Autoherstellern drohen in der EU in diesem Jahr hohe Strafzahlungen, wenn sie die nun geltenden CO2-Flottengrenzwerte nicht erreichen. Das kann insbesondere mit mehr Verkäufen von lokal emissionsfreien Elektroautos vermieden werden, Hyundai will hier in der Region deutlich zulegen.
Der südkoreanische Hersteller hat vor, den Absatz von Elektrofahrzeugen in Europa in diesem Jahr zu verdoppeln. Das ist laut dem Finanzchef des Unternehmens eine Reaktion auf die Änderungen der EU-Gesetzgebung zu CO2-Emissionen.
„Wir werden unser Bestes tun, um die Emissionsziele zu erreichen. Und um das zu erreichen, ist die Erhöhung des Gesamtanteils von Elektrofahrzeugen der wichtigste Teil unserer Strategie“, sagte Seung Jo Lee laut Automotive News. Hyundai hat im Jahr 2024 knapp 70.000 Elektroautos in Europa verkauft. „Wir wollen das verdoppeln“, erklärte Lee.
Im vergangenen Jahr ist der Absatz von Hyundai-Elektroautos in Europa um 15 Prozent auf 68.279 Fahrzeuge zurückgegangen, so Zahlen des Marktanalysten Dataforce. Ein Großteil des Rückgangs wurde in Deutschland registriert, wo Hyundais E-Verkäufe um 41 Prozent sanken. Das dürfte vor allem an der im Dezember 2023 abrupt eingestellten staatlichen E-Auto-Kaufprämie liegen, ohne die Subvention sind die Stromer-Verkäufe hierzulande stark zurückgegangen.
2024 waren 11 Prozent der europäischen Hyundai-Verkäufe Elektroautos, gegenüber 15 Prozent im Jahr 2023. Eine Verdoppelung der Verkäufe würde die Zahl auf über 20 Prozent bringen, was Autohersteller laut Branchenexperten für die Erfüllung der neuen CO2-Anforderungen in der EU benötigen.
E-Auto-Angebot wird ausgebaut
Ein großer Teil des Zuwachses beim E-Auto-Absatz von Hyundai in Europa soll in diesem Jahr durch den neuen kostengünstigen Elektro-Kleinwagen Inster erzielt werden. Das Modell kostet in Deutschland ab 23.900 Euro. Hyundai bietet das E-Auto deutschen Kunden zudem derzeit für 199 Euro im Monat ohne Anzahlung an. Die Marke wird außerdem das neue große Elektro-SUV Ioniq 9 noch in diesem Jahr in Europa einführen.
Es wird darüber hinaus erwartet, dass Hyundai 2025 ein kompaktes Modell mit dem Namen Ioniq 3 vorstellen wird. Aktuell sorgt vor allem die Batterieversion des kleinen SUV Kona für Absätze mit elektrischen Autos in Europa: Mit 36.526 Einheiten sorgte der Vollstromer 2024 für knapp über die Hälfte der E-Auto-Verkäufe in Europa. Dahinter folgt der mittelgroße Crossover Ioniq 5 (22.830). Die Mittelklasselimousoine Ioniq 6 ist bisher mit 8.731 verkauften Exemplaren eher ein Nischenmodell für Hyundai.
Die Südkoreaner beziehen auch die Verkäufe der Edeltochter Genesis in ihre europäischen Zahlen ein. 2024 verkaufte die Premiummarke 1.383 Elektro-Modelle in Europa. In diesem Jahr wird Hyundai alle Genesis-Varianten mit Verbrennungsmotor aus dem Programm nehmen, um die CO2-Werte insgesamt zu senken.
Egon Meier meint
Was die alles wollen.
Über Jahre ist der Hyundai-BEV-Marktanteil sukzessive geschrumpft und auf der niedrigen Basis ist natürlich gut zulegen.
Der Inster ist hoffentlich nicht nur ein Strohfeuer und die ICCU-Blamage wird hoffentlich irgendwann einmal getilgt sein.
Es ist noch viel zu tun, damit Hyundai das Vertrauen wieder bekommt.
Tudor Niki meint
Bei der ICCU Problematik wurde doch jetzt erst ein Zwangsrückruf durch das KBA angeordnet, da Hyundai es nicht auf die Reihe bekommt seit Jahren.
Kollege ist 15 Mal mit entladener 12V Batterie liegen geblieben. Unfähige Hyundai Marken Werkstätten und Ersatzteillieferung von 6 Monaten aus Korea. Foren sind voll davon. In den USA und Kanada wurde deswegen ein Verkaufsverbot erlassen.
Das war auch der letzte Koreaner für viele BEV Kunden.
A-P meint
Ein Ioniq 3 wäre nicht schlecht, wenn es spätestens 2027 auf dem Markt kommt.
hu.ms meint
…wobei zwichen von 23K für den Inster auf 36K für den EV3 schon noch einer aus dem konzern für 30K platz hätte. Preise für die basisversionen.
F. K. Fast meint
Deshalb kann man den Ioniq 5 neu auch ab 31k bekommen.
hu.ms meint
Ich schreibe listenpreise und du strassenpreise. Also nicht vergleichbar.
F. K. Fast meint
Aber nur die Straßenpreise zählen.
hu.ms meint
Na dann schreib doch wie ich die strassenpreise der autos um sie miteinander vergleichen zu können.
Der vergleich von meinen listen- und deinen strassenpreise ist unsinnig.
Stefan meint
Die Angebote für den Kona sind oft noch günstiger als für den Ioniq 5.
Kommt eben darauf an, was man für eine Größe und Karosserieform sucht.
Stefan meint
Also ein Hyundai Bayon mit E-Motor? Oder ein Kia Soul im Bereich 4,15-4,19 Länge?
hu.ms meint
Für mich fehlt bei Hyundai ein BEV-modell zwischen dem kleinen Inster und den stark gewachsenen Kona.
Der konzerneigenen kia EV3 kann das aber eingermassen ausgleichen.
David meint
Wer will nicht die Zulassungszahlen verdoppeln? Ganz einfach, die Vertriebler, die noch mehr möchten, so wie BYD. Nur sind Vertriebler-Ambition und Realität oft keine guten Freunde. Für Tesla sah man ja schon erste Zahlen für den Januar und sie sind katastrophal. Für den Hyundai Konzern habe ich noch nichts gesehen, aber da lief es in Europa in 2024 gerade elektrisch nicht so gut. Insbesondere die teureren Fahrzeuge, für die man sich noch vor kurzem gefeiert hatte, gingen gar nicht. Der Kunde gibt keine 60.000 € mehr für einen Hyundai aus. Da ist ein Inster nur ein schwacher Ersatz.