Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat milliardenschwere Investitionen in Zukunftstechnologien angekündigt. 5 Milliarden US-Dollar sollen in die Produktion von Elektrofahrzeugen und 4,5 Milliarden Dollar für die Batteriefertigung fließen.
Das 5-Milliarden-Dollar-Paket soll laut Berichten die E-Auto-Fertigung im Land auf eine Million Einheiten pro Jahr bringen. Umgerechnet handelt es sich bei dem Investitionsbetrag um 4,6 Milliarden Euro, insgesamt kündigte Erdogan Anreize für zukunftsträchtige Tech-Bereiche im Gesamtwert von 30 Milliarden Dollar (27, 6 Mrd. Euro) an.
Der Präsident betonte, dass die Türkei den Weg für Investitionen von Elektroautobauern in das Land geebnet habe. Das zeige sich insbesondere durch die Zusage des China-Konzerns BYD, eine Produktionsanlage im Wert von 1 Milliarde Dollar in der Türkei bauen zu wollen. Das Werk soll eine Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen haben und Ende 2026 in Betrieb gehen. Es ist nach Ungarn die zweite Fabrik von BYD mit Fokus auf Europa.
Laut Erdogan soll die Türkei langfristig ein wichtiger Akteur im E-Mobilitäts-Bereich werden. Dazu gehört der Aufbau einer Batterie-Industrie, die die Regierung mit einem zusätzlichen 4,5-Milliarden-Dollar-Paket (4,1 Mrd. Euro) vorantreiben will. „Mit unserem Call für Batterien wollen wir zu einer regionalen Produktionsbasis werden, indem wir bis 2030 eine Kapazität von 80 Gigawattstunden aufbauen“, wird der türkische Präsident zitiert.
Weitere Investitionen betreffen unter anderem die Bereiche Solarzellen, Computerchips und Windenergie. Auf Elektrofahrzeuge und Batterien entfallen aber fast ein Drittel der Gesamtinvestition. Die ingesamt 30 Milliarden Dollar an Staatshilfen sollen mindestens 20 Milliarden Dollar an Privatkapital anlocken, heißt es.
Mit Togg hat die Türkei inzwischen auch seine eigene Automarke, die exklusiv Batteriefahrzeuge baut. Bisher wird das erste Modell nur im Heimatmarkt verkauft, im Herbst soll nach Deutschland expandiert werden.
Steven B. meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Hatl meint
Warum die Türkei für die Batterieproduktion extrem interessant ist, dass sie neben Bor Abbau auch einige Mengen an Lithium gewinnen können. 80% des weltweiten Bor Vorkommens liegt in der Türkei. Die Chinesen bekommen vermutlich wieder die Exklusivrechte, da der Westen aus politischen Gründen nicht investieren will.
BYD und Farasis sind schon dort. Chery und Great Wall Motor verhandeln noch mit der Regierung.
Malthus meint
Wer hat’s gefunden?
>22. APRIL 2012
Deutsche Forscher von der TU Bergakademie in Freiberg (Sachsen) haben in der Türkei einen Lithium-See entdeckt.
In dem sehr großen Salzsee, der sich 150 Kilometer von der türkische Hauptstadt Ankara entfernt befindet, gibt es nachweislich rund 300.000 Tonnen des seltenen Leichtmetalls. “Das Vorkommen verdient damit die Note gut”, so einer der Freiberger Wissenschaftler…
alupo meint
Wer findet den Fehler?
Selten ist Lithium absolut nicht. Da ist Kupfer knapper, nur darüber redet keiner, schon gar nicht wenn er ein Verlängerungskabel kauft.
Und wofür wird in LiIonenzellen Bor benötigt?
Ich habe Bor in Form von dem Salz Borax zur Abstoßung von Ungeziefer in der Schafwollisolierung im Dachgebälk (frei von Ausdünstung).
Oder aber im z.B. Handy und anderer Elektronik (zur Dotierung weil 3-wertig).
one.second meint
Erstaunlich, dass sogar Erdogan versteht, dass E-Autos die Zukunft sind. Das wirft echt kein gutes Licht auf die Konservativen hierzulande.
BEV meint
die sehen hier halt auch Chancen …
China treibt es enorm, wir bleiben aus politischen Gründen stehen, ob das der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln
Peter meint
Die Türkei macht es wie China: da es keine etablierten Firmen gibt, hat man als Newcomer Chancen. Es geht also weniger um die Vorteile der Technologie, sondern darum, dass der Markt noch im Entstehen ist und (noch) nicht zementiert ist.
Tadeky meint
Togg Zulassungszahlen sind eine Katastrophe. Im Jahr 2022 knapp 3000.
2023 unter 10.000 Verkaufte.
Privat wird der fast gar nicht verkauft. Wären türkische Kommunen, Verwaltung oder Staatsbetiebe nicht verpflichtet TOggs zu ordern, dann würden die gar nicht verkauft.
Vollkommen veraltetes Design und Technologieplattform von 2019.
e-Autofahrer meint
Dann kann man nur hoffen, dass sie da nicht stehen bleiben. BYD hat übrigens in China ebenfalls mit Mini-Stückzahlen im e-Taxi Bereich angefangen, danach kamen Polizeifahrzeuge. Das begann allerdings vor über 10 Jahren. Hat sich aber anscheinend gelohnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/BYD_e6
Hatl meint
Veraltetes Design? Der Audi A4 stammt aus 2015 und wird immer noch verkauft.
Der Grund warum Togg am Anfang wenig verkauft hat, war, dass die vollen Produktionskapazitäten noch nicht erreicht wurden. Laut dem Hersteller liegen über 200.000 Bestellungen vor
Tadeky meint
Märchen aus 1000 und 1 Nacht des Sultan E…
Togg liegt wie Blei in den Lagern.
Özkan meint
Um den Technologievorsprung zu halten und auszubauen, sind Taten erforderlich. Erniedrigende Worte wie Sultan usw. um zu verdeutlichen das eine Nation eigentlich rückständig sein sollte, stellen eine unerträgliche Kränkung des eigenen Stolzes dar und tragen nicht zur Sache bei. Unterschätzen Sie die Türkei nicht und kümmern Sie sich dass es in Deutschland besser wird.
kalus meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.