Energiewende im Unternehmen zahlt sich aus: Das ist das Ergebnis einer neuen E.On Berechnung auf Basis von realen Stromverbrauchsdaten von drei typischen Unternehmensgrößen und -branchen.
Filip Thon, CEO von E.On Energie Deutschland: „Unsere Analysen zeigen eindrücklich und anhand praxisnaher Beispiele: Die Investition in Photovoltaik und Elektromobilität lohnt sich sowohl finanziell als auch mit Blick auf die CO2-Einsparung. Die Amortisationszeiten von durchschnittlich sieben Jahren für Photovoltaik-Anlagen und drei Jahren für E-Mobilität machen deutlich, dass die Betriebe erheblich Kosten sparen können – so stärken sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und senden ein klares Signal für nachhaltiges Wirtschaften. Damit wird die Energiewende zum echten Erfolgsfaktor für Wachstum und Zukunftsfähigkeit.“
Für die Berechnung hat E.On beispielhafte Unternehmen unterschiedlicher Größe aus den Branchen Einzelhandel, Chemie und Medizintechnik betrachtet. Für alle Unternehmenstypen wurden individuell passende Energielösungen aus den Bereichen Photovoltaik sowie E-Mobilität entwickelt und ihre Einsparungen ermittelt. Um realitätsnahe Ergebnisse zu erhalten, liegen den Berechnungen reale Lastgänge der jeweiligen Wirtschaftszweige sowie entsprechende Werte zu Solarertrag und Flottenverbrauch zugrunde. Ergänzt wurden sie mit Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Europäischen Kommission.
Große Mittelständler sparen jährlich rund 100.000 Euro mit Photovoltaik
Das höchste Potenzial für Einsparungen, sowohl emissionsbezogen als auch finanziell, haben laut der Analyse große Mittelständler. Auch mittlere und kleine Unternehmen können ihre Kosten signifikant senken und CO2 einsparen.
Für große Mittelständler rechnen sich Energiewende-Investitionen demnach schnell: Das zeigt das konzipierte Fallbeispiel aus der Medizintechnik-Branche, das exemplarisch für viele Betriebe dieser Größe steht. Demnach kann dieser Unternehmenstyp mit circa 200 Mitarbeitenden über einen Zeitraum 20 Jahren jährlich durchschnittlich 99.000 Euro mit einer Solaranlage sparen – bei einer Amortisationszeit von etwas mehr als sieben Jahren. Ein zentraler Faktor: Die Leistung der Solaranlage von 749 Kilowattpeak ist auf den Stromverbrauch angepasst. Der auf dem 6.000 Quadratmeter großen Dach produzierte Sonnenstrom kann zu 88 Prozent selbst verbraucht werden. Das Unternehmen kann zusätzlich von Einnahmen aus eingespeistem Strom profitieren.
Bei der Elektrifizierung des Fuhrparks beschleunigt die Flottengröße die Amortisation: Die Umstellung auf E-Mobilität, inklusive Anschaffung der Ladeinfrastruktur, Kosten für Ladestrom und Leasing von E-Pkw zahlt sich bei einem Fuhrpark mit 20 E-Pkw im Vergleich zu Verbrennern schon nach einem Jahr aus. „Die durchschnittlichen Kosteneinsparungen durch die Elektrifizierung der Flotte kann sich sehen lassen: Für einen großen Mittelständler sind hier über einen Zeitraum von zehn Jahren durchschnittlich über 12.000 im Jahr Euro drin“, so E.On.
So schnell rechnen sich Ladestationen für ein mittelgroßes Unternehmen
Die Analyse zeigt, dass auch mittlere Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern, beispielsweise aus der Chemiebranche, von Investitionen in Photovoltaik und E-Mobilität profitieren. Mit einer Solaranlage sind demnach pro Jahr im Durchschnitt Kosteneinsparungen in Höhe von jährlich nahezu 43.000 Euro möglich. Die Anschaffung einer Solaranlage amortisiert sich bei dieser Unternehmensgröße bereits nach 6 Jahren und neun Monaten. Auch hier ist der zentrale Schlüssel ein hoher Eigenverbrauch – er liegt im angelegten Szenario mit einer 300 Kilowattpeak-Solaranlage bei nahezu 70 Prozent.
Noch schneller als die Investitionen in die Solarlösung haben mittlere Unternehmen ihren Umstieg auf E-Mobilität wieder in der Kasse: Die Anschaffung einer Ladesäule mit zwei Ladepunkten für einen kleineren Fuhrpark von fünf E-Pkw rechnet sich nach zwei Jahren. Hauptgrund sind die geringeren Stromkosten im Vergleich zu Ausgaben für Kraftstoff. Angenommen wurde, dass die Fahrzeuge zu einem Großteil (80 %) im Betrieb geladen werden. Im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen geben Unternehmen damit jährlich lediglich die Hälfte für Antriebskosten aus und sparen so (abzüglich der Ausgaben für Fahrzeugleasing) über 2.500 Euro.
Umstellung auf E-Mobilität & Photovoltaik lohnt sich auch in kleinen Unternehmen
Doch wie sieht es aus mit Investitionen von kleinen Einzelhandelsunternehmen, beispielsweise der hier betrachteten Apotheke? Auch dort wirken sich Investitionen in Photovoltaik und E-Mobilität laut E.On finanziell positiv aus: Die Amortisationszeit einer kleineren Photovoltaik-Anlage von 23 Kilowattpeak auf einer angenommenen Dachfläche von 130 Quadratmeter beträgt im Beispielfall lediglich siebeneinhalb Jahre. Im Vergleich zum Netzstrombezug sind so schon bei dieser Unternehmensgröße jährliche Einsparungen in Höhe von knapp 2.700 Euro möglich.
Im Bereich E-Mobilität zeigt sich ein anderes Bild: Die Investition in eine Ladestation/Wallbox mit einem Ladepunkt für zwei E-Pkw, die zum Beispiel für die Auslieferung von Medikamenten an Kunden eingesetzt werden, amortisiert sich – vor allem aufgrund höherem Anteil der Leasingkosten – erst nach knapp sechseinhalb Jahren. Auch die Kosteneinsparungen sind hier etwas geringer: Rund 270 Euro lassen sich beim Umstieg auf E-Mobilität jährlich sparen.
„Die Ergebnisse unterstreichen, dass insbesondere für kleinere Unternehmen Förderprogramme einen besonderen Anreiz zur Umstellung auf nachhaltige Mobilität liefern können“, so E.On.
Futureman meint
Während sich der „normale“ E-Auto-Fahrer Gedanken macht, ob 0.79€ oder 0,49€/kWh günstig zum Laden sind, könnten Gewerbebetriebe mit Ihren großen Dächern für knapp 0,05€/kWh laden. Damit sind firmeneigene Fahrzeuge unschlagbar günstig unterwegs. Nicht auszudenken, wenn man seinen Mitarbeitern dann noch 0,15€/kWh für Privatfahrzeuge anbieten würde. Energiewende kann so schön sein.
one.second meint
Tja, schwierig, wenn man nur ans nächste Quartal denkt.
Gerry meint
Es lohnt sich auch für Privatleute.
Seit 2016 vollelektrisch unterwegs, Ersparnis rd. 10k Euro.👍
Ja, Fahrzeug wird überwiegend daheim und meist mit PV-Strom geladen.
Und nochmal ja, die Kosten für PV sind da schon mit reingerechnet (Strom von PV kostet rd. 10ct/kWh. Das ist wie Benzin für 30ct/Liter tanken 👍).
Donald meint
Das zeigt aber auch, dass in Deutschland Strom zu teuer ist. In Spanien zahlen wir 9 Cent am Zähler und 35 am SuC, wozu Solar aufs Dach? Wir heizen sogar elektrisch.