Nach Mercedes-Benz und Volkswagen meldet auch BMW einen Gewinneinbruch. Der Konzern verdiente im abgelaufenen Geschäftsjahr 7,68 Milliarden Euro. Das sind 36,9 Prozent weniger als 2023 und der zweite Rückgang in Folge. Auch der gesamte Umsatz des Konzerns sank deutlich auf 142,4 Milliarden Euro – ein Minus von 8,4 Prozent.
Gründe für die schlechten Zahlen sind unter anderem die sinkende Nachfrage in China sowie Probleme mit Bremssystemen des Zulieferers Continental. Im September hatte BMW wegen fehlerhaften Bremsen weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen oder deren Auslieferung gestoppt. Zudem machen Unterbrechungen von Lieferketten, steigende Materialkosten und Unsicherheiten in internationalen Handelsbeziehungen der deutschen Autoindustrie zu schaffen.
Für 2025 erwartet BMW eine steigende Nachfrage. Der Konzern begründet das unter anderem damit, dass zuletzt mehrere neue Modelle eingeführt worden seien und zudem die geringere Inflation und Leitzinssenkungen in mehreren Ländern die Nachfrage ankurbelten. Trotz der „herausfordernden“ Situation und den zuletzt von den USA verhängten Zollerhöhungen soll das Vorsteuerergebnis wieder in etwa auf dem Niveau von 2024 liegen. „Auch bei anspruchsvollen Rahmenbedingungen halten wir unseren Kurs“, sagte BMW-Chef Oliver Zipse.
„Wichtigster Wachstumstreiber“ sei das Geschäft mit Elektroautos. Im zurückliegenden Jahr konnte der Absatz deutlich gesteigert und rund 427.000 E-Autos verkauft werden. Allerdings machen E-Modelle weniger als ein Fünftel der Gesamtproduktion aus. Für 2025 erwartet der Konzern ein leichtes Wachstum.
„Unsere Strategie ist robust und richtungsweisend. Wir setzen in entscheidenden Bereichen die Pace. Unser Ansatz der Technologieoffenheit zeigt Erfolg und setzt sich durch. Politik und Wettbewerb schwenken auf unseren Weg ein, den wir konsequent weiterverfolgen“, so Zipse. „Dabei machen wir keinen Unterschied. Sei es mit Verbrennungsmotor, als Plug-in-Hybrid, vollelektrisch oder ab 2028 auch mit Wasserstoff als Energieträger – wir implementieren Design, Innovation und die neuesten Technologien konsistent in all unsere Fahrzeuge.“
Frank von Thun meint
Unter der Überschrift
„Auch interessant“ sehe ich vier Autobauer mit „drastischen Gewinneinbruch“ !
Was haben diese gemeinsam, sie bauen Auto aus dem letzten Jahrtausend mit Methoden aus dem letzten Jahrtausend. Jede Marke hat seine Fans, so wie es auch noch Kutschen gibt.
Verschwiegen wird gern dass Tesla alle Werke gestoppt hat um in allen gleichzeitig auf die neuen Modelle umzustellen. Lieber wird über verborte Menschen berichtet die ihren Tesla zurückgeben. Dies wird die alten Neuwagen nicht retten :-)
Earth is Burning meint
Imagepflege kommt einen halt teuer zu stehen. Ich empfehle eine Selbsthilfegruppe für angeschlagene Blechtonnen-Fabrikateure.
South meint
Der Gewinneinbruch ist kein Drama, die Jahre davor waren ausgezeichnet, und BMW hat trotz katastrophaler PR Kommunikation seine Hausaufgaben gemacht. Ob sich das königliche, naja, eher kaiserliche Preisniveau auf Dauer durchsetzen kann, ist eine andere Frage. Auf Dauer muss auch BMW an die Kosten ran, denn die Zeiten in denen einfach für deutsche Autos ein Schlückchen mehr bezahlt, yoa, das geht noch, aber die Konzern haben sich ein deutlichen Schluck aus der Pulle genommen und das wird nicht mehr so leicht von den Bestandkunden bezahlt …
Verbrenner können alle alten Hersteller ein wenig weiter laufen lassen, dass ist nahezu Wurst, aber jetzt wird tatsächlich deutlich, dass man bei E Autos tatsächlich gewinnorientiert anbieten muss, den der Anteil wird steigen und wer seine Kosten nicht im Griff hat, zahlt drauf oder verliert jetzt tatsächlich Marktanteile…
Mary Schmitt meint
Riesengewinne in 2022 und 2023 führen zu Rückgängen in 2024. Das ist die Systematik. Aber BMW wird nicht verarmen und sie sind auch elektrisch auf gutem Weg. Die Neue Klasse wird wie der CLA die Szene aufmischen.
Cary Schitt meint
Schätzchen, ich weiß dass du in BWL nicht aufgepasst hast. Ist aber nicht schlimm. Vielleicht nimmst du dir den Geschäftsbericht nochmal zur Hand und liest. Es wird dir zwar schwer fallen, aber du wirst darin die wahren Ursachen finden. So einfach wie du es dir immer machst, ist es leider nicht. BMW hat seine Zulieferer nicht im Griff, das schlägt auf die Kosten. Immerhin sind sie auf dem Siegertreppchen für die meisten Rückrufe im Jahr 2024. Und die Marge sinkt auch aufgrund der Elektrofahrzeuge, besonders wenn jetzt die neuen kommen…Die tragen erst einmal nichts zum Gewinn bei, sondern kosten erst einmal…Das wird ein hartes 2025 für BMW, da wird das Ergebnis noch einmal sinken. Die Eigentümer werden das wohl nicht lange goutieren, wenn sie sehen dass Zipse den Laden nicht im Griff hat.
Future meint
Die Gretchenfrage lautet halt: Wird die Neue Klasse ein Erfolg in den wichtigen Märkten?
South meint
Absolut korrekt. Die Branche ist nicht hilfsbedürftig, sondern hat die fettesten Jahre der Geschichte als Vergleich, deshalb braucht es auch bei weitem keine Schonung wegen der Quote oder gar noch mehr Subventionen….
F. K. Fast meint
Tja, Chinesen kaufen keine Verbrenner mehr. Auf’s falsche Pferd gesetzt.
brainDotExe meint
Zum Glück gibts noch Europäer und Amerikaner.
Auf den richtigen Antriebsmix gesetzt.
Future meint
Dann muss sich BMW ja keine Sorgen mehr machen.
BMW ist ja jetzt schon der größte amerikanische Autoexporteur.
Elvenpath meint
Das geben die Zahlen nicht so her.
brainDotExe meint
BMW verkauft jeweils ziemlich genau 1/3 in der jeweiligen Region.
Mäx meint
Erzähl mal wie du das gerechnet hast.
elektromat meint
Wenn man auf fast die hälfte der Verkäufe verzichten kann, dann läßt man das Asiengeschäft halt weg. Verbrenner gerettet – alles gut in Deutschland – Diesel Dieter und BenzinMax wider glücklich.
Dieseldieter meint
Hallo? Darüber bin ich gar nicht glücklich :)
Du vergisst die Kehrseite: Verbrenner weg und du verlierst sie anderen 50% (Komplett Amerika plus 50% Europa).
Du musst also beides langfristig anbieten. Da das doppelte Kosten verursacht, nun halt bei allen der Gewinneinbruch.
Aztasu meint
Tja, wenn man keine Ahnung hat…
In China werden immer noch 40-50% der Fahrzeuge als reine Verbrenner verkauft, dazu kommen Range-Extender E-Autos und Plug-In Hybride. Dadurch kommt man locker auf 50-60% Verbrenner Marktanteil (sogar mehr aber ich habe mal die neusten Range-Extender abgezogen die hauptsächlich elektrisch bewegt werden). Weltweit betrachtet ist der Anteil der Verbrenner noch höher. Wo also kauft die niemand?
Powerwall Thorsten meint
Das Thema Zeit und in dieser Zeit erfolgter Wandel ist nicht so deine Kernkompetenz, oder?
Yogi meint
„Allerdings machen E-Modelle weniger als ein Fünftel der Gesamtproduktion aus“
Klingt alles nach dem „Valley of Death“, wird interessant.
LOL meint
und wo sind jetzt wieder die, die alles schön reden?
Paul meint
Schön reden nicht, aber erklären.
Die Situation ist ähnlich der, die Tesla vor Jahren hatte, bevor sie rentabel wurden. BMW und andere haben extrem viel in Forschung und Weiterentwicklung investiert. Das ist ein Haupttreiber des Gewinnrückgangs. Die nächsten Jahre werden dann zeigen, ob es die richtige Richtung war und dann wird man urteilen können.
Kleiner Seitenhieb, sie machen im Gegensatz zu einem Ami während der Neuausrichtung Gewinn :)
LOL meint
und weil so viel investiert wurde, hat man insbesondere in China Absatzprobleme?
Fred Feuerstein meint
Der Haupttreiber des Gewinnrückganges sind die Investitionen? Also der Geschäftsbericht liest sich anders. Daraus wird ersichtlich, dass die Marge pro Fahrzeug drastisch gesunken sind, gleichzeitig musste man wegen anhaltender Qualitätsprobleme aktiv werden. BMW hat nicht umsonst die meisten Rückrufe beim KBA…Echtes Premium halt…
brainDotExe meint
Was ja im letzten Jahr hauptsächlich der Problematik mit Conti geschuldet ist. Hat ja nichts mit „Premium“ zu tun.
Fred Feuerstein meint
Davor waren es Airbags von Takata, dann waren es Millionen von undichten AGR Kühlern, dann waren es fehlerhaft verschraubte Kraftstoffpumpen, fehlerhafte Zellen und so weiter…Die Liste ist lang, sehr lang, wie bei keinem anderen Hersteller. Gibt dazu ein schönes Video von AMS.
DAS ist echtes Premium: Schlechte Qualität zu hohen Preisen. Aber auch die sind im Sinkflug, sieht man auch schön an den Margen.
brainDotExe meint
Business as usual, wie bei jedem anderen Hersteller auch.
Das bedeutet ja nicht schlechte Qualität, die definiert sich ja über die Verarbeitung, Materialien, Fahrleistungen, etc.
Fred Feuerstein meint
Du hast schon Recht, gerade für BMW ist das Business as usual. Dafür das so wenige Fahrzeuge vom Band laufen und die Probleme schon so lange anhalten zeigt es, dass die Qualität schlecht ist. Aber es ist natürlich was schönes, wenn man sich die schön verarbeiteten Steppnähte vor dem Abbrand des Fahrzeuges nochmal ansehen kann…
Future meint
Also lieber keinen neuen BMW mehr kaufen?
brainDotExe meint
@Fred:
Business as usual bei allen Herstellern.
Dass die Qualität gut ist zeigen Siege in vielen Vergleichstests in der Fachpresse.
Ich würde immer wieder einen (neuen) BMW kaufen. Ich bin noch von ihnen enttäuscht worden. Generell noch von keinem meiner Autos, bisher Opel und BMW.
Fred Feuerstein meint
Du kannst kaufen was du möchtest, das ist mir egal. Selbst wenn es ein Dacia Spring wäre.
Fakt ist, die Rückrufliste ist bei BMW besonders hoch, besonders in Relation zur ausgelieferten Menge und zeugt von allem, aber nicht von hoher Qualität. Fahrleistung und andere Dinge haben damit nichts zu tun.
Powerwall Thorsten meint
Brain muss das schreiben – was diskutiert ihr diesbezüglich mit ihm?
Sinnlos – von mir daher eingestellt
Mäx meint
Er „muss“ das schreiben?