Bei der Transformation zum emissionsfreien Straßenverkehr in der EU gehe es nicht nur darum, das Angebot an Fahrzeugen dafür zu erhöhen, erklärt der europäische Autoherstellerverband ACEA.
Um dem Übergang zu gewährleisten, müssten das Stromnetz ausgebaut und widerstandsfähiger gemacht, die Zahl der Lade- und Tankstellen erheblich erhöht, die Zugänglichkeit von Ladestationen verbessert, die Kosten für die Herstellung von Batterien gesenkt und die Erschwinglichkeit von Modellen verbessert werden.
„Leider sind fast alle diese Schlüsselindikatoren derzeit nicht auf dem richtigen Weg“, so die vom ACEA zitierte Studie „Accelerating Change: Closing the Gaps in Europe’s Shift to Zero-Emission Vehicles“ von Transport & Mobility Leuven. Die Analysten untersuchten vier Hauptbereiche, die für den Übergang entscheidend sind – die Qualität und Verfügbarkeit des Stromnetzes, die Verbraucherperspektive, die Lade- und Tankinfrastruktur und die Widerstandsfähigkeit der Batterie-Wertschöpfungskette -, um den Fortschritt im Hinblick auf das für 2035 angestrebte Ziel einer 100-prozentigen CO2-Reduzierung für alle Neufahrzeuge zu bewerten.
„Abgesehen von der Anzahl der von den Herstellern zur Verfügung gestellten E-Modelle befinden sich fast alle Kategorien in der ‚roten‘ und ‚gelben‘ Kategorie, was bedeutet, dass dringender Handlungsbedarf besteht, wenn wir die Engpässe überwinden wollen, die zwischen Europa und unseren Zielen für 2035 stehen“, so der ACEA.
Da der Marktanteil von emissionsfreien Pkw im Jahr 2024 rückläufig sei, das europäische Stromnetz nicht über ausreichende Kapazitäten verfüge und die Preise für Energie, Batterien und wichtige Rohstoffe nach wie vor hoch seien, gebe es weiter hohe Hürden für die Akzeptanz durch die Verbraucher, erklären die Lobbyisten.
Zusammenfassend lasse sich sagen, dass die Erreichung des Null-Emissions-Ziels für 2035 die sofortige Umsetzung von Maßnahmen zur Netzmodernisierung, zum Ausbau der Infrastruktur, zur Kostensenkung für Elektrofahrzeuge und zur Sicherung der Lieferketten erfordere. „Koordinierte EU-Maßnahmen können die Einführung von ZEVs beschleunigen und die Klimaziele unterstützen“, heißt es vom ACEA.
Frank von Thun meint
Schade um die Zeit!
Das Märchen von den fehlenden Ladesäulen tobt immer noch in der Gemeinde, um unsichere und unwissende Leute zu ängstigen.
Tatsächlich ist jede Steckdose am Haus oder Keller schon eine
Mini-Ladesäule. So habe ich es die ersten zwei Jahre gemacht …und das Auto war am Morgen danach immer voll :-)
Elvenpath meint
„das europäische Stromnetz nicht über ausreichende Kapazitäten verfüge“
Das ist BS. Für den augenblicklichen Bedarf sind genügend Kapazitäten vorhanden. Der Bedarf steigt langsam genug, um das Stromnetz auszubauen und anzupassen.
Andreas Ranftl meint
Ohne PV Anlage ist ein E Auto momentan teurer als ein Verbrenner,ich fahre seit 12 Jahren Ampera und bin 2x im Jahr an einer öffentlichen Säule.Viele Säulen errichten ohne die Haustarife einzuhalten geht einfach nicht-für alle die wenigen die heute noch rechnen können…
A124 meint
So ein Blödsinn. Ich habe weder Haus, noch PV, noch eigene Wallbox. da ist nichts teurer als ein Verbrenner.
Frank von Thun meint
Stimmt, wer Opfer des Ladekartells ist fährt einfach die verkehrte Marke.
Was solls, Musk hassen (warum auch immer) ist wichtiger als Geld
CJuser meint
Ich würde es auch wichtig finden, dass die deutschen Hersteller mal ihre Garantieleistungen überdenken. Statt 7 Jahre und x Kilometer nur auf den Akku zu geben, sollte diese Garantie für das gesamte Fahrzeug gelten. Dann wird man junge Gebrauchte vielleicht auch besser los.
Sirius42 meint
Statt mehr Ladesäulen mit hoher staatlicher Subvention zu fordern, muss sich der Verband mal um die Wartung und Instandhaltung kümmern. Ich bin im Herbst 5.000km durch Westeuropa gefahren und über den dicken Daumen sind mindestens 40% der Ladesäulen defekt. Übrigens egal in welchem Land; überall dasselbe!
South meint
Also ich kann das wirklich nicht bestätigen und ich bin Vielfahrer, kann an den Fingern abzählen an denen Lader defekt waren. Ich bin bei Ionity und EnBW. Welcher Betreiber hat den solch monströse Ausfallraten?
Sirius42 meint
Also, da ich in mehreren Ländern unterwegs war (Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland), kann ich vor allem im Ausland das verantwortliche Unternehmen nicht nennen. Es sind aber (fast) alles Ladesäulen gewesen, die ich in meiner EnBW-App sehen kann. Oft habe ich mich gefreut, dass ich an einer Sehenswürdigkeit auch Ladesäulen gefunden habe (z.B. Giverny bei Claude Monet) , die zwar physisch vorhanden waren, aber sowohl mechanisch oder auch logisch nicht verfügbar waren. Und ich bin kein Anfänger! Am Ende der Reise in Langenargen am Bodensee waren von 4 Ladesäulen 2 defekt. Die neben meinem Hotel war nach Aussage des Personals schon seit Monaten nicht mehr in Betrieb. Wäre ich auf all diese Ladesäulen angewiesen, würde ich mich auch fragen, ob das die richtige Antriebsart ist. Machen offensichtlich auch andere; siehe Zulassungszahlen.
Elvenpath meint
@Sirius42: „Machen offensichtlich auch andere; siehe Zulassungszahlen.“
Diejenigen, die noch kein E-Auto zugelassen haben, haben mit Sicherheit keine Erhebungen gemacht, wie viele Ladesäulen funktionieren. Die haben andere Gründe.
Deine Mudder meint
Strompreise für Neuverträge sind auch eher wieder gestiegen, gibt keinerlei Planungssicherheit wenn man vll. ein E-Auto oder eine Wärmepumpe anschaffen will.
Die Politik sollte sich darauf beschränken für billigen und meinetwegen sauberen Strom zu sorgen (und das garantiert für Jahrzehnte), der Rest ergibt sich dann von alleine oder eben nicht.
South meint
Häh? Na wie steht es mit deiner Planungssicherheit für Öl aus? Was kann man leichter substituieren, Strom oder Öl… oder hast nen Scheich oder russischen Oligarchen als Freund ?
Also ich bin bei den Preiskapriolen mit einem Stromvertrag besser durch die Krise gekommen, als mit einem Verbrenner….und Strom. Ich habe eine Vertrag für neu jetzt 27ct… gut ein Prognose in die Zukunft… ich produziere ihn sogar zu 70% selber….
calimator meint
Wenn man den Strompreis mit dem von vor 10 Jahren vergleicht und das gleiche mit dem Diesel-, und Benzinpreis mit dem von vor 10 Jahren vergleicht schneidet der Strom nicht gut ab und nicht jeder hat eine Photovoltaikanlage zu Hause.
Deutschland hat leider ein Problem mit zu teuren Strom und das bremst die Elektromobilität zusätzlich zu den vielen anderen Problemen.
South meint
Ja, ich kann nur immer sagen, Stromvergleich lohnt sich. Mein Vertrag war bei 25,4 ct und ist jetzt bei 26,8 ct, gut ohne Grundgebühr, aber die hätte ich ja auch ohne E Auto. Also macht das grob 5,3€ auf 100km. Mag sein, dass es vor zehn Jahren noch besser im Vergleich zum Verbrenner gewesen wäre, aber vor zehn Jahren gab es noch gar keine E Autos… und in der Ukraine Krise bin ich deutlich besser mit dem E Auto gefahren. Also ich hätte auch ohne PV ein E Auto….
Deine Mudder meint
Viele Länder haben Öl, außerdem gibt es Weltmarktpreise für Öl, beim Strom herrscht ein Quasi-Monopol.
Außerdem gibt es immer wieder Phasen wo Öl bzw. Benzinpreise regelmäßig einbrechen, beim Strom gibt es das nicht. Gestern erst für 1,58 getankt, das sind Preise wie vor 10 Jahren.
Deine Mudder meint
PS: Die Ölheizung und der Verbrenner ist in der Regel ja vorhanden, ein Umstieg geht in die Zehntausende, da möchte man schon etwas Planungssicherheit (gilt jetzt eher für WPs als Autos, die kann man ja leasen ohne Kapitalbindung).
So wie es ist, sind die Rahmenbedingungen in Deutschland einfach schlecht und die Politik schafft wenig Vertrauen, eher im Gegenteil.
Stromspender meint
Na zum Glück ist der Gaspreis jüngst auch nicht um bis zu 35% angestiegen… obwohl, nee, Mist, doch! Das wars dann wohl für die Planungssicherheit der armen Teufel, die sich im letzten Jahr (und eigentlich immer noch) von windigen Heizungsbauern noch eine neue Gasheizung haben aufschwatzen lassen. Zum Glück lassen sich die Ölpreise sicher pla… nee, ich höre gerade, kann man auch nicht!
Michael meint
Ladesäulen fehlen vor allem auf der Autobahn, da wo alle Langstrecke fahren. Die FDP hats vermasselt.
Ben meint
Ist das so ?
Von Hof nach Dresden gibts Supercharger, EnBW Ladeparks, Inonity und bestimmt noch Anbieter die ich vergessen hab.
Du kannst also auf knapp 200km alle 50km laden und das sollen als zu wenig Ladestationen sein ?
Es gibt 2024 34000HPC Schnelllader und 3/4 davon an Autobahnen…und das soll zu weig sein…wärend es es nur noch 20000Tanstellen in ganz Deutschland gibt ?
Wie schafft es der Elektrotrucker durch gant Deutschland zu fahren, auch mal 500km nach Malaga, wenn es an der Autobahn zu wenig Ladestationen gibt ?
Naja, 2020 hat angerufen und will seine AFD Stammtischmärchen zurück.
Matthias meint
„Die Anzahl der Tankstellen in Deutschland ist auch im Jahr 2022 mit 14.093 Straßentankstellen und 359 Autobahntankstellen nahezu unverändert geblieben, sodass wir insgesamt über 14.452 öffentliche Tankstellen verfügen.“
Soviel zu großmäuligen Märchenerzählern und deren „Kampf gegen Rechtschreibung“.
Meiner_Einer meint
Das kann nur einer sagen, der kein BEV fährt. Die Lademöglichkeiten (Menge) entlang der deutschen Autobahnen sind super. Selbst in den Ferien hatten wir noch nie Schwierigkeiten. Weiterer Ausbau kommt mit steigenden BEV Zahlen.
Außerdem wusste ich gar nicht, dass die FDP Ladesäulen baut? Dachte immer das machen ENBW, Ionity und Co..
Thorsten 0711 meint
Michael schreibt vermutlich von Tank&Rast. Ich habe auch wenig Lust irgendwelche Umwege zu einem Ladepark in der Nähe der Autobahn zu fahren. Selbst Raststätten habe ich bisher so gut wie garnicht aufgesucht.
Gernot meint
„befinden sich fast alle Kategorien in der ‚roten‘ und ‚gelben‘ Kategorie“
Ja, weil man absichtlich gegen völlig falsche Zielgrößen bewertet. Der VDA hat auch jahrelang erzählt, dass wir pro 10 Elektroautos 1 öffentliche Ladesäule benötigen, also für politisch gewünschte 15 Mio. BEV in 2030 dann 1,5 Mio. öffentliche Ladesäulen. Und dann wurde auf der Basis immer behauptet, dass wir total vom Kurs ab sind und Elektromobilität nicht funktionieren kann. Tenor: „Lieber Kunde, kauf lieber einen bewährten Verbrenner“
Weil eine 350-kW-DC-Schnellladesäule viel mehr Kunden versorgen kann, als eine 11-kW-AC-Ladesäule, macht es überhaupt keinen Sinn, einfach Ladesäulen zu zählen. Das hat auch die EU bemerkt und rechnet jetzt mit einem Bedarf von 1,3 kW öffentlicher Ladeleistung pro BEV. Auf der Basis haben wir in Deutschland bereits eine Überversorgung und keinen Mangel, was eben auch der Bundesverband der deutschen Energiewirtschaft bestätigt und was Auslastungsquoten von 11-14% bestätigen.
Anderes reales Beispiel: Norwegen hat mittlerweile knapp 94% BEV-Anteil bei Neuzulassungen und auf den Straßen sind mehr BEV+Hybride als reine Verbrenner. Norwegen hat statistisch 1 Schnellladesäule pro 100 BEV. Das funktioniert alles in der Praxis. Deutschland hat 1 Schnellladesäule pro 75 BEV – also ein Drittel mehr. Trotzdem wollen uns hier einige dauernd erzählen, dass wir nicht genug Ladesäulen haben und das alles nicht funktioniert.
Medien verbreiten wieder und wieder diese falschen Narrative, ohne sie einzuordnen. Das verfängt bei den Leuten. Die einen kaufen dann lieber noch einen Verbrenner. Die nächsten bauen noch schnell eine Gasheizung ein, was sie bitter bereuen werden. Und am Ende wählt man dann Trump und Co.
Realist meint
Ausbaubedarf besteht tatsächlich beim allgemeinen Stromnetz. In einigen Gemeinden werden keine Wallboxen mehr genehmigt, weil dann die Gefahr der Netzüberlastung besteht. Ohne Laden Zuhause ist E Mobilität zumindest in der aktuellen Preissituation nicht attraktiv genug.
Auch öffentliche AC Ladestationen für Laternenparker oder am Arbeitsplatz gibt’s zu wenig.
Wenn das Auto eh 8 Stunden steht brauchts da keinen Schnelllader.
Statt immer noch Verbrenner-Dienstwagen zu subventionieren könnte man da mal investieren…
South meint
Der Autoherstellerverband. „„Abgesehen von der Anzahl der von den Herstellern zur Verfügung gestellten E-Modelle befinden sich fast alle Kategorien in der ‚roten‘ und ‚gelben‘ Kategorie,“ und “ Widerstandsfähigkeit der Batterie-Wertschöpfungskette „.
Da gabs mal den alten Witz, Rauchen ist doch nicht gesundheitsschädlich, gezeichnet, Dr. Marlboro und ich so darf man die Studie getrost einwerten. Es ist doch glasklar erstmal Aufgabe der Hersteller sich um seine Vorprodukte und der Versorgungssicherheit und dessen Preis zu kümmern und die pure Anzahl der Modelle sagt noch lange nichts über deren Marktgängigkeit ab.
Das Motto, an mir liegts nicht, könntest du meine Arbeit bitte für mich machen und etwas mehr Subventionen wären auch nett. Die E Mobilität wird kommen, ob jetzt ein paar Jahre früher oder später, es wird halt die Frage sein, wer noch dabei sein wird… denn nicht alle Hersteller sind schlecht aufgestellt…
Jeff Healey meint
Auf den Punkt gebracht, wie gewohnt von South.
😊