Das Baden-württembergische Unternehmen ADS-TEC Energy, ein Anbieter von batteriebasierten Speicher- und Schnellladesystemen, realisiert mit AVIA die Schnellladelösung ChargePost für Tankstellenstandorte in Deutschland. AVIA betreibt hier eigenen Angaben zufolge mehr als 800 Tankstellen, in Europa sind es rund 3.000.
An ersten Standorten werden ChargePost-Schnelllader installiert, die durch den integrierten Batteriespeicher sowie intelligentes Lastmanagement auch bei geringer Netzanschlussleistung besonders schnelles Laden mit bis zu 300 kW ermöglichen. Wie viele Standorte von AVIA ChargePost-Schnelllader erhalten sollen, ist offen.
Ein besonders innovativer Standort ist laut ADS-TEC die Tankstelle in Bocholt, an der eine 45-kWp-Photovoltaikanlage in das Energiemanagement integriert wurde. Hier habe AVIA die gesamte Haustechnik der Tankstelle modernisiert, um eine effiziente Nutzung der vor Ort erzeugten Energie zu gewährleisten. Das smarte Lastmanagement sorge dafür, dass der verfügbare Netzanschluss optimal genutzt und das Laden flexibel gesteuert wird.
Auch digitale Außenwerbung (DOOH) ist an den Standorten ein Thema. Während an den ChargePost-Systemen in Blomberg bereits ein 75-Zoll-Display verbaut ist, befinden sich konkrete Vermarktungskonzepte für die DOOH-Werbeflächen aktuell noch in der Planung. Dies könne die Wirtschaftlichkeit der Ladeinfrastruktur weiter steigern und zusätzlichen Mehrwert für den Betreiber schaffen, so das Unternehmen.
„Die Integration von Schnellladeinfrastruktur an bestehenden Tankstellen erfordert intelligente Lösungen – insbesondere, wenn die Netzanschlüsse begrenzt sind“, erklärt Thomas Speidel, CEO und Gründer von ADS-TEC Energy. „Mit unserem ChargePost und innovativem Lastmanagement ermöglichen wir ultraschnelles Laden ohne aufwendige Netzaufrüstungen. Das gemeinsame Projekt mit AVIA zeigt, wie sich moderne Ladeinfrastruktur nahtlos in bestehende Standorte integrieren lässt und neue Möglichkeiten für die Mobilität der Zukunft schafft.“
Thorsten 0711 meint
Die Ladepreise bei AVIA scheinen ein Betriebsgeheimnis zu sein…
eBikerin meint
irgendwie echt merkwürdig. Man kommt wohl nur an die Preise ran wenn man sich registriert. Selbst die KI findet nur Preise für die Schweiz – die sind mal gesalzen.
Futureman meint
Inzwischen ist es günstiger den Schnellladern einen Akku beizustellen, als das Netz auszubauen. So wird aus dem viel besagten Netzproblem der Ladeinfrastruktur plötzlich genau das Gegenteil. Die Zukunft kommt schneller als so mancher vermutet (oder hofft?)
eBikerin meint
Ich kann mir nicht vorstellen dass es wirklich billiger ist – der Ausbau ist einfach nur viel schneller. Man muss bedenken, dass der Akku recht schnell leer ist. Bei der aktuellen Auslastung dürfte dies kein Problem sein, doch wenn die Auslastung steigt wird der Akku nicht schnell genug geladen. Dann entgeht natürlich Geld weil weniger kWh verkauft werden können. Oder eventuell Kunden dann diese Lader meiden wenn in der Nähe Netzgebundene Lader stehen. Das ist bestimmt das selbe System welches auch Numbat verwendet hat. Der Akku hat dann 200 kWh – an einem 22kW Anschluss dauert also das Laden 10 Stunden wenn die Batterie mal leer ist.
Nicht falsch versehen. Aktuell bin ich absolut überzeugt dass dies reichen wird. Nur wie es bei höherer Auslastung aussieht?
Tom meint
Diese Akku-Ladestationen sind ja jetzt nicht wirklich neu.
Hat hier jemand Erfahrung von diesen dingern bzw. lädt jemand sein Fahrzeug regelmäßig an so einer Akku-Station?
Frank Klaus meint
Also, eine Gewerbe-Einheit ist üblicher Weise mit Hausanschlüssen ab 63A+ angebunden, eher 100A / 125A.
Also gehts mindestens doppelt so schnell, auch wenn man berücksichtig, dass während der Ladezeit ja auch Strom, aus dem Netz oder der PV-Anlage fließt.
Ein echter Engpass sollte da nur selten zu Erwarten sein.
eBikerin meint
„Also, eine Gewerbe-Einheit ist üblicher Weise mit Hausanschlüssen ab 63A+ angebunden, eher 100A / 125A.“
Und und eine Gewerbeeinheit hat das ja nicht so zum Spass.
Laut Internet braucht so eine Tankstelle im Schnitt 300.000 kWh Strom/Jahr – so und wenn wir das ausrechnen kommen wie auf einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 22,8 kW – da wohl niemand beim Bau der Tankstelle an eine Ladestation etc gedacht hat, ist es also möglich, dass die Tanke nur mit 65A angebunden ist – und das sind bekannterweise 43,6 kW.
Nicht vergessen – ein Gewerbeanschluss hat eine garantierte Leistung – im Gegensatz zu einem privaten Hausanschluss.
Christian meint
Das soll die Zukunft sein? Also ich würde da mit einem modernen BEV mit 120 – 140 kW Durchschnittladung von 10 – 60% nicht hinfahren. Wenn die Tankstelle nur eine Netzanschluß mit 50 kW hat und für die Ladestation nur 30 kW zur Verfügung stehen besteht immer die Gefahr, daß ich auf einen leeren Akku treffe und dann 4x so lange dort stehe, weil ich statt 120 nur 30 kW bekomme.
Entscheidend ist der Preis für den Kunden und die Effizienz des Speichersystems, damit nicht übermäßg Energie verschwendet wird beim Ein- und Ausspeichern in den Akku der Ladestation.
Futureman meint
Die meisten Tankstellen werden einen 100kW Anschluss haben. Ein Ausbau darüber hinaus kostet meistens mindestens 100.000€. Dafür bekommt man schon heute sehr viel Akku. Das sollte für 5-10 Fahrzeuge reichen. Und die Ladesäule wird nicht durchgehend besetzt sein, kenne jedenfalls keine in meiner Umgebung. Es ist also immer genügend Zeit, dazwischen die Akkus wieder aufzuladen.
Und falls keine Auslastung da ist, kann der Betreiber mit dem Akku sogar am Strommarkt Geld verdienen. Aufgrund der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit von Groß-Speichern anscheinend sogar mehr, als mit dem Laden von E-Autos.