Im Dezember 2023 wurde der vom Staat und den teilnehmenden Herstellern finanzierte „Umweltbonus“ abrupt von der Bundesregierung beendet. Ursprünglich sollte die 2016 gestartete Elektroauto-Kaufprämie noch bis Ende 2025 laufen. Zum Abschluss der Förderung veröffentlichte die zuständige Behörde kürzlich eine Gesamtbilanz.
Seit 2016 sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) über 2,2 Millionen Anträge für den Umweltbonus eingegangen. Zum Abschluss gab es im letzten Monat 28.493 neue Anträge. Der Förder-Stopp fand bereits am 17. Dezember statt, trotzdem gab es gegenüber dem kompletten Vormonat November ein Plus von 24,4 Prozent.
Im Gesamtjahr 2023 verzeichnete das BAFA Umweltbonus-Anträge für 396.584 Fahrzeuge. Darunter sind Elektroautos, Wasserstofffahrzeuge und Plug-in-Hybride. Letztere wurden nur bis 2022 subventioniert, seit 1. Januar 2023 erhielten exklusiv Vollstromer und Wasserstofffahrzeuge den Zuschuss. Seit 1. September 2023 gab es zudem nur noch für Privatkunden die Subvention, für gewerbliche Halter nicht mehr.
Zuletzt konnten Privatleute bei der Anschaffung eines Elektroautos in Deutschland mit einer Gesamtförderung von bis zu 6750 Euro rechnen – zwei Drittel davon finanzierte der Staat, den Rest gewährten die teilnehmenden Hersteller als Nettorabatt bei der Anschaffung. Im Jahr 2022 gab es noch bis zu 9000 Euro. Gestartet war der Umweltbonus 2016 mit 4000 Euro, die jeweils zur Hälfte der Staat und die Hersteller gewährten.
Die Gesamtsumme der in den Jahren 2016 bis 2023 eingegangenen Umweltbonus-Anträge beläuft sich auf 2.262.201. In seiner abschließenden Statistik differenziert das BAFA nicht nach den Antriebsarten. Es wird auch nur die Zahl der eingegangenen Anträge genannt, nicht die der bewilligten Anträge. Zuletzt hatte das BAFA im September gemeldet, dass der zweimillionste Antrag genehmigt wurde.
Swissli meint
Interessant wäre noch, wieviele € pro Auto an Subventionen geflossen sind seit 2016 (damals hiess das noch Anschubfinanzierung, wurde ein sehr langer „Anschub“).
Eine unabhängige Erfolgskontrolle für diese Giesskannensubvention wäre auch angebracht. Und nein, damit ist nicht die Anzahl subventionierter Autos gemeint. Wird kaum kommen, damit man (Lobby) es bei einem nächsten Subventionsprojekt wieder genau gleich ineffizient machen kann.
Lorenz Müller meint
Eine „Erfolgskontrolle“ ist schon deshalb nicht möglich, weil jeder „Erfolg“ unterschiedlich definiert.
Das stark kritisierte „BAFA-Karussell“ hat dem deutschen Staat beispielsweise viel Geld in die Tasche gespült. Kann man hier also von Erfolg sprechen?
Ohne Förderung wäre es bei uns in der Familie nicht so schnell mit dem Umstieg auf die E-Mobilität gegangen. So wird das wohl bei vielen gewesen sein, daher kann man hier meines Erachtens durchaus von einem „Erfolg“ sprechen.