Der chinesische Fahrzeughersteller BYD präsentiert mit dem E-VALI ein leichtes Nutzfahrzeug (LCV) mit reinem Elektroantrieb. Die Baureihe (3,5 t oder 4,25 t) sei speziell für den europäischen Markt entwickelt worden und eigne sich besonders für die Anforderungen von Last-Mile- und Paketdiensten.
„Mit seiner modernen Ästhetik ist der BYD E-VALI eine stilvolle Bereicherung für umweltfreundliche Transporterflotten, ein raffiniertes Hightech-Fahrzeug, das auch für die Sicherheit und den Komfort des Fahrers optimiert wurde“, wirbt der Hersteller. Darüber hinaus machten das große Ladevolumen und Energieeffizienz das kompakte und wendige Fahrzeug zu einer praktischen Wahl für Transport- und Lieferdienste sowie für Handwerker.
Der E-VALI soll punkten mit einem Ladevolumen von bis zu 17,9 m³ beim 4,25-Tonnen-Modell, mit einer großen Nutzlast von 1.450 Kilogramm (je nach Größe). Zusätzlich gibt es eine seitliche Schiebetür zum Be- und Entladen, weit öffnende Flügeltüren hinten sowie einen umklappbaren Vordersitz, um den Platz zu maximieren. Der Fahrer kann aufrecht in den Transporter einsteigen, ohne sich bücken zu müssen. Eine Trennwand trennt die Fahrerkabine und den Fahrgastraum vom Hauptladeraum.
Das Cockpit weist eine moderne Instrumententafel und einen großen Touchscreen auf. Dieser bildet den Mittelpunkt des Innenraums und ist die Schaltzentrale für das Infotainment und die 4G-Internetnverbindung – einschließlich Apple CarPlay und Android Auto sowie den „Over-the-Air“-Updates als Teil des Cloud-Dienstes, mit dem Vorteil der Spracherkennung. Der Touchscreen kann im „Split-Screen“-Modus angezeigt werden, sodass sich der Fahrer auf das Fahren konzentrieren kann und den Passagieren Infotainment zur Verfügung steht.
Die zugehörige App bietet laut BYD eine Vielzahl von Funktionen und Fernbedienungsmöglichkeiten zur Überwachung des Fahrzeugstatus.
In der Konsole sind verschiedene Funktionen wie das kabellose Laden von Mobiltelefonen und der Wahlhebel integriert. Die elektrisch verstellbaren Sitze gehören zur Serienausstattung. Sie wurden ergonomisch so gestaltet, dass sie weniger starkkonturiert sind und so dem Fahrer das häufige Ein- und Aussteigen erleichtern. Auch ein Multifunktionslenkrad ist serienmäßig vorhanden.
Für den Komfort von Fahrer und Fahrgästen bietet der E-VALI einen Klapptisch, der in der Mittelkonsole verborgen ist, eine Kühlbox, Getränkehalter und eine Reihe von Ablagen und Fächern sowie verschiedene USB-Anschlüsse für das Aufladen von elektronischen Endgeräten.
Der E-VALI bietet serienmäßig ADAS-Systeme, die das Fahren sicherer und angenehmer machen sollen. Das Elektrofahrzeug ist mit BYDs neuester „Blade“-Batterietechnologie ausgestattet, die laut dem Unternehmen eine höhere Sicherheit, Haltbarkeit und Effizienz sowie eine größere Reichweite und einen längeren Lebenszyklus aufweist. Die kobaltfreie 80,64-kWh-Batterie verwendet Lithium-Eisen-Phosphat (LFP) als Kathodenmaterial. „Die Blade-Battery ist nicht nur extrem sicher und langlebig, sondern auch kompromisslos leistungsfähig und bietet eine hohe Energiedichte“, betont BYD.
Der Elektroantrieb integriert die Motorsteuerungseinheit, den Antriebsmotor, das Getriebe, das Batteriemanagementsystem, die Fahrzeugsteuerungseinheit und die Stromverteilungseinheit in einem Modul, um die Wartung zu erleichtern. Die kompakte Bauform maximiert den Laderaum und erleichtert durch eine niedrige Ladekantenhöhe das Beladen des Fahrzeugs. Eine Wärmepumpe gehört zur Standardausstattung, die das Thermomanagement und die Leistung unter verschiedenen klimatischen Bedingungen verbessert.
Der E-VALI bietet eine Reichweite von 220 bis 250 Kilometern nach WLTP-Norm und kann in um die 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Außerdem ist er mit V2L ausgestattet, sodass externe Geräte über die Fahrzeugbatterie mit Strom versorgt werden können.
Preise nennt BYD noch nicht. Auch einen konkreten Zeitplan für die Einführung des E-VALI gibt es bisher nicht.
M. meint
Kleine Korrektur, BYD:
“ Eine Trennwand trennt die Fahrerkabine und den Fahrgastraum vom Hauptladeraum.“
Keine gute Idee, für jedes kleine Paket einmal um’s Auto laufen zu müssen. Die Zusteller sind nicht im Urlaub, die haben es eilig.
Den Fehler haben aber andere vor euch auch schon gemacht.
Jeff Healey meint
Da könnte man in der Mitte eine stabile Gittertüre zum seitlichen schieben einbauen, damit der Fahrer ohne Umweg an die Ware/Pakete dran kommt.
Ein guter Einwand! Vielleicht liest der Hersteller hier ja mit.
Alles was ein Fahrzeug Alltagstauglicher macht ist wichtig.
Snork der Dritte meint
Das als Fahrzeug für die ganzen Handwerker und Installateure mit der Möglichkeit, Akku-Geräte aufzuladen (über Nacht?) und die Pause mit Standheizung zu verbringen – das würde doch für Akzeptanz sorgen.
David meint
Ich weiß nicht, in welchem Land es BYD damit schaffen möchte außer in China. Man sieht ja hierzulande seit Jahrzehnten, wie verhalten Nutzfahrzeuge aus Japan und China angenommen werden. Das wird sich nicht ändern. Es gibt ja auch gar keinen Grund. Die hiesigen Angebote sind gut und man kennt seine Firmenkunden.
Future meint
»Nein, das wird sich bestimmt niemals ändern.«
Also diese Aussage habe ich aus der deutschen Automobilindustrie in den letzten 12 Jahren eigentlich immer wieder regelmäßig gehört. Vieles kam dann doch ganz anders. Es macht wohl keinen Sinn, die neuen Wettbewerber immer nur schlechtzureden. Das lenkt offensichtlich nur ab von den eigenen Problemen mit der Antriebswende.
Jeff Healey meint
Preis, Leistung, Service, Erreichbarkeit.
Wenn diese Kombination stimmig ist, ist Erfolg garantiert.
EVrules meint
Eine stilistische Kopie des Arrival Vans.
Future meint
Der Arrival war noch deutlich moderner. Der BYD wirkt trotz gewissen Ähnlichkeiten etwas altbacken dagegen. Allerdings hat es Arrival eben leider nicht geschafft. Die Zukunft heißt wohl BYD in allen Segmenten.