Die Türkei befindet sich laut Bloomberg „in fortgeschrittenen Gesprächen“ mit den chinesischen Elektroautoherstellern BYD und Chery Automobile über Fabrikinvestitionen in dem Land. Das sagte Industrieminister Fatih Kacir in einem Interview mit Bloomberg News.
„Wir würden die Gespräche gerne so schnell wie möglich abschließen. Wir haben mit beiden einen langen Weg zurückgelegt“, zitierte Bloomberg Kacir und fügte hinzu, dass auch separate Verhandlungen mit SAIC Motor, dem Eigentümer von MG Motor, und Great Wall Motor laufen.
„Es gibt ein großes Interesse von globalen Marken an der Produktion von Elektroautos in der Türkei. Die Mitgliedschaft der Türkei in der Zollunion der Europäischen Union ist immer noch ein großer Vorteil für viele globale Marken“, hatte Kacir zuvor gesagt.
Die EU untersucht derzeit, ob in China hergestellte vollelektrische Autos wettbewerbsverzerrende Subventionen erhalten haben und zusätzliche Zölle gerechtfertigt sind. Mit einer Entscheidung über Strafzölle wird demnächst gerechnet.
BYD hat 2023 verkündet, ein Elektroauto-Werk in Ungarn zu bauen und damit der erste große chinesische Autohersteller mit einer Produktionsbasis in Europa zu werden. Der nach Tesla führende Elektroautohersteller zieht inzwischen offenbar den Bau eines zweiten Montagewerks in Europa im Jahr 2025 in Betracht.
Chery plant derweil laut Berichten ein Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Fahrzeugen in Spanien. Die Fertigung soll bereits im Laufe des Jahres in einem Werk in Barcelona beginnen, das Nissan 2021 geschlossen hat.
David meint
Ja, aber was ist denn dann? Dann müssen sie halt in Europa produzieren wie alle anderen auch. Woher kommt denn dann die dramatische Ersparnis?
Eichhörnchen meint
Da zittern die Wolfsburger, Münchner und Stuttgarter, jetzt wir die Schlinge angelegt und dann langsam zugezogen ;-) .
Und dann noch 25% Import Zölle in CN auf >=2,5L Verbrenner, Gute Nacht Diesel Dieter Schnarchkappe :-)
Egon Meier meint
och … ich dachte TOGG wäre die BEV-Hoffnung.
Darauf will sich der Sultan wohl nicht verlassen – ganz vorsichtiger Abschied von gar nicht so alten Ambitionen.
Warten wir mal ab, was wirklich passiert. Der türkische Binnenmarkt ist für BEV winzig, die Schranken zur EU und dem Rest der Welt erheblich. Ganz schönes Risiko für die Seitenstraßenstrategen.
Was tut man nicht alles wenn es in China ruinös zu geht und Zölle für China-Exporte drohen.
Futureman meint
Leider wird sich nach den Protesten bei Tesla wohl kein weiterer Hersteller nach Deutschland trauen.
Da bleiben nur die Chancen auf eine Übernahme/Beteiligung eines Herstellers.
Solariseur meint
Oooch, wenn die Türken ihre eigene Werkspolizei für Sicherheit einsetzen, klettert bei denen niemand über den Zaun – in welchem Land auch immer. Fakt.
Heinz Staller meint
Mit Griechische Capo :-)
Solariseur meint
Frag Steeelioos – kennt sich damit super aus.