Mazda hat im Mai in China mit dem Elektroauto EZ-6 einen potenziellen Nachfolger für die Mittelklasselimousine Mazda6 präsentiert. Bisher war nicht klar, ob ein ähnliches Fahrzeug nach Europa kommen soll. Nun teilte der japanische Autobauer mit, dass der EZ-6 sein erstes „wirklich globales“ Modell sein werde – er wird also auch nach Europa kommen.
Beim EZ-6 handelt es sich um eine elegante Fließheck-Limousine mit 4,92 Metern Länge und großzügigem Platzangebot auch hinten. Die Sitze haben eine Relax-Stellung, in der eine Auflage für die Waden ausgeklappt wird. Auf dem Armaturenbrett findet sich ein großer Bildschirm, auf dem ein anderes Bedienkonzept zu sehen ist als in allen anderen bekannten Mazda-Modellen. Geboten wird auch ein großes Panoramadach, das sich nicht öffnen lässt.
Angeboten wird der EZ-6 in China exklusiv mit Hinterradantrieb. Die Kunden können wählen zwischen einem Plug-in-Hybrid- und einem rein batterieelektrischen Antrieb. Die Reichweite des Elektroautos wird nach dem eher optimistischen chinesischen CLTC-Zyklus mit 600 Kilometern angegeben. Weitere technische Daten sind noch nicht bekannt, das gilt auch für mögliche andere Werte und Ausstattungen für Exportfahrzeuge.
„Was die Intelligenz betrifft, so nutzt der Mazda EZ-6 die führende Intelligenz- und Elektrifizierungstechnologie von Changan Automobile, dem chinesischen Partner von Mazda“, heißt es in einer Mitteilung. „Das neue Auto wird mit einem autonomen Fahrassistenten der Stufe 2.5, einem 7-nm-Chip SA8155P von Qualcomm, vier hochauflösenden Panoramakameras und zwölf Hochleistungs-Ultraschallradaren ausgestattet sein. Es wird verschiedene intelligente Fahrszenarien wie autonomes Parken, ferngesteuertes Parken, ferngesteuertes intelligentes Parken und Trace-Back-Parken realisieren.“
Der EZ-6 soll diesen Herbst eingeführt werden, zuerst in China, dann in Europa. Laut einer Markenanmeldung in Europa könnte er hierzulande als Mazda 6e vertrieben werden.
Mazda geht bei vollelektrischen Autos langsamer als andere Hersteller vor. Zwar wollen die Japaner ihre Elektrifizierung vorantreiben, Priorität werden Stromer vorerst aber weiter nicht haben. Das bislang einzige Elektroauto hierzulande der Marke ist der Crossover MX-30. Dieser bietet nur 200 Kilometer Reichweite nach der in Europa geltenden WLTP-Norm, mehr ist seit diesem Jahr mit der neuen Version mit Verbrenner-Stromgenerator zur Reichweitenverlängerung an Bord möglich.
Anti-Brumm meint
Diese Marke will offenbar einfach sterben.
Während man fortschrittliche Technologie einfach zukauft (Mazda2 Hybrid ist ein Toyota Yaris, und jetzt dieser Chinese), tüftelt man an der 253. Reinkarnation des Wankelmotors, feiert dessen 5% Effizienzsteigerung in reinen Labortests und beschwört die Innovationskraft bei Verbrennern herauf.
CJuser meint
Und die nächste über 4,9m lange Mittelklasse-Limousine *rolleyes*
Futureman meint
Auch bei Mazda heißt es, wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Bei wachsenden Marktanteilen anderer (neuer) Hersteller bleibt für alte Marken halt nichts mehr übrig.
Wasco meint
Das Modell ist eigentlich ein Changan Shenlan SL03 mit Mazda Logo und Spezifikationen. Aber bestimmt gelungen und elegant.
Der MX-30 wurde bisher ca. 40k mal verkauft.
Mal sehen ob der 6e besser läuft.
David meint
Tja, 66,8 kWh. Und wahrscheinlich eine Software, wo die Lokalisierung wie bei allen Chinesen so einige Schwierigkeiten machen dürfte. Immerhin ist das Design überraschend clean. Andererseits dürfte es auch nicht zu einem Kampfpreis kommen. Dafür wird also niemand seinen ID.7 Tourer stornieren.
Solariseur meint
Doch. Alle Leute die Geschmack haben und dieses hässliche Ding von „Aldi 7“ einfach zum erbrechen finden.
M. meint
Die werden das mangels Bestellung kaum stornieren müssen.
Und wegen diesem Eimer auch nicht.
Den kann man optisch vorziehen, vielleicht wegen der Sensor-Hardware, aber wegen was denn noch?
Reichweite oder Platz wird kaum ein passender Grund sein…
Andi EE meint
Ja, ein schönes Fahrzeug, stimme ich zu.
Aber, … sorry 😉 … lange Fronthaube, kein auslaufendes Heck für viel Stauraum, die Front mit dieser 3D bumpy Struktur ist auch ein Windfang. Typische Mischplattform. Es ist kein optimiertes BEV, was aufgrund der Elektromerkmale dann real sehr gute Werte herausfahren könnte.
Aber schön ist der Mazda, gefällt mir.
Mäx meint
Das chinesische Schwesterfahrzeug hat einen cw von 0,23
Nicht berauschend aber auch nicht schlecht.
Wenn Aerodynamik so einfach wäre wie du es hier darstellst, bräuchte man keine Entwicklung oder Windtunnel.
Andi EE meint
@Mäx
O.23 wäre schon wirklich sehr gut, wenn nicht jede Ritze abgeklebt, die Räder sich korrekt bei 130km/h gedreht haben, korrekte Felgen drauf waren. Man kann extrem bescheissen bei diesem Wert.
Ich würde mal behaupten (nur meine Meinung), mit der Front auf dem Rendering, sind 0.23 nicht möglich. Möglich wäre, dass das bei der BEV-Version komplett glatt ist. Du kannst dir nur schon durch schlechte Felgen, einen erheblichen Verbrauchspenalty einhandeln.
M. meint
Andi,
die Tricks sind bei allen gleich.