Der US-amerikanische E-Fahrzeug-Hersteller Rivian muss laut Berichten die Produktion seines Batterie-Lieferwagens für Amazon unterbrechen. Der Grund dafür sei ein Mangel an Komponenten, schreibt unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen rechne aber damit, die ausgefallene Produktion wieder aufzuholen.
Seit Anfang August ruhe die Fertigung des elektrischen Lieferwagens für Amazon im Rivian-Werk in der Stadt Normal im US-Bundesstaat Illinois. Das bestätigte Rivian gegenüber Nachrichtenagenturen. Auf welche fehlenden Komponenten das zurückgeht, verriet das Start-up nicht. Ebenfalls offen ist, wann die Produktion wieder aufgenommen werden soll.
Ein Amazon-Sprecher sagte, das Unternehmen sei sich der „kurzfristigen Produktionsprobleme von Rivian in diesem Monat“ bewusst. Man erwarte aber nicht, dass diese Auswirkungen haben werden.
Rivian habe schon in den letzten zwei Jahren mit erheblichen Produktionsproblemen aufgrund von Lieferantenengpässen zu kämpfen gehabt, so Reuters. Das Unternehmen betonte, dass der Teilemangel keine Auswirkungen auf die Produktion seiner anderen beiden Elektroautos, des SUV R1S und des Pick-up-Trucks R1T, habe.
Amazon hat mehrfach in Rivian investiert und ist derzeit der größte Aktionär mit 16 Prozent der Anteile. Der E-Commerce-Riese hat 100.000 elektrische Lieferwagen bei dem Start-up bestellt, von denen bereits 15.000 in den USA unterwegs sind. Einige hundert fahren bisher in Europa. 2023 erzielte Rivian rund 19 Prozent seines Umsatzes mit Amazon.
Anfang dieses Monats hat Rivian sein Ziel bekräftigt, in diesem Jahr 57.000 Elektrofahrzeuge für Privat- und Nutzfahrzeugkunden zu produzieren. Das entspricht dem Niveau von 2023.
Rivian hat kürzlich eine Kooperation mit und Investitionen von Volkswagen im Bereich Software bekannt gegeben. Im Fokus stehen aber weiter die eigenen Fahrzeuge sowie die Produktion der Lieferwagen für den Großinvestor Amazon. Rivian will auch mit seinen Pkw nach Europa expandieren – möglicherweise mit mehreren Modellen.
Tadeky meint
Das dürfte wohl eher daran liegen, dass der Hauptsponsor Amazon den Stecker gezogen hat beim Milliardengrab Rivian und die Transporter jetzt bei der Konkurrenz von Stellantis in Form des Ducato kauft.
David meint
Hast du schon mal geschrieben. Amazon hatte sich aber nie verpflichtet, exklusiv bei Rivian zu kaufen und die Bestellung über 100.000 Stück steht nach wie vor. Die Exklusivität war von beiden Seiten nur fürs erste Jahr vereinbart. Vorteil der Rivian ist, das gesamte Fahrzeug ist aus Fahrersicht entworfen worden und entsprechend beliebt bei den Beschäftigten. Trotzdem wird neben Ducato/Dodge auch Mercedes elektrisch eingeflottet.
Meiner_Einer meint
Stimmt doch alles nicht. Die Bestellungen der Fahrzeuge bleibt bestehen, Amazon investiert nur nicht weiter…. Hört halt endlich auf, mit Euren Falschinformationen!
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Stimmt doch alles nicht.“
Doch Amazon kauft laut Auto Motor Sport den Ducato ein (ab 2023), eben parallel zum Rivian und laut anderen Quellen: „Es wird berichtet, dass Amazon keine weiteren finanziellen Mittel bereitstellen möchte.“ will sich Amazon auch weniger einbringen.
So völlig falsch ist das also nicht, nur das was einige eben immer reininterpretieren.
Andi EE meint
Klar Amazon will ja nicht dauernd für die Entwicklung von Rivian als Hersteller finanzieren. Wo das eingeschossene Geld von Amazon landet, wird zwar sicher ausgewiesen, aber ob das dann so stimmt, ist fraglich.
Ganz ehrlich, als „Hauptsponsor“ Amazon hätte ich mich ziemlich genervt über all die neuen Modelle, bei den Verlusten die sie schreiben. Da kommt doch sicher der Verdacht auf, dass das eingeschossene Geld nicht dort landet, wo du es als Geldgeber haben möchtest. Ich find Rivian macht wirklich schöne, trendige Produkte, aber als Amazon wäre ich an der Decke so wie das im Moment läuft.
Aber ich kann mich auch täuschen und die sind über alles informiert.
Future meint
Warum wied in Deustchland immer so gerne die Pleite der Startups herbeigeredet?
Hat das damit zu tun, dass man in Deutschland keine Startups mag?
BEV meint
die haben nur angst um ihren Job
mir wäre es schon sehr recht, wenn Rivian weiterhin Autos und Transporter baut, die Produkte sehen alle sehr überzeugend aus und das Image ist auch gut
Tanz meint
Wer redet denn hier von der Pleite?
„Milliardengrab“ ist bei einer aktuellen Marketcap von 14 Mrd. $ ausgehend von früheren Werten von über 100 Mrd. $ kein falscher Begriff für die Investoren.
Und da Startups tatsächlich zu 70-80% in den 10-15 Jahren nicht überleben ist es jetzt nicht verwunderlich dass das ein Thema bei EVs ist die massiv Kapital benötigen und, zumindest, aktuell keine geschenkten Finanzierungen mehr haben, siehe oben die 100+ Mrd. $ in 2021/2022. Gehört halt dazu. Eine Proterra lebt ja auch irgendwie weiter.
B.Care meint
Ein Startup ist nichts anderes als eine Unternehmensgründung, und davon gab es im letzten Jahr in Deutschlan 330.000
Es ist ganz normal dass nicht alle überleben werden, deshalb eine generelle Unternehmensfeindlichkeit zu unterstellen ist doch Unfug.
Future meint
Nein, Startups ticken ja anders als klassische Unternehmen. Insofern glaube ich, dass da eher die Vorbehalte sind. In Deutschland sehe ich keine Unternehmensfeindlichkeit, obwohl viele ja keine neuen Fabriken mehr in der Nachbarschaft haben wollen. Ich sehe eher eine gewisse Technologiefeindlichkeit.
Frank von Thun meint
Stimmt: Es gibt viele Erfindungen aus Deutschland die erst eine Ehrenrunde um die Welt gemacht haben (zB Fax).
David meint
Naja, ob das eine eigene Meldung wert ist. Zumal man nicht weiß, welche Teile fehlen. Es steht aber zu vermuten, dass sie nicht im Zusammenhang mit dem elektrischen Antrieb stehen. Insgesamt sehe ich bei uns einige Rivian EDV von Amazon. Mir gefällt das Fahrzeug gut und man sieht die Fahrer damit dynamisch anfahren, wie es mit einem Verbrenner gar nicht möglich wäre. Die scheinen also Spaß zu haben.
David meint
Vielleicht wollte ja Tesla aushelfen? Denn wie ich gestern gelesen habe, war mal wieder ein Tesla Semi über den Interstate 80 in Kalifornien gefahren…
Future meint
Bisher gibt es ein paar 100 davon in Europa. Hoffentlich werden es bald mehr. In USA sind es schon ein paar 10.000 Stück.
Bei mir liefert Amazon meistens noch mit elektrischen Lieferwagen von Mercedes aus – aber das schon seit Jahren. Auch auf der Fernstrecke ist Amazon engagiert mit den schweren Volvo Trucks. Das gefällt mir alles sehr gut so bei Amazon.