Mercedes will noch längere Zeit Autos mit Diesel- und Hybridantrieben bauen – auch über 2035 hinaus, wenn in der EU ein faktisches Verbrennerverbot in Kraft treten soll.
„Der Dieselmotor ist ein hervorragender Antrieb, was Verbrauch und Emissionen angeht“, sagte Entwicklungsvorstand Markus Schäfer im Gespräch mit Auto Motor und Sport. „Wir haben hochmoderne Diesel, die erst vor Kurzem entstanden sind. Insofern haben wir sie im Programm und solange die Nachfrage da ist, werden wir den Diesel auch einbauen.“ Das gelte auch für die Zeit nach 2035.
„Am Ende ist es eine Frage, was der Kunde nachfragt. Wir sehen ja unterschiedliche Geschwindigkeiten der Adaption von Elektromobilität in der Welt. Das geht mal schneller, mal langsamer, je nach Region. Und ja, das Angebot ist da, es ist hochmodern. Und wir werden es auch im Programm halten, solange es zulassungsfähig bleibt und die Nachfrage besteht“, so Schäfer.
Gleiches gelte für den Hybridantrieb, also die Kombination von Verbrennungs- und Elektromotoren. Auch in China habe der Hybrid eine Zukunft. „Nicht jeder hier hat Zugang zur Ladeinfrastruktur, besonders in den Gebieten, die dicht besiedelt sind und wo nicht jeder ein Einfamilienhaus hat. Bei den vielen Hochhäusern mit begrenzten Lademöglichkeiten ist die Hybrid-Technologie durchaus eine Alternative. Insofern wird sie für uns auch wichtig bleiben und wir werden weiter daran arbeiten“, erklärte Schäfer.
Die Vielfalt der Antriebsmöglichkeiten sei noch nie so hoch gewesen wie jetzt, so der Entwicklungsvorstand. „Nun ist der Baukasten für den Antrieb momentan so groß wie nie in der Geschichte. Insofern sind die Entwicklungsressourcen und auch die Investitionen in das Antriebsportfolio auf einem historischen Stand.“
Schon vorher hat sich abgezeichnet, dass Mercedes-Benz bei Elektroautos auf die Bremse tritt. Eigentlich sollten Vollstromer 2025 einen Anteil von rund 50 Prozent erreichen, dieses Ziel wurde in diesem Jahr aber auf 2030 verschoben.
alupo meint
„Mercedes: Hybrid-Technologie auch später noch „durchaus eine Alternative““
NEIN! Daumler hat nichts kappiert, übernimmt keine Verantwortung über ihre klimaschädlichen Produkte und denkt nur an die kurzfristige Kohle durch Verbrenner. Zum Fremdschämen ist das.
Daimlers Führungskräfte haben vielleicht auch nicht mitbekommen was im Ahrtal und auch anderswo bereits bis heute unzählige Male passierte (ich bin dagegen dass dann der Steuerzahler dabei einspringt und mit dem Geld dann wieder Verbrenner gekauft werden)?
Der morgige Wetterbericht für Baden schließt Tornados nicht aus. Wo leben wir? Doch nicht am Golf von Mexico! Nun, inzwischen besuchen uns die Tornados eben aufgrund unserer Einladung bzw. unserer Taten auch hier. Sicherlich immer öfter. Wohl dem, der dann noch eine Versicherung angeboten bekommt bzw. dann die Prämien dafür bezahlen kann. Aber das soll laut einer Planung in D sogar zur Pflicht werden und somit ist das Risiko wie bei der Steuer sozialisiert.
Sollte ich darauf wetten und etwa jetzt Versicherungsaktien kaufen? Nein, auch wen es sicher lukrativ wäte.
Jeder der fosile Brennstoffe verbrennt ist schuldig, egal ob zu Hause, im Auto oder im Flugzeug. Je mehr er direkt oder indirekt emittiert, desto mehr ist er persönlich für die Folgen verantwortlich. Auch für die dadurch ausgelöste Migration nach Europa bzw. Deutschland. Ich würde much auch auf den Weg machen wenn der Klimawandel mir und meiner Familie die Lebensgrundlage entzieht. Logisch.
Jörg2 meint
„Denn du kannst nicht gegen den Kunden arbeiten.“
Klar geht das!
Schlechte BEV vs. bekannte Verbrenner anbieten.
Verwirrungs-PR auf allen Kanälen (von Brüssel-Lobby bis Foren-FUD).
Und flux entscheiden sich Käufer gegen gesellschaftliche Langzeitinteressen und schießen sich selbst ins Knie.
Die Verbrennerindudtrie übrigends auch (Knie).
Jürgen Baumann meint
Alternative oder für alte Naive? 😳
Gerry meint
Letzteres 👍.
Wobei es auch junge Naive gibt :-D
Gerry meint
Ja Hybrid ist eine Alternative, aber eine sehr schlechte, und egtl. unbrauchbar. Ist wie bei der AfD.
Jörg2 meint
Verbrenner, Hybride…. Alles sterbende Märkte.
Früher konnten sich die alten Verbrennerhersteller immer darauf zurückziehen, wenn das Modell (die Abgaswerte) in der EU/USA nicht mehr läuft, dann verklappen wir die Produktionsanlagen nach Südafrika, Südamerika… und da wird der Schrott lustig weiterproduziert. Altautos nimmt uns die s.g. „dritte Welt“ sehr sehr gerne ab. Esso/BP&Co bauen auch noch im letzten Winkel irgendwelche Tankstellen und das Geschäft geht ewig so weiter…
Alles im Hospitz.
Afrika braucht keine weiteren Tankstellen. Die haben Sonneneinstrahlung satt. Da braucht es PV-Insellösungen, Speicher und dann kommt für die Mobilität da das BEV dran. Aktuell gut in Äthiopien zu besichtigen. Wo die BEV dazu herkommen? Von chinesischen Herstellern. Wo die PV-Lösungen herkommen? Von chinesischen Herstellern. Wo die Speicherlösungen herkommen? Von ch…..
Yoshi meint
Wo kommt denn das Stromnetz her? Selbst im verhältnismäßig gut entwickelten Südafrika geht regelmäßig das Licht aus… Die Kosten für den Netzausbau werden das ganze unattraktiv machen.
Jörg2 meint
Yoshi
Was ist an „PV + Speicher“ jetzt nicht zu verstehen? Macht selbst der deutsche Häuslebauer.
Vielleicht wird es klarer:
Wenn die gesellschaftlichen/wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten auch weiterhin gelten, dann wird es in der s.g. „dritten Welt“ eine deutliche Zunahme der Mobilitätsnachfrage geben (vulgo: mehr Autos aller Klassen).
Die zusätzlich benötigte Infrastruktur könnte nun auf der Grundlage von Erdöl abgesichert werden oder auf der Grundlage von Strom. Die Kosten werden es entscheiden.
Überspitzt: Permanenter Dieseltransport zu einer noch zu bauen wartungsintensive Tankstelle in der Einöde um wartungsintensive Verbrenner dort fahren zu lassen oder einmaliger Transport von wartungsfreien PV-Modulen und Speicher um wartungsarme BEV dort fahren zu lassen.
Yoshi meint
Die PV mit Speicher kostet wahrscheinlich mehr als soan he Blechhütte und wahrscheinlich so viel, wie so mach eine dort in 10 Jahren verdient. E-Mobilität ist hierzulande etwas für Besserverdiener, und in Afrika noch viel mehr. Öl ist günstig, wenn man sich nicht dauernd neue Abgaben darauf überlegt.
Duesendaniel meint
Genau so ist es. Dazu kommt biem Öl noch die permante Abhängigkeit von anderen Ländern, die man mit dem selbst produzierten Solarstrom nicht mehr hat.
Andi EE meint
@Yoshi
Du kapiert es einfach nicht. Die Chinesen haben sehr günstige gute BEVs, Speicher von BYD sind auch nicht teuer. Wenn du und Freunde mal nur etwas über den Deutschen Tellerrand rausschauen würdet … der Jörg hat mit allem recht. Und die Chinesen sind alles andere als dumm, die investieren in diese Infrastruktur gerne (zahlen da ordentlich ab den Ausbau), damit sie an die Rohstoffe kommen.
Fürs Klima ist das ein riesiger Benfit, wenn der zunehmende Wohlstand in Afrika auf elektrische Weise geschieht. Eure Autobauer in Ehren (alte Verbrenner), aber das sollte in diesen Zeiten kein Geschäftsmodell mehr sein.
Ben meint
@Yoshi…und warum will dann Äthiopien dann die 6Mrd./a nicht ausgeben und haben somit seit Februar Verbrennerverbot.
eCar meint
@Y
Bitte informiere Dich richtig. Das Öl ist für die dortigen Bewohner alles andere als günstig. Die ganzen Dieselgeneratoren welche in all den kleinen Dörfern stehen sorgen dafür, dass der Strom dort ca. 1,50$ die Kilowattstunde kostet. Dann hat sich ein Container mit Akku, Wechslerichter und Solar oben drauf innerhalb kürzester Zeit rentiert.
Billige China-BEVs dort werden dafür sorgen, dass wir unseren Verbrennerschrott dort endlich nicht mehr loswerden, sondern andere naive Menschen suchen müssen.
Yoshi meint
Na dann ecar:)
Duesendaniel meint
Äthiopien macht es gerade vor, wie Jörg schon geschrieben hat. Was gibt es da noch zu deuteln? E-Autos können helfen, das Netz zu stabilisieren, gerade in den Entwicklungsländern mit viel Sonne. Solar + Speicher heißt die Lösung.
Yoshi meint
Äthiopien kann die Devisen für Erdöl nicht erwirtschaften, hat keine eigene Automobilindustrie und auch ansonsten dürften da die wenigsten Kunden Neuwagen kaufen.
Jörg2 meint
„Äthiopien kann die Devisen für Erdöl nicht erwirtschaften, hat keine eigene Automobilindustrie und auch ansonsten dürften da die wenigsten Kunden Neuwagen kaufen.“
Wofür oder wogegen ist das ein Argument? Oder einfach so hingeschrieben?
Yoshi meint
Einfach so hingeschrieben
Utx meint
Südafrika produziert seinen Strom zu knapp 90 % aus Kohle und zu weiteren 5 % aus Atomkraft. 95 % Grundlastkraftwerke. Da ist es kein Wunder, dass da regelmäßig der Strom ausfällt. Denn im Gegensatz zu dem, was die Anti-EE-Propaganda behaupte stabilisieren Grundlastkrafterke keineswegs das Netz, sie destabilisieren es.
Jörg2 meint
„… Grundlastkrafterke keineswegs das Netz, sie destabilisieren es.“
Hat Frankreich mit seinen Grundlast-Atomkraftwerken gerade böse erleben müssen.
Yoshi meint
Ich dachte das Verbrenneraus sei so wichtig, damit die OEMs endlich klare Richtlinien haben?
Hier liest es sich ja im Gegenteil eher umgekehrt so, dass der Weltmarkt weiter nach Verbrenner verlangt, während die EU Herstellern und Kunden E-Autos aufzwingt.
Wären es weltweit gesehen dann umgekehrt nicht klarere Richtlinien?
David meint
Naja, das lässt sich doch nachvollziehen, dass sie gerne feste Richtlinien hätten, um besser planen zu können. Wenn in Europa das 2035 Verbrenner-Aus in Stein gemeißelt wäre, könnte man ja dann entsprechend die Produktionsplanung gestalten. Hat man kein Verbrenner-Aus, ist das aber keinesfalls eine klare Aussage zur anderen Seite. Denn man muss immer damit rechnen, dass sich die Elektromobilität trotzdem durchsetzt. Zur anderen Seite bräuchte man also ein Elektro-Aus und danach sieht es nirgends aus.
Yoshi meint
Das Problem ist doch, dass sich das Verbrenneraus nur auf die EU bezieht. Für die meisten anderen Märkte müssen die OEMs trotzdem ihre Verbrenner weiterentwickeln. Ich will sagen: die müssen auf jeden Fall zweigleisig fahren, ob verbot oder nicht.
David meint
Das ist eh klar. Aber das war ja auch immer gesagt worden, dass man auf den jeweiligen Markt schaut. Trotzdem hätte man ganz gerne in Europa schon mal Planungssicherheit.
Yoshi meint
Schwierig mit der Planungssicherheit. Ich glaube es kann keiner abschätzen, wie es dann ab 2035 in Europa weitergeht. Wenn sich vorher alle mit Verbrennern eindecken und der Markt ab 2035 erst Mal so gut wie tot ist, nutzt alle Planung nichts.
David meint
Dass das nicht passieren wird, weiß man aber indessen. Das sagen die Leute zwar immer, aber man kann ja nachschauen, ob das tatsächlich passiert ist, wenn man Sachen nicht mehr zugelassen hat. Zum Beispiel bei den Glühbirnen. Da gibt es ausreichend Erkenntnisse aus der Diffusionforschung. Und man hat als aktuelles Role Model Norwegen. Da sieht man überhaupt nichts von, obwohl gerade dort, wie in Schweden, früher eine große Fanszene amerikanischer V8 Modelle existierte und dort überhaupt in den Weiten und in langen Wintern gerne an Autos geschraubt wurde
Yoshi meint
Der Vergleich hinkt. Eine energiespar- oder led-Birne kaufen zu müssen, bringt niemanden an seine finanzielle Belastungsgrenze.
Auch muss man sich nicht im Alltag einschränken, wenn man led-statt Glühbirnen hat.
Norwegen hat europaweit mit die günstigsten Strompreisen und keine eigene Automobilindustrie.
Benzin kostet bald 2€ pro Liter, trotzdem entscheidet sich nur jeder 20. Privatkäufer für ein Bev.
Wer eins wollte, weil er dadurch spart oder wegen des Klimas der hat nun eins. Der Markt ist aus meiner Sicht jetzt schon gesättigt, siehe die Stagnation bei ca. 10-12% Neuzulassungen.
Jörg2 meint
Ob sich die Nicht-EU-Märkte den Absatzwünschen europäischer Verbrennerproduzenten beugen, halte ich für eine gewagte Annahme.
China wird dorthin seine PV-, Speicher-, BEV-Überproduktion verklappen (und Abhängigkeiten schaffen). Vielleicht nicht in die USA, nicht nach Indien. Aber Afrika, Südamerika…
David meint
Ich denke, Mercedes schätzt die Lage zu pessimistisch ein. Natürlich ist es richtig, die Verbrenner noch eine gute Zeit laufen zu lassen. Denn du kannst nicht gegen den Kunden arbeiten. Trotzdem ist es das nicht alleine.
Der EQC war als Elektroauto nicht sparsam genug. Und die elektrische S-Klasse und E-Klasse sind optisch einfach misslungen. Ich erinnere, wie enttäuscht ich war, als ich nach dem genialen „Vision EQS“ dann Erlkönigfotos der Serienfahrzeuge sah. Hatte nichts mehr mit der Studie zu tun. Eine absolute Katastrophe. Jetzt versucht man mit dem Kühlergrill zu retten, was man vorne retten kann. Aber die Seitenlinie ist immer noch ….schwierig.
Wenn man einfach die Karosserie der Verbrenner genommen hätte, die ist nämlich aerodynamisch genug, wäre der Markterfolg ungleich größer ausgefallen. Und eine Maybach-Version mit 150er Akku wäre das Überauto. Wäre. Jetzt muss man lernen und als nächsten Entwurf einen völlig unelektrisch aussehenden CLA mit genialer Technik herausbringen. Die man beherrscht, wie der EQXX bewies. Und dann läuft’s auch wieder.