Aston Martin wollte vor einigen Jahren die Marke Lagonda wiederbeleben und darunter rein elektrische Luxusfahrzeuge verkaufen. Angeboten werden sollten eine Limousine und ein SUV. Das neue Management des britischen Unternehmens verfolgt die Idee nicht weiter.
„Wir sind der Meinung, dass unsere Sportwagen und SUVs genug Luxus bieten, deshalb denken wir nicht daran, ein weniger leistungsfähiges Auto der oberen Luxusklasse auf den Markt zu bringen“, sagte CEO und Investor Lawrence Stroll laut Autocar. Aston Martin könne diesen Markt bereits effektiv bedienen, „insbesondere mit dem erhöhten Maß an Personalisierung“, das es jetzt in seiner gesamten Produktpalette anbiete, und den luxuriösen „Q“-Händlern, die es weltweit eröffne.
Mit Blick auf das von dem früheren Management erdachte Lagonda-Projekt erklärte Stroll: „Diese Idee ist völlig tot und hat absolut nichts mit unserem Elektrofahrzeugplan zu tun.“
Das erste Elektroauto von Aston Martin kommt nicht wie zuletzt geplant im nächsten Jahr auf den Markt, sondern erst 2026. Eigentlich sollte schon 2025 einer hochbeiniger, allradgetriebener Elektro-GT eingeführt werden. Doch Stroll sagte kürzlich, dass die Nachfrage der Verbraucher nicht so groß sei, wie man es vor zwei Jahren dachte, als die Pläne erstmals vorgestellt wurden.
„Wir glauben, dass die Verbrauchernachfrage nicht so stark ist, wie Analysten und Politiker dachten“, so Stoll zur Verlegung des Marktstarts. „Wir glauben auch, dass es sie in Zukunft geben wird; sie wird nicht verschwinden. Wir glauben nur, dass sich das Projekt ein wenig verzögert.“
Aston Martin hat laut dem CEO vier Elektroautos entwickelt. Zu den Segmenten, in denen man Elektroautos plant, äußerten sich die Briten noch nicht. In einem Zwischenschritt wird die Traditionsmarke Plug-in-Hybridantriebe einführen. Das erste Modell damit ist der Supersportwagen Valhalla, der im vierten Quartal starten soll.
Schon 2019 hatte Aston Martin ein erstes für die Serie gedachtes Elektroauto präsentiert. Die Sportlimousine Rapide E schaffte es aber nicht auf den Markt und der Einstieg in die Elektromobilität wurde verschoben. Auch bei der Technologie gab es eine Umorientierung: Statt mit Investor und Verbrennungsmotoren-Partner Mercedes-Benz arbeitet Aston Martin nun mit Technik-Unterstützung des US-Start-ups Lucid an seinen Elektroautos.
LarsDK meint
Die Nachfrage gibt es nicht, wenn man jedoch eine Elektroauto anbietet wird man von der Nachfrage überrascht. Vielleicht gibt es die Nachfrage nur wenn das Angebot existiert und die Kunden wissen was sie bekommen können?
David meint
Aston Martin ist von den traditionellen Luxusherstellern der einzige ohne Vision und klaren Plan. Ich halte es auch nicht für schlau, sich an Lucid zu halten. Die sind selber in Problemen und entwickeln sich elektrisch gerade eher nach unten. Ebenso hilft ein Blick auf die Konkurrenz, um zu erkennen, Bentley wird mit seinem Erstlingswerk auf brutale Leistung setzen, 1,5s auf 100 km/h. Wenn man sich also nicht an AMG hängen möchte, braucht man einen richtigen Spezialisten für Hochleistung im Elektrofahrzeug.