Der chinesische Batterieriese CATL befindet sich laut Berichten in Gesprächen über den Aufbau eines Batterie-Recycling-Geschäfts in Europa. Es sollen schon Verhandlungen mit europäischen Regierungen über mögliche Standorte stattfinden.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf Jason Chen, der das operative Geschäft von CATL in Europa leitet. In Ungarn baut CATL eine große Batteriefabrik, die unter anderem BMW und Mercedes-Benz beliefern soll. Und Ungarn hat sich in der Vergangenheit offen für Investitionen aus China gezeigt: BYD baut dort bereits E-Busse und auch ein Werk für Elektroautos.
Mit dem Aufbau einer Recycling-Infrastruktur will CATL laut Chen „die Umweltbedenken hinsichtlich der Produktion und Entsorgung von Batterien“ mildern. Das Unternehmen könnte damit seine eigenen Altbatterien und Produktionsabfälle aufbereiten. Als mögliche Partner kommen neben der CATL-Tochter Brunp Recycling dem Bericht zufolge auch europäische Unternehmen in Betracht.
CATL verfügt in Thüringen bereits über eine Akkufabrik in Europa. Die in Debrecen soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres mit zunächst 40 GWh pro Jahr dazukommen, später ist der Ausbau auf 100 GWh geplant. Ungarn ist laut Berichten als möglicher Standort für die geplante Batterie-Recycling-Fabrik im Gespräch. Ob auch Deutschland als Standort infrage kommt ist, ist nicht bekannt.
Bereits 2023 gab es Aussagen von CATL-Produktionschef Ni Jun rund um Verhandlungen für ein europäisches Recycling-Projekt „mit einem konkreten Partner“. Damals war von „vielen Standorten in Europa“ die Rede.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Antriebsbatterie der BEV ist das Zahngold der neuen Autogeneration, nicht schön aber sehr viel wert. Und wer sich nicht drum kümmert, ist selbst dran Schuld.
Duesendaniel meint
Etwas merkwürdig dieser Vergleich, findest Du nicht?
David meint
Dass die Obergefreiten einfachste wirtschaftliche Vorgänge nicht verstehen. Der gelbe Sack ist doch kein Umweltmaßnahme. Sondern das Gegenteil. Er ist eine Maßnahme, um der Industrie zu ermöglichen, weiterhin schädliche Verpackungen auf den Markt zu bringen, ohne sich um ihre Entsorgung kümmern zu müssen. Und das ist vollständig gelungen.
Recycling hat eine andere Qualität. Man gewinnt Bodenschätze, anstatt sie kaufen zu müssen. Dabei ist auch interessant, von wem man sie kauft und was es bedeutet, im eigenen Land Bodenschätze plötzlich zu haben. Und dieser Wert muss vom Staat durch Leitplanken geschützt werden. D.h. noch lange nicht, dass man subventionieren muss. Aber man kann solche Unternehmen ja auch entlasten als indirekte Förderung. Denn selbst China, die ja genug Bodenschätze haben, macht schon seit einigen Jahren Vorgaben an seine Hersteller zu recyceln, nur haben die meisten noch nicht wirklich Lust darauf und offensichtlich ist der chinesische Staat doch nicht so kleinteilig rigide, wie wir das in der westlichen Welt immer glauben.
BEV meint
ja das doch super, die Chinesen machen einfach alles .. wofür wir zu blooed sind
M. meint
Aha.
https://ecomento.de/2024/11/28/bmw-neues-kompetenzzentrum-bringt-rohstoffe-aus-akkus-zurueck-in-den-kreislauf/
oder auch
https://battery-news.de/batterierecyling/
Dagobert meint
Ich erinnere mich noch an zahllose Beiträge bei den Tagesthemen, in Zeitungen, selbst bei der Sendung mit der Maus zum Thema Recycling um den Bürger auf die Einführung des Gelbens Sacks anfang der 90er Jahre „einzustimmen“. 30 Jahre später wird immernoch ca. die Hälfte verbrannt.
Immer wenn ich heute Meldungen zu Batterierecycling Plänen lese (es vergeht ja kaum eine Woche ohne), muss ich an den gelben Sack denken und schmunzle. Die Bevölkerung soll mal wieder „eingestimmt“ werden…
Future meint
Der Vorteil ist allerdings, dass dir Bürger mit dem Batterierecycling nichts zu tun hat. Das macht die Industrie.
Die Bürger scheitern allerdings schon bei der Trennung des Hausmülls. Das hat sich in 30 Jahren überhaupt nicht verändert.
Gurke meint
Liegt nicht an den Bürgern. Die wissen inzwischen, i.d.R. wird gelber Sack nicht mehr sortiert und recycelt, sondern verbrannt. Ob in MVA oder Zementwerk – egal. Die Recycler verwerten nur noch absolut sortenrein angeliefert, meist v. Industrie. Das Müllaufkommen ist für Auslastung der MVAs noch zu gering, es wird also auch noch aus Holland, Polen usw. angekarrt. Thermische Verwertung ist lukrativer als Sortieren und Recyceln.
Jörg2 meint
Ich halte den „Grünen Punkt“ für verkehrrum finanziert:
Das Duale System bekommt die Beiträge von den Mitgliedern (die Unternehmen, die die Verpackung in den Verkehr bringen und den Kunden über den Produktpreis das Recycling bezahlen lassen) vorab. Taucht die Verpackung dann tatsächlich als Rückläufer im System auf, verursacht sie Kosten, die dann durch Verbrennung minimiert werden.
Eigentlich ein Selbstbedienungsladen.
Im Kapitalismus müsse es andersherum laufen: Das Duale System weist nach, wieviel Rücklaufverpackung tatsächlich einem überprüfbaren Recycling zugeführt wurden und bekommt erst dann sein Geld.
Gurke meint
Im Prinzip stimmt es. Noch interessanter wäre Ausweitung Mehrweg und Vergütung an den Abgebenden der Wertstoffe. Bin mir sicher, wenn es unkompliziert möglich wäre, z.B. sortenreines PE in cash umzuwandeln, die Bürger hätten 10 verschiedene Wertstofftonnen, und die Kinder würden penibel trennen. Gab mal in Ostdeutschland solch ein funktionierendes System. Nicht ein Glas wurde da zerdeppert.
Jörg2 meint
Gurke
Die Mangelwirtschaft der DDR führte dazu, dass im Plastikverpackungsbereich praktisch nur eine PE-Sorte vorkam. Ideale Recyclingvoraussetzung.
Der Gesetzgeber könnte soetwas vorgeben. Selbst die Form (z.B. 3 Flaschenformen, 5 Schälchen mit Deckel…). Der Anbieter kann dann sein Produkt noch immer über gut ablösbare Papierbanderole ausdifferenzieren.
Im Weinbereich gibt es dazu regionale Versuche.
Meine persönliche Meinung: Eine Festlegung auf sortenreines PE wäre wohl sinnvoller als ein Verpackungskreislauf. Das am Abgabeort kleingehackte PE ist einfacher zu transportieren und dann zu reinigen als der Umlauf von Mehrfachverpackungen.
Einen anderen Vorschlag, den ich spannend finde: Die Regulatorik macht die Verpackung dermaßen teuer, dass es ein ureigenes Interesse der Industrie gibt, diese mehrfach zu nutzen. (Braucht aber das Verbot von Einmalverpackungen)
B.Care meint
In manchen Städten gibt es eine Verpackungssteuer, zb. In Tübingen. 60 Cent wenn man eine Pizzaschnitte vom Bäcker holt. Gilt nur für warme Speisen.
Andi EE meint
Und die Begründung ist jetzt welche, wieso du das belustigend findest? 400kg+ beste Rohstoffe, die du nicht aufwändig sammeln musst, ich wüsste nicht wieso sich daraus ein Businessmodell oder dann halt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ableiten würde, wenn es sich allenfalls nicht rechnen würde. Selbst aus dem Argument der Ressourcensicherung ist das eigentlich ein NoBrainer / ein Muss dass wir das umsetzen müssen. CATL ist willkommen, die bauen doch gefragte Produkte, dann geht der Rohstoff wieder in den Kreislauf.
Dagobert meint
Unerm Strich zählt nur eine Frage: Von wo ist der Rohstoff billiger, aus der Mine, oder der Recyclinganlage?
Das beantwortet dann auch ihre Frage ob es ein Businessmodell gibt, oder nicht.
Aber so wie ich die EU kenne gibt es dann einfach wieder eine Richtline, die ein „Businessmodell“ dort schafft, wo es eigentlich gar keins gibt, und es im Resultat für alle wieder teurer als notwendig wird.
Andi EE meint
Und jetzt? Woher ist der Rohstoff billiger, weisst du das schon? Das sehe ich ganz entspannt, die Menge an Batterien die wir in Zukunft recyceln werden, ist so gross, dass das auf jeden Fall zu Preisen nah oder sogar darunter beim ausgebuddelten Rohstoff zu liegen kommt.
Das Problem bei den kleinen Batterien ist einfach der viel zu kleine Markt vom Recycling, das ist doch bei 50% BEVs und stationären Batterien nicht mehr so. Das Hauptproblem des bisherigen Stand ist gelöst.
Der letzte Absatz den du geschrieben hast, trifft den Nagel auf den Kopf. 😉 Ich denke für diese Sache muss es nicht so kommen. Aber dass man sich Regeln auflegt wie die Batterie auszusehen hat damit man recyceln kann … erst kürzlich hier zu lesen und hat hier leider wieder viel Zustimmung gegeben. Das wäre wieder Schwachsinn hoch 3, man normiert wieder etwas was dann nicht mehr konkurrenzfähig ist und schliesst das Gute vom Recycling aus. Riecht nach Nonsens-Standards, damit man die eigene hinterherhinkende Industrie schützen kann.
eHannes meint
@Dagobert: „Aber so wie ich die EU kenne gibt es dann einfach wieder eine Richtline, die ein „Businessmodell“ dort schafft, wo es eigentlich gar keins gibt, und es im Resultat für alle wieder teurer als notwendig wird.“
Genau das ist die Aufgabe von Politik: dort zu regulieren, wo sonst nur die „freien Kräfte des Marktes“ zu Lasten unserer Umwelt wüten würden. „Teurer als notwendig“ bedarf der Interpretation dessen, was „notwendig“ beinhaltet!
Peter meint
Wenn die Hälfte verbrannt wird, kann man auf eben diese Hälfte schauen, und alles auch in Zukunft doof finden.
Man kann aber auch auf die andere Hälfte schauen und eventuell einen Fortschritt sehen.
Der „Gelbe Sack“ ist als „Sack“ schonmal ziemlich unpraktisch. Bei Wind fliegt er rum. Manche Kommunen machen das per „gelber Tonne“, und das ist schon mal deutlich besser.
Die Kommunen haben auch (irgendwann mal) die Dimension ihrer MVA bestimmt. Oft unter „Beratung“ eines zukunftigen Bauunternehmers oder Betreibers. Das Ding steht nun rum und muss ausgelastet werden.
Die Hersteller von Produkten designen ihre Verpackungen. Diese soll verschiedene Versprechungen machen und damit zum Kauf anregen. Die einfache Wiederverwertung steht nicht immer an erster Stelle. Ein papierummantelter Plastikbecher mit Aludeckel. Drei grundverschiedene Materialien in einer Verpackung…
Woanders hat man „einfach“ in gescheite Müllsortierung investiert. Aber hier in D…