Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich Investitionen in Ladestationen, die Mitarbeiter zu Hause nutzen, für die Firmen auszahlen. Sie senken Energiekosten und CO2-Emissionen von Firmenwagen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb deutlich. Diese Ergebnisse veröffentlicht das EPoS Economic Research Center in dem Diskussionspapier „No Place Like Home: Charging Infrastructure and the Environmental Advantage of Plug-in Hybrid Electric Vehicles“.
„Unsere Forschung liefert einen Beleg dafür, dass Angestellte für ihren Plug-in-Hybrid erheblich mehr Strom nutzen, wenn sie zu Hause eine Ladestation haben“, sagt Wolfgang Habla von der DHBW Villingen-Schwenningen, einer der Autoren der Studie. „In unserer Stichprobe stieg die geladene Strommenge um mehr als das Vierfache, während der Verbrauch fossiler Brennstoffe um 38 Prozent zurückging.“ Die CO2-Einsparung sei genauso hoch, denn die zusätzlichen Ladevorgänge führten durch die Begrenzung im EU-Emissionshandelssystem nicht zu zusätzlichen Emissionen.
„Der hohe CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotte hindert manche Unternehmen am Erreichen selbstgesteckter Klimaziele. Das macht es für sie interessant, in Heimladestationen am Wohnsitz ihrer Mitarbeiter zu investieren“, so Gessner. Die Forscher verweisen auf einen weiteren Vorteil: Wer sein Fahrzeug zu Hause aufladen kann, entscheidet sich beim nächsten Dienstwagen mit höherer Wahrscheinlichkeit für ein reines E-Auto. Laut Studie steigt die Wahrscheinlichkeit um 28 Prozentpunkte.
Investition in private Ladestationen amortisiert sich in 8 Jahren
„Zusammengenommen führen diese beiden Effekte dazu, dass der Übergang zu einem klimafreundlicheren Verkehr durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu Hause kosteneffizient beschleunigt wird“, sagt Gessner. „Davon ausgehend, dass Mitarbeiter alle vier Jahre einen neuen Firmenwagen bestellen können, amortisiert sich die Investition in private Ladestationen innerhalb von acht Jahren.“
Die Forscher analysierten die Mitarbeiter-Daten eines großen deutschen Unternehmens mit 856 Plug-in-Hybrid-Firmenwagen (PHEV) und 407 rein batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV). Das Laden am Wohnort habe Vorteile hinsichtlich Bequemlichkeit und Zeitersparnis, erklären die Forscher. Diese zwei Faktoren hielten Besitzer von Plug-in-Hybriden noch häufig von der Nutzung des Elektroantriebs ab. Die Studienautoren betonen, dass dies nicht nur Firmenwagen, sondern auch Privatfahrzeuge betreffe.
„Die staatliche Förderung von Plug-in-Hybriden ist nur in dem Maße gerechtfertigt, in dem die Autos mit Elektroantrieb fahren, denn so wird der Ausstoß von CO2 und anderen Luftschadstoffen tatsächlich reduziert“, sagt Co-Autor Ulrich Wagner von EPoS. „Der durchschnittliche Autofahrer in unserer Stichprobe nutzt diese Möglichkeit jedoch nur, wenn er eine Ladestation zu Hause hat.“
Gessner ergänzt: „Kaufsubventionen und Steuervergünstigungen für Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge bieten kaum Anreize, diese auch elektrisch zu nutzen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass solche Förderprogramme kosteneffizienter wären, wenn sie sich speziell an Fahrer mit Zugang zu einer Heimladestation richten.“
Monica meint
Warum kann der Mitarbeiter nicht zwischen Arbeitsstätte und zuhause beim Edeka am EnBW Ökostrom laden? Oder anders gefragt, zu was muss man jetzt 48 Mio. Wallboxen installieren, damit der Autofahrer sein täglichen „38 KM“ schick laden kann?
Also ich sehe da nix nachhaltiges..
Als Arbeitgeber bin ich eh schon locker 6 Std. am Tag mit Bürokratie beschäftigt und das bei Firmen unter 30 MAs. Zum eigentlichen arbeiten kommt da kaum noch ein Chef!
eBikerin meint
“ Das Laden am Wohnort habe Vorteile hinsichtlich Bequemlichkeit und Zeitersparnis, erklären die Forscher. “
Also da fällt mir nur noch ein: Nein – Doch – Ohhhh
Lanzu meint
„In unserer Stichprobe stieg die geladene Strommenge um mehr als das Vierfache, während der Verbrauch fossiler Brennstoffe um 38 Prozent zurückging.“
Aus den Zahlen ergibt sich das ohne eigene Ladestation fast 90% des Verbrauchs fossile Brennstoffe sind. Auch nach Installation einer Lademöglichkeit ist der fossile Anteil größer als der Anteil der Strombetrieb.
Insgesamt sind die Zahlen für PHEVs in Firmenflotten ernüchternd.