Genesis rückt laut Berichten von den 2021 verkündeten Plänen ab, schon ab 2025 nur noch Elektroautos und Wasserstofffahrzeuge auf den Markt zu bringen. Die Edel-Marke von Hyundai will sich vorübergehend auf Hybride konzentrieren. Flankierend arbeiten die Koreaner aber an einer neuen Architektur für Elektroautos.
Genesis-CEO Mike Song sagte im Gespräch mit Top Gear, dass „die Kunden jetzt mehr Hybride als E-Fahrzeuge wollen, deshalb wollen wir den Genesis-Hybrid so schnell wie möglich auf den Markt bringen“. Er fügte hinzu: „Wir werden es auf so viele Modelle wie möglich anwenden.“
„Vor fünf Jahren prognostizierten wir, dass das Zeitalter der Elektroautos sehr schnell kommen würde, und wir wollten wirklich führend sein und den Markt für Elektroautos aufmischen“, sagte Genesis-CEO Mike Song gegenüber Top Gear. „Die Elektrifizierung ist nach wie vor unsere Vision. Wir werden zu 100 Prozent elektrifizierte Fahrzeuge haben, aber der Markt und die Kunden wollen jetzt eher einen Hybrid als ein E-Auto, also wollen wir den Genesis Hybrid so schnell wie möglich auf den Markt bringen.
Das Portal Top Gear spekuliert, dass Genesis sich bei den teilelektrischen Antrieben vorerst bei Hyundai bedienen könnte, „angesichts der recht schnellen geplanten Verbreitung“. Vom Ziel, ab 2025 nur noch vollelektrische Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, ist man demnach abgerückt. Bis 2030 wollte Genesis „eine 100-prozentige Marke mit emissionsfreien Fahrzeugen werden“. Ob das noch angestrebt wird, ist offen.
Genesis hat bereits mehrere Elektroautos im Programm: Batterie-Versionen des SUV GV70 sowie der Limousine G80 sowie das reine Stromer-Modell GV60. Die Marke arbeitet an einer neuen, speziellen Architektur für Vollstromer. Gerüchten zufolge ist das Unternehmen an dem Hochleistungs-Elektroantrieb des US-Herstellers Lucid interessiert. Die Südkoreaner nutzen derzeit die E-GMP-Plattform des Hyundai-Konzerns für den GV60.
Kürzlich hat Genesis das GV60 Magma Concept auf dem Goodwood Festival of Speed 2024 in Großbritannien vorgestellt. Magma ist die neue Performance-Submarke von Genesis und der GV60 Magma Concept ein entsprechender Ableger des vollelektrischen GV60. Der veredelte Stromer soll in Europa im vierten Quartal 2025 auf den Markt kommen.
Zur Motorleistung des GV60 Magma gibt es noch keine finalen Daten. Chassis, Aufhängung und Fahrdynamik seien geschärft, heißt es von Genesis. Schon die reguläre Version ist mit 360 kW/490 PS nicht untermotorisiert und beschleunigt in 4,0 Sekunden auf Tempo 100.
Es gehe nicht darum, 20 oder 30 PS mehr aus dem Antrieb herauszukitzeln, so Tyrone Johnson, Managing Director des Hyundai Motor Europe Technical Center. „Emotionen werden nicht erzeugt, indem man mit 300 km/h über die Autobahn brettert.“ Emotionen erzeugten Dinge wie die Sportsitze mit der in Wagenfarbe lackierten Sitzschale und rot-silberfarben abgesteppten Nappa und Wildlederbezügen. Und natürlich das Fahrverhalten. „Bei Magma wollen wir eine Kombination aus Performance und Luxus erzeugen“, sagte Johnson. „Das Auto muss zackig einlenken, dabei super stabil bleiben und sich extrem agil fahren.“
Futureman meint
Da es eine Randmarke ist, macht es nicht so viel aus den Zeitplan zu verschieben. Und wer den Wandel nicht schnell gehen will, geht halt schnell.
Derweil liegt die Marktdurchdringung von elektrischen Antrieben auf den größten Automarkt der Welt China schon bei 53%
Yoshi meint
Du meinst der Anteil von NEVs, also inklusive BEVs mit Range-Extender und Hybriden. Da gerade letztere in China so gut laufen, versuchen sie es damit jetzt auch in der EU und auf anderen Märkten.
Futureman meint
Und wahrscheinlich, weil die Strafsteuern nur auf reine E-Autos anfallen. Solange BYD und Co noch nicht ausreichend Fabriken in der EU haben, sollen es halt Hybride machen. Hilft auch bei der Suche nach Vertriebspartnern, Denn mit einem Verbrenner an Bord sind langfristige Einnahmen zu machen (Ölwechsel und Co). Und so lange, dass bei vielen Käufern egal ist kann man auch so etwas loswerden.
Ben meint
Ja ermein die 25% reine BEV in China sehr niedrig im Vergleich zu den deutschen 3%…oh wait.
Yoshi meint
25% klingen aber schon anders als 53%, oder? Immer schön weiter leicht nachzuprüfende Falschmeldungen raushauen, ich stelle das dann kurz richtig, der geneigte Leser kann ja dann entscheiden wessen Beiträge glaubwürdiger sind.
China schmeißt Bein Thema Elektromobilität mit Geld nur so um sich, alleine BYD hat letztes Jahr direkte Subventionen von über 2 Mrd Dollar erhalten. Und das sind nur die offiziell bekannten Zahlen, da sich die Strafzölle an der Höhe der Subventionen orientieren fließt das meiste Geld wahrscheinlich im Hintergrund.
Sollte der Weltmarkt mehr chinesische Hybride als BEVs verlangen, werden sie das Geld ziemlich sicher darein stecken.
Futureman meint
25% rein elektrische sind schon richtig, daher auch der Hinweis 53% mit elektrischen Antrieb. Wichtig ist aber zum einen, dass es sich um den größten Automarkt der Welt handelt und gleichzeitig die (beiden) Anteile steigen. Mit jeder Steigerung werden die Artikel günstiger, da Elektronikbauteile mit entsprechenden Lernkurven. Dadurch werden die Märkte größer usw. usw.
Ist halt schwierig nachzuvollziehen, da man es in Deutschland nur so kannte das es einmal einen Preis für einen Verbrenner gab und egal wieviel verkauft wurden, der Preis blieb gleich.
Daher lief es in Deutschland auch nicht mit PC´s, Handys, Fernseher und co. Sobald etwas in die Massen geht, fällt (eigentlich) der Preis. Und hier sind (leider) die Chinesen führend.
Ben meint
Yoshi, die 2Mrd. sind ja aber noch human, Deutschland hat seit 2012 112Mrd. Subventionen in E Mobilität gesteckt.
Aber hey so lange Diesel mit 8Mrd./a subventioniert wird ist doch alles ok.
Gernot meint
@Yoshi.
BYD soll 2 Mrd. an Subventionen bekommen haben und dabei ist alles eingeflossen, was man irgendwie als Subvention werten kann. BYD hat 2023 5,7 Mrd. USD operativen Gewinn gemacht (EBIT). EBITDA lag sogar bei 12,3 Mrd. USD. Nettogewinn bei 4,2 Mrd. USD.
Insofern ist es realitätsferner Humbug, wenn immer die Mär erzählt wird, dass die nur wegen Subventionen überleben. Die haben längst eine Größe und Skaleneffekte, mit denen die auch ohne Hilfe vom Staat profitabel sind. Anders als SAIC, BAIC, FAW und Changan sind BYD und Geely auch keine staatlichen Unternehmen.
Im Übrigen ist es nicht so, dass VW, Mercedes, BMW und Co hierzulande keine Subventionen bekommen.
brainDotExe meint
Du musst doch mit zweierlei Maß messen. Hybride in Deutschland sind böse, in China sind sie quasi der Heilsbringer und mit BEVs gleichzusetzen ;)