VW hat für Elektroautos die Submarke GTX eingeführt, um wie mit GTI oder R bei Verbrennern sportliche Modelle zu kennzeichnen. In Zukunft sollen laut einem Bericht aber die traditionellen Kürzel auch die besonders dynamischen Stromer schmücken.
Die Marke wird laut Autocar das GTX-Branding für sportliche Elektroautos aufgeben, um Platz für seine ersten elektrischen GTI- und R-Modelle zu schaffen. Bereits auf dem Markt sind GTX-Versionen des SUV ID.4 und des SUV-Coupé ID.5. Vorgestellt wurden zudem entsprechende Ausführungen des Kompaktwagens ID.3, der Limousine ID.7 und des Kleinbusses ID. Buzz.
Ursprünglich sollte das GTX-Abzeichen ausschließlich leistungsorientierten Elektroautos mit zwei Motoren vorbehalten sein. Doch der neue ID.3 GTX wird nur von einem einzigen Motor im Heck angetrieben.
Obwohl die GTX-Produktpalette in letzter Zeit erheblich erweitert wurde, hat VW-Markenchef Thomas Schäfer bestätigt, dass die Submarke auslaufen wird, da Volkswagen die Elektrifizierung der Performance-Marken GTI und R vorantreibt. „GTX ist die Performance-Marke der MEB-Plattform, aber wir werden bei den nächsten Produkten wieder zu GTI und R zurückkehren“, sagte er gegenüber Autocar.
GTI- & R-Elektroautos geplant
MEB ist VWs Elektroauto-Baukasten, den alle Modelle der Stromer-Familie ID. nutzen. Die Wolfsburger haben 2023 eine ID.-GTI-Studie gezeigt. Laut dem Bericht ist sie eine Vorschau auf einen elektrischen Nachfolger des Golf GTI, der Anfang 2027 auf den Markt kommen soll. Der ID. GTI Concept basiert auf dem ID. 2all, einem kommenden elektrischen Kompaktwagen mit Frontantrieb der 25.000-Euro-Klasse.
Schäfer sagte dem Autoportal, dass VW die Zukunft der Submarke GTI noch intern prüfe. Es sei aber wichtig, seinen Wurzeln treu zu bleiben. „Die Frage ist: Wie positionieren wir den GTI? Der GTI ist traditionell leistungsstark und frontgetrieben.“
Wie ein elektrisches R-Auto aussehen könnte, bleibt abzuwarten. VW hat aber bestätigt, dass die über GTI positionierte Submarke bis 2030 zu einer reinen Elektro-Performance-Marke werden soll. Schäfer sagte jetzt, die Bezeichnung werde wie in den vergangenen zwei Jahrzehnten „für Fahrzeuge mit Allradantrieb“ verwendet. VW hat angedeutet, dass eine R-Version des elektrischen Golf Mk9 um 2029 auf den Markt kommen könnte.
GTI und R, so betonte Schäfer laut Autocar, werden in Zukunft „klare Gene haben“.
CJuser meint
Man muss leider sagen, dass das Konzept der GTX-Modelle nicht gut durchdacht wurde. Einzig der ID.3 GTX scheint wirklich den Namen zurecht zu tragen. Hier ist der Antrieb was eigenes und die Optik unterscheidet sich deutlicher vom Grundmodell. Bei den anderen Modellen ist es ja kaum mehr als ein paar LEDs in der Frontschürze und eine veränderte Lackierung. Die hätte man besser als R-Line vermarkten sollen, welche dann ggü. einem normalen 4MOTION-Modell mit einem Boost-Modus ausgestattet wäre.
Was zukünftige Modelle angeht, finde ich es zwar schön, dass man die Bezeichnung „GTI“ überleben lassen möchte, aber zu einem Passat (also ID.7 in der zweiten Generation), passt das irgendwie weniger. Dann eher „GTE“ oder auf „GT“ runterbrechen. Ich hoffe nur, dass man langfristig für einen sportlichen elektrischen Kombi nicht zwingend zum Passat R Variant (Allrad und knapp 5m) greifen muss, sondern es ebenfalls einen Golf GTI Variant (Frontantrieb und knapp 4,7m) geben wird.
P.s. Was das Thema Front- oder Heckantrieb beim GTI angeht, bin ich wegen dem größeren Kofferraum und dem vorderen Ladeanschluss, für Frontantrieb.
Dagobert meint
Die Position des Ladeanschlusses hat nichts mit der Position des E-Motors zu tun und ein moderner E-Motor mit über 200 PS nimmt im Packaging unter dem Kofferraum weniger Platz weg als der klassische 60 l Tank.
CJuser meint
Es macht aber keinen Sinn, extra lange Kabel quer übers Auto und den Ladeanschluss nach hinten zu verlegen, obwohl der E-Motor inkl. Steuerungselektronik vorne ist.
Oceanwaves meint
Geladen wird aber nicht der Motor, sondern die Batterie! Die liegt zwischen den Achsen und ob man die Ladeelektronik nun vorne oder hinten unterbringt, macht keinen großen Unterschied. Für die Traktion ist bei einem E-Auto ein Heckantrieb einem Frontantrieb meist vorzuziehen.
Dagobert meint
„Der GTI ist traditionell leistungsstark und frontgetrieben.“
GTI steht traditionell für Gran Turismo Injektion – wie sinnvoll für Elektroautos…
Davon abgesehen hat man mit Elektroautos endlich die Chance günstig, und ohne Verschwendung von Bauraum, die richtige Achse anzutreiben und will immernoch untersteuernde Frontscharrer bauen?!
Draggy meint
Was soll an Untersteuern falsch sein? Übersteuern ist nur Mist, glatte Kurve oder etwas zu schnell gelenkt, schon fliegen sie aus der Kurve oder Schlingern über die Bahn bis ins nächste Hindernis.
Und kein Mensch fängt das effektiv ein wenn er nicht damit gerechnet hat.
Dagobert meint
Das muss (soll) abseits der Rennstrecke, und dem 3s gedrückt halten des ESP-Knopfes, heute auch kein Mensch mehr einfangen.
Im Sportmodus kann ein ESP trotzdem noch genug Schlupf an der Hinterachse zulassen, dass es dem Laien genug Spaß macht. Sich die Traktion einer Achse für Vortrieb und Lenkung zu Teilen, war schon immer ein fauler Kompromiss, erwachsen aus Kostendruck.
Steffen meint
Eigentlich fand ich an den GTX-Modellen gut, dass es keine solchen Proll-Modelle sind wie die GTI-Modelle. Als E-Auto-Freund halte ich das Kürzel GTI durch Verbrenner für BEVs verbrannt und stark vorbelastet.
Jennss meint
„Der GTI ist traditionell leistungsstark und frontgetrieben“
Bei E-Antrieb passt das nicht zusammen, sondern nur bei Verbrennern mit 60% Gewicht auf der Vorderachse. Der ID.3 ist doch ideal. Warum zurück zum Frontantrieb? Das ist Murks.
Future meint
GTI? Ist das nicht so ein Label aus den 80ern? Das waren schon sehr speziellen Fans der Marke damals. Also ein Elektroauto mit GTI-Schriftzug würde ich mir niemals anschaffen. Das wäre mir sehr peinlich. VW sollte sein Marken-Marketing nochmal überdenken – die hängen da noch zu sehr in der alten Verbrennerdenke.
Radkäppchen und der böse Golf meint
Wieso nicht einfach GTE, analog zu GTD?
Das Label GTI dürfte inzwischen auch an Strahlkraft verloren haben, wo jeder Hanswurst Mercedes least.
Oceanwaves meint
Wenn ich GTE höre, dann denke ich als Erstes an den Passat GTE (das ist ein Plugin-Hybrid).
MacGyver meint
Genau das hatte ich prophezeit. Spätestens mit dem Wegfall von Allrad für alle GTX Modelle wurde die Bezeichnung obsolet. Ist für mich auch eines der letzten Sünden die das I.D. Marketing Team verbrochen hatte. Zuvor hatten sie die Baureihe schon mit so tollen Themen wie „eine AHK braucht man nicht“, „Beleuchtung für Bedienelemente braucht man nicht“ und „Golf und Passat braucht man nicht“. Jetzt fehlt nur noch der endgültige Wegfall der I.D. Bezeichnung. Die sagt überhaupt nichts aus und zieht beim Kunden nicht die Wurst vom Brot.
EdgarW meint
Meine sehr persönliche Meinung: Ich fänd’s zB sinnvoller, den APP550 (und evtl den 79er Akku) im ID.3 auch als normale (Pro S) Version anzubieten, mit resultierend mehr als 600 km WLTP-Reichweite, ein wichtiges Verkaufsargument für alle, die nur darauf schielen. Das ganze Pseudo-Spocht-Zeug ist so garnicht meins. Und dann auch noch mit verschlechterter Aerodynamik bei den GTXen „dank“ Wegfall der Air-Curtains für die Vorderräder uns statt dessen der Pfeil-Lichtsignatur *facepalm* (s. ID.3 GTX auf dem Bild)
Powerwall Thorsten meint
Wenn es hilft
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ist nicht einfach, so eine Kürzelfindung.