Ferrari will sein erstes Elektroauto im Oktober 2026 auf den Markt bringen. Zuvor soll 2025 das „technologische Herz“ des Wagens präsentiert werden und im Frühjahr 2026 die Weltpremiere stattfinden. Damit gibt es erstmals einen konkreten Zeitrahmen für die Markteinführung des nur mit Batterie betriebenen Ferrari.
Die Italiener planen weiterhin, neben Elektroautos auch Hybrid- und Benzinmodelle anzubieten. Der Hybridanteil machte im letzten Jahr bereits 51 Prozent der Verkäufe aus. Trotz der Einführung des ersten E-Modells bleibt der Luxusautohersteller seinen traditionellen Antriebsformen treu. Jedoch wird das Angebot verstärkt elektrifiziert: Erst letzte Woche stellte Ferrari das neue Plug-in-Hybridmodell 296 Speciale und dessen Cabrio-Version vor. Insgesamt sollen dieses Jahr sechs neue Modelle auf den Markt kommen – mit welcher Antriebsart bleibt abzuwarten.
Zum ersten Elektroauto von Ferrari sind bislang nur wenige Details bekannt. Es soll im modernisierten Werk in Maranello vom Band laufen. Berichten zufolge wird die neue Baureihe mindestens 500.000 Euro kosten. Laut Insidern handelt es sich wohl um ein SUV-ähnliches Crossover-Modell. Ein zweites vollelektrisches Modell soll schon in der Entwicklung sein.
Ferrari arbeitet an einer simulierten Gangschaltung für Elektroautos, die das Fahrgefühl klassischer Verbrennungsmotoren nachahmen soll. Dies geht aus einer aktuellen Patenteinreichung hervor. Das Patent beschreibt ein System, das den Drehmomentverlauf eines Verbrennungsmotors imitiert. Die Gänge werden wie bei heutigen Ferrari-Modellen über Schaltwippen am Lenkrad gewechselt – ein manuelles H-Schaltgetriebe ist nicht vorgesehen.
Ein zweites Patent ergänzt das Fahrerlebnis um eine akustische Komponente. Über Lautsprecher innen und außen wird ein Motorsound erzeugt, der mit dem simulierten Gang korrespondiert. Dieser Klang lässt sich individualisieren: Fahrer sollen zwischen verschiedenen akustischen Stilrichtungen wählen können – von historisch bis futuristisch, von sportlich bis entspannt.
Monica meint
Cool. Die Fachrunde fachsimpelt über Fahrzeuge die vermutlich nicht mal den Gegenwert der eigenen 2 Wände wiederspiegelt. Herrlich.
Donald meint
Normal. Die erklären ja auch dem reichsten Mann der Welt, was (oder sogar das) er alles falsch macht.
RainerLEV meint
Zu was? Zu Recht!
South meint
Hahaha, was ne Weltsicht. Tss. Wie kann der Pöbel nur…
South meint
Aber mal im Ernst. Es geht prinzipiell um das Thema künstliche Geräusche, Gangschaltung & Co. und das wird ja nicht nur bei Ferrari diskutiert, sondern auch bei Ford etc.. Mal davon abgesehen kann man auch mal über was lustig machen, was man ja selbst nicht kauft oder kaufen kann ;-)
South meint
Ganz lustig finde ich immer die simulierte Schaltung und den Sound. In einer serösen Zeitung hat das mal ein Reporter schön auf den Punkt gebracht. Das wäre ungefähr so, als wenn man auf einen ICE einen Schornstein montiert hätte oder weitergedacht auch die lauten Geräusche dazu oder gar den unsäglichen Schmutz, als Hommage an die alten Dampflokomotiven, welche ja durchaus auch ihren Reiz hatten … oder man zum Weglassen eines Autos wieder ne Kurbel vorne einsetzen würde.
Ja mei, es gibt eine kleinprozentige Zielgruppe, die das will, der Rest merkt schnell, dass leises, sauberes, ruckelfreies Fahren unglaublich viel schöner ist, und das nicht nur für einem selbst, sondern auch allen anderen….
In Zukunft wird man da eher mit einem Schmunzeln auf solche Animositäten zurückblicken…
M. meint
Du hast schon Recht – rein sachlich.
Aber stell dir doch mal selbst die Frage, warum jemand einen Ferrari kauft.
Will der schnell von A nach B?
Die Dinger und alle Verwandten (Aston Martin, Lambo, Bugatti usw.) sind unpraktisch, anfällig und bis zur Lächerlichkeit überteuert, wenn man sachliche Kriterien ansetzt.
Das kann es also nicht sein.
Es geht um die Art von „Drama“, von „Emotion“, die mit einem bestimmten Klang verbunden ist. Dass man merkt, wie diese Maschine „arbeitet“ und „schreit“, wenn man sie fordert.
Wie gesagt, die meisten Menschen brauchen das nicht, aber hier ist es der einzige Grund für die Existenz. Es geht nicht um 0-100 als Ergebnis, sondern um die Art, wie man das erreicht.
Und das ist schwer zu digitalisieren. Aber ohne verliert ein Ferrari jeden Sinn. Einfach schnell fahren, das können elektrisch alle – ist bewiesen.
Das ist vielleicht ganz ähnlich zur Malerei. Es ist ja wirklich kein Problem mehr, ein Bild hochauflösend einzuscannen und 1000-fach zu drucken. Trotzdem geben Menschen für einige Bilder x Mio. Euro aus, nur um das Original zu haben. Dabei sieht das an der Wand nicht besser aus. Man muss nur besser Acht drauf geben.
South meint
Nö, das würde es ja genau nicht bedeuten. Die Folge wäre ja dann unvermeidlich, dass nach der Elektrifizierung die Supersportwagen verschwinden würden und nur Emotionen mit einer Verbrennung möglich wäre und beides ist grottenfalsch.
Wenn du mal nen Tesla Performance fahren würdest oder auch nun nen Video davon anschaust, siehst du sehr schnell, dass da sogar mehr Emotionen drin sind, die E Technik da deutlich mehr Potential hat und es genau wie mit der Dampflok ist. Die Technik der Dampflok oder Diesellok mag noch eine Gruppe begeistern, aber in Wahrheit ist es eher Nostalgie… eine Hommage an alte Zeiten, da die neue Technik viel mehr Potential hat….
Da helfen auch keine künstlichen Begriffe wie „schreit“ oder „arbeitet“.
Aztasu meint
Loooooool einen Tesla als emotional oder gar begehrenswert hinzustellen, indirekt auch noch auf eine Stufe mit Ferrari…so verblendet kann man gar nicht sein. Mach dich nicht lächerlich
M. meint
Ich bin ein TM3 LR gefahren, und das hat schon mehr Leistung als man realistisch auf der Straße braucht.
Aber die einzige Emotion ist die Überraschung beim ersten Triff auf das Fahrpedal. Das legt sich nach 3 bis 5 Wiederholungen, und dann ist so ein TM3 zwar immer noch schnell, aber mehr Emotionen als eine Achterbahn nach der 5. Fahrt sind das nicht. Das ist einfach zu glatt. Effizient, ja. Aber darum geht’s nicht – ging es nie. Man könnte an der Stelle fragen, warum es immer noch Interessenten für Dampflokfahrten gibt, wenn eine E-Lok das doch alles besser kann – das kann sie ja. Zumindest alles, was sich sachlich beschreiben lässt. Es ist ja nicht so, dass die einfach nur alt sind – die machen halt auch eine Show aus der einfachen Aufgabe, sich zu bewegen. Dass ein ICE 3x so schnell ist – wen interessiert’s?
Ist aber vollkommen in Ordnung, wenn du dir das nicht vorstellen kannst. Erst recht in Ordnung ist, wenn dir das Erlebnis eines TM3P reicht. Manchen reicht es eben nicht. Muss man nicht verstehen – aber akzeptieren sollte man es vorerst mal noch.
South meint
Hihihi, Aztasu, lächerlich ist doch, wenn jemand, analog dem maslowschem Hund, gleich den Mund voll Schaum hat, wenn er einen Trigger ala Tesla wahrnimmt. Es ging nicht um nen direkten Vergleich mit Ferrari, sondern zweifelsohne um ein plakatives, nachvollziehbares Beispiel, dass es eben Unsinn ist, dass man nur mit Verbrenner oder künstlichem Ruckeln und Geräusche Emotionen hervorrufen kann…
Auch eine schräge Wahrnehmung ist doch, dass man das Neue gleich als langweilig abtut und dann sofort wieder das alte vermisst. Es ist doch genau anders herum als es M darstellt. Die Frage ist doch nicht, ob es mal einen kleinen Prozentanteil von eingefleischten Fans gibt, die gibt es sogar beim Sammeln von Flaschenkorken, sondern dass sich die Welt auch bei Supersportwagen weiterdrehen wird und sich neue Möglichkeiten eröffnen. Ist schon ne eindimensionale Denke, dass sofort der Komplex hochkommt, nö, die Kunden wollen bestimmt gleich wieder das Alte….
M. meint
South.
Natürlich kann man elektrische Supersportwagen bauen, aber die müssen schon mehr bieten als in 2 Sek auf 100 zu beschleunigen. Ist vielleicht auch so ein Thema beim Taycan: objektiv macht der vieles richtig, aber die Kunden kaufen ihn nicht, sondern den 911. Die Unterschiede muss ich hier doch nicht erläutern.
Und deswegen gehört bei Ferrari offensichtlich auch ein Weg dazu, das Erlebnis greifbarer zu machen. Einfach nur lautlos beschleunigen – dafür braucht man keinen Ferrari. Das kann ein Lucid Air – wenn es mal etwas Exklusives sein soll. Oder ein Taycan eben. Auch nicht eben billig.
Was macht also einen Ferrari aus? 0-100 nicht. Noch nie. Das ist nett, aber nebensächlich.
Ich behaupte mal: bei Ferrari kennt man seine Kunden besser als wir das tun. Und wenn die von Klang und Schaltrucken reden, wird das schon einen Hintergrund haben.
Wobei man natürlich die Frage stellen kann: wie authentisch ist das, wenn es synthetisch erzeugt und jederzeit abgestellt werden kann? Ich finde, das taugt nicht mehr als gestern vor der Eisdiele der Q8 mit V8-Soundbox im Auspuff. Ich hab laut gelacht, aber dem Fahrer scheints zu gefallen. Der lies sich auch gar nicht beirren.
eBikerin meint
„Ja mei, es gibt eine kleinprozentige Zielgruppe, die das will, der Rest merkt schnell, dass leises, sauberes, ruckelfreies Fahren unglaublich viel schöner ist“
Schon mal in nem Ferrari mitgefahren? Es gibt wohl nix ungemütlicheres als einen Ferrari (ok bin noch nie in nem Lambo mitgefahren) – selbst in einem Dacia Sandero fährt man entspannter. Warum verkauft Ferrari dann immer mehr Autos?
Weil es eben nicht darum geht. Und der Rest interessiert Ferrari einfach nicht. Nur so zur Info – 2024 war ein weiteres Rekordjahr für Ferrari – mit gerade mal 13.752 verkauften Autos – weltweit!
Ach ja – und ich fahre übrigens einmal im Jahr mit dem Dampfzug ;-)
M. meint
Wir haben hier auch so eine Museumsbahn. Jedes Jahr fahre ich nicht damit, aber einmal, als wir wollen, war die Dampflok defekt. Da ist dann eine Diesellok eingesprungen.
Und obwohl diese die alten Waggons mindestens so gut gezogen hat wie die Dampflok, war die Enttäuschung bei den Fahrgästen groß. Die wollten die Show, und da hatte die Diesellok wenig zu bieten.
Aber im Alltag wollte ich keine Dampflok. Genauso wenig wie einen Ferrari. Mal für eine Wochenende, ok. Aber dann wäre es auch mal wieder gut.
eBikerin meint
Genau so ist es – die Leute die einen Ferrari kaufen fahren den ja auch nicht täglich – das ist ein typisches 3t bis 10t Auto
IDFan meint
Bin wirklich gespannt. Nicht auf das Auto, sondern, ob sie ihre traditionelle Kundschaft oder gar neue Kundschaft für ihr Elektroauto erwärmen können. Der Preis wurde ja schon genannt.
Aztasu meint
Da dieses Auto nicht die neuste Generation an Technik verbaut haben wird, wie Feststoffbatterien, 5,5C Ladefähigkeit, Axialfluss-Motoren (?), wird der Preis des Autos spätestens mit dem Nachfolger stark sinken. 33% Wertverlust könnten da doch drin sein oder nicht, ist das unrealistisch?
Aztasu meint
So könnte man an einen Hypersportwagen für verhältnismäßig „wenig“ Geld kommen
IDFan meint
Weiß ich nicht. Aber ich bin sicher, Wertverlust interessiert die guten Kunden nicht.
eBikerin meint
Da wäre ich mir nicht so sicher. Es gibt einige Ferrari Modelle die tatsächlich überwiegend als Sammlerstücke gekauft werden. Gut in Dubai wird es niemand interessieren – aber sonst. Wenn es ein 0815 Ferrari wäre würde ich dir recht geben, aber der erste voll elektrische? Fraglich.