Laut einer Studie der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) drängt Deutschland Unternehmen zu umweltschädlichen SUV statt zu E-Fahrzeugen. Die steuerlichen Anreize, um Unternehmen zum Umstieg auf Stromer zu bewegen, gehörten zu den schwächsten in Europa und seien dreimal niedriger als in Frankreich.
Deutschland bietet demnach eine der geringsten „Steuerlücken“ zugunsten von elektrischen Firmenwagen. Der Unterschied bei den Steuern, die Unternehmen für ein Benzinauto im Vergleich zu einem Elektrofahrzeug zahlen, beträgt der Auswertung zufolge über vier Jahre fast 9.000 Euro. In Frankreich seien es dagegen mehr als 24.000 Euro.
Die Kluft zwischen den beiden größten Automobilmärkten der EU wird der Studie zufolge umso größer, je größer das Fahrzeug ist – bis zu dem Punkt, dass kein anderes EU-Land so viele Steuervorteile für große, umweltschädliche SUV-Firmenwagen gewährt wie Deutschland. Ein großes Steuergefälle ist ein wichtiger Anreiz, um die Nachfrage nach E-Fahrzeugen zu steigern. T&E hat die Steuerlücken in 31 europäischen Ländern untersucht und festgestellt, dass von den fünf größten EU-Märkten nur Frankreich unter den Top 10 rangiert.

Firmenwagen machen laut den Analysten 60 Prozent aller Neuwagen in der EU aus und seien daher ein wichtiger Markt für die Beschleunigung der Elektrifizierung. Allein auf die fünf wichtigsten Märkte (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen) entfielen 71 Prozent der Firmenwagenverkäufe und 42 Prozent aller Neuwagenverkäufe in der EU. Aber nur Frankreich schaffe wirksame Anreize für den Kauf von E-Firmenwagen. Mit einigen der höchsten Steuern auf umweltschädliche Firmenwagen zeigten die nordischen Länder, dass das Verursacherprinzip zu höheren Elektrifizierungsraten führt.
Die Dienstwagenbesteuerung treibt der Studie nach den Trend zu großen SUV in Europa voran. Im Jahr 2024 entfielen demzufolge auf große Benzin- und Diesel-SUV (Segmente D bis G) 10,3 Prozent der Neuzulassungen von Verbrennungsfahrzeugen für Unternehmen – fast doppelt so viel wie auf dem Privatmarkt (5,5 %) -, während der Anteil schwerer SUV (Segmente E bis G) viermal so hoch war wie im Privatsegment (2,5 % gegenüber 0,8 %).
„Deutschland hat die schlechteste Politik, wenn es um die Besteuerung besonders umweltschädlicher Firmenwagen geht“, bemängelt T&E. „Die Unternehmen erhalten sogar mehr Steuervergünstigungen – durch Mehrwertsteuerabzüge und Abschreibungsmöglichkeiten – als die Steuern, die sie zahlen müssen. Infolgedessen landen 40 Prozent der in der EU verkauften schwereren SUV-Firmenwagen mit Verbrennungsmotor auf dem deutschen Markt. Im Gegensatz dazu bestraft Frankreich diese großen Umweltverschmutzer sehr stark, sodass nur 0,3 Prozent dieser SUV auf den Markt kommen. Andere große Märkte wie Italien, Spanien oder Polen bieten ebenfalls keine starken Anreize für diese Fahrzeuge.“
Nach Ansicht von T&E ist eine Anpassung der Firmenwagenbesteuerung von entscheidender Bedeutung, um den Trend zu großen, umweltschädlichen SUV in Europa zu bremsen. Deutschland sei eines der sieben EU-Länder, in denen es noch keine Anschaffungssteuer für Benzinfahrzeuge gibt. Und was die Besteuerung von Firmenwagen betrifft, biete es immer noch Mehrwertsteuerabzüge und hohe Abschreibungsmöglichkeiten für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

„Viele Regierungen in Europa – vor allem die großen Länder wie Deutschland – haben eine Steuerpolitik für Autos, die schlecht für das Klima und die Zukunft unserer Automobilindustrie ist und reichen Autofahrern noch mehr Vorteile für die Umweltverschmutzung verschafft“, sagt Stef Cornelis, Direktor für Elektroflotten bei T&E. „Die Lösung ist recht einfach: Die Regierungen sollten den Mut aufbringen, Autos nach ihrem Schadstoffausstoß und ihrem Platzbedarf zu besteuern. Das würde mehr Einnahmen bringen und die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ankurbeln.“
„Aber auch die Autohersteller sollten sich in diese Debatte einbringen und endlich höhere Steuern für große Benzin-SUV unterstützen“, so Cornelis weiter. „Wichtige Stimmen wie der deutsche Automobilverband VDA wehren sich immer wieder dagegen. Es kann nicht sein, dass man sich über mangelnde Nachfrage beklagt, von der Europäischen Kommission eine Abschwächung der Zielvorgaben verlangt und gleichzeitig eine Ökosteuerreform ablehnt oder sich gegen die Pläne der Europäischen Kommission zur beschleunigten Elektrifizierung von Firmenwagenflotten wehrt.“
Marc meint
Alle auf der Welt machen alles so gut. Frankreich, Norwegen. Nur Deutschland macht immer alles schlecht. So die Meinung der Menschen hier. Warum haben sie diesen Eindruck?
Nun, sie betrachten ihr eigenes Leben in Deutschland und das ist nichts geworden. Schulkarriere misslungen, Ausbildung war nichts, Karriere gab es keine, Lebenspartner ist zweite Wahl, Kinder sind nicht geraten, Mietwohnung gruselig. Tja, dann kann es ja in Deutschland nicht schön sein. Dabei lag es nur daran, dass sie nichts drauf hatten. Deutschland war es nicht!
Future meint
Ich verstehe auch nicht, warum die Deutschen immer an allem rummeckern. Man könnte einfach mal ein paar gute Ideen aus dem Ausland übernehmen und schon würde vieles besser.
Monica meint
Besonders IQ reich sind Leute die über Leute meckern die meckern… über Themen die im Grunde einer Diskussion würdig wären. Aber nein, man frohlockt den bekannten fa ke news: BEV gut. Norwegen gut. Sonne gut. Alles andere sind rech ts ext re me.
Kaiser meint
Ja, zb. den Islam übernehmen.
Achso, haben wir schon, deshalb alles so toll hier, die Messerbranche boomt!
Future meint
Frankreich macht vieles besser. Auch das Sozialleasing für Elektroautos ist eine gute Idee und der gestaffelte Umweltbonus nach Einkommenshöhe ist eine faire Lösung. Und Frankreich hat Autos, die aus China importiert werden, immer von der Förderung ausgeschlossen.
Monica meint
Für sozialschwache wären Seminare über Persönlichkeit, Chancen, Verbesserung von Vorteil, aber sicher keine subventionierten Autoleins. Denn am Ende vom Lied ist es wie bei den bekannten Lotto Gewinner. Millionen gewonnen, nach wenigen Jahren wieder pleite.
Monica meint
Besonders cool finde ich immer die Hinweise zu Norwegen… der heilige Gral der E-Mobilität…
Da fahren die superreichen mit dem BEV 12 KM zum Hafen, schmeißen dort ihren Verbrenner an und machen sich einen schönen Tag am See mit dem Motorboot (google maps öffnet Horizonte!). Möchte man mal 600 KM zur Oma, fliegt man einfach. Weil man beim Autofahren durch die ganzen Fjorde seekrank wird. Achso, das bischen Wohlstand durch den Ölverkauf ist auch nur eingebildet… Norwegen ist Vorreiter beim E-Auto. Amen.
Future meint
Yepp, da lann man schon neidisch werden über das gute Leben in Norwegen – auch ganz abseits von allen Klischees.
Kaiser meint
In Norwegen würde ich nicht leben wollen, die Ruhe und Ordnung dort kotzt mich an.
Future meint
Dann vielleicht Schweden? Da gibt es mehr Gangs als in Deutschland und die Gewerkschaften haben dort sogar noch mehr Macht als bei uns.
Monica meint
future
ja stimmt. Norwegen verkauft kein Rohöl. In Norwegen gibt es nicht alle 100 Metr einen Hafen. In Norwegen fliegen nur ganz wenige. In Norwegen ist alles super duper cool. So toll, das man uns das ständig in div. Artikel anmerken muss…
klar verkaufen sich BEVs dort gut, wenn selbst ein Gabelstaplerfahrer mehr verdient als ein Arzt in Deutschland…
B.Care meint
On Luxemburg verdient der Staplerfahrer noch mehr als in Norwegen, und die haben dort nicht mal Öl.
eBikerin meint
Also ernsthaft, mal wieder typisch T&E. Deutschland „drängt“ Unternehmen zu klimaschädlichen SUV. Sorry das ist schlicht populistischer U nisnn. Also wenn ein Unternehmen sich „nur“ 9000 Euro spart, wird es quasi gezwungen die 9000 Euro dann lieber mehr auszugeben und einen Benziner zu kaufen?
Und dass ein e-Auto auch für den Firmenwagen Benutzer dank der 1/4 Besteuerung viel billiger ist als ein Benziner wird auch übersehen. Und natürlich darf beim Benziner das Wort SUV nicht fehlen – dabei ist der Anteil bei den eAutos mindestens genauso hoch. Letzen Monat waren von den 10 meistverkauften eAutos in Deutschland 7 SUV
Monica meint
T&E ist die Bild Zeitung für die elektro Evangelisten.
Spiritogre meint
Welche Firma kauft SUVs anstelle Limousinen?
Calimator meint
Schau dich mal auf den Parkplätzen der großen Firmen um, auf denen die Führungskräfte mit die Firmenwägen parken. Dort stehen zuhauf Autos wie BMW X5, Mercedes GLE, Volvo XC90, usw. natürlich alle mit als Plug-in Hybrid und E-Kennzeichen damit es auf dem Papier auch sauber aussieht.
Die Frage lautet viel mehr: Welche Firma kauft noch Limousinen?
eBikerin meint
Also bei fuhrpark de gibt es einen Bericht über die meistverkauften Dienstwagen in 2024. Da kommt erst auf Platz 5 der Tiguan und auf 9 der Enyaq. Sonst finden sich die üblichen Verdächtigen wie Passat und Octavia.
Mary Schmitt meint
Ein Fuhrpark besteht aus weißen Flotten und Dienstwagen. Weiße Flotten bestimmen die Stückzahlen, das sind bei PKW meist Kombis oder Hatchbacks. Das Bild bestimmen die Dienstwagen. Deren Fahrer sind die sogenannten User Chooser und um die geht es. Der Name deutet an, sie können wählen. Wenn sie wählen können, wählen sie oft den SUV.
Mary Schmitt meint
Ich kann versichern, auch in Dänemark, Irland und Frankreich sind SUV die beliebteste Fahrzeugkategorie. Die Dänen fahren keine Flundern mit Pedalantrieb. Wenn man die Menschen mitnehmen will, muss der SUV bleiben. Der Verbrenner muss sanktioniert werden, da ist der Hebel.
LarsDK meint
Das ist leider richtig, die SUVs hier in Dänemark sind dann aber elektrisch angetrieben.