechts viel besser.
Hanno meint
Es kann mal eng werden auf dem Bürgersteig, oder man will die Straßenseite wechseln. Was passieren kann, passiert auch. Leider.
LMdeB meint
Und wenn doch, dann sollte sie beim Strahlen ordentlich einen gewummst bekommen :-)
South meint
Die Ladesäulenkabel laufen ja nicht quer über den Gehweg. Und auch lustig. Die Kabel stören dich, aber die verdreckte Luft offenbar nicht….und die Benzindämpfe beim Tanken auch nicht..
Mal davon gehst du auch mi deinen Schuhen da auch entlang und die könnte man Waschen. Wie machst du das mit deiner Lunge oder dem Feinstaub der’s direkt in den Blutkreislauf schafft?
Hanno meint
Ich fahre BEV, was du mir hier unterstellst ist doch Unfug. Ich kenne die Situation in Berlin und habe selbst schon Ladekabel gesehen die mit Hundekot verdreckt waren.
Möchte dich mal sehen wenn dir das passiert. Und ja, die Leute laufen da mitten durch, vor allem die Fahrer, geht ja nicht anders.
Hinterthür meint
Feuchttücher und Einweghandschuhe sollte man dabei haben, sonst wird es schnell eklig am Laternenlader, das stimmt.