US-Elektroautohersteller Lucid hat die Ergebnisse für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Das auch in Deutschland aktive Unternehmen meldet einen Umsatz von rund 259 Millionen US-Dollar in den Monaten April, Mai und Juni – im Vorjahresquartal waren es 201 Millionen US-Dollar. Das wurde mit 3.863 produzierten Fahrzeugen und 3.309 Auslieferungen erreicht. Letzteres ist ein Plus von 38 Prozent im Vergleich zu Q2 2024.
Der Nettoverlust belief sich auf 542 Millionen US-Dollar, im Vorjahresquartal gab es noch ein Minus in Höhe von 643 Millionen US-Dollar. Lucid beendete das zweite Quartal mit einer Gesamtliquidität von rund 4,9 Milliarden US-Dollar.
„Wir haben im zweiten Quartal zum sechsten Mal in Folge einen Auslieferungsrekord erzielt und gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, wenn wir die Produktion von Lucid Gravity in der zweiten Jahreshälfte hochfahren“, sagte Interim-CEO Marc Winterhoff. „Im ersten Quartal haben wir unsere laufenden Partnerschaftsgespräche zur Entwicklung neuer Einnahmequellen für unsere E-Auto-Technologie und darüber hinaus erwähnt. … Außerdem haben wir unsere Markenbekanntheit weiter gesteigert.“
Das Unternehmen passt seinen Produktionsausblick für 2025 an: Man geht nun davon aus, dass in diesem Jahr zwischen 18.000 und 20.000 E-Autos produziert werden. Davor waren 20.000 Fahrzeuge angepeilt worden. Einen Grund für die Anpassung nannte Lucid nicht, verwies aber auf aktuelle wirtschaftliche Umstände.
„Wir haben trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds eine solide Leistung erbracht, dank der Anpassungsfähigkeit und des Fokus unseres Teams bei der Navigation in einem dynamischen Umfeld“, so Finanzchef Taoufiq Boussaid. „Wir konzentrieren uns auf die Grundlagen unseres Geschäfts, um unsere kurzfristigen Ziele zu erreichen: diszipliniertes Kostenmanagement, Markenaufbau und die weitere Umsetzung der Markteinführung des Lucid Gravity. Wir sind weiterhin bestrebt, unsere Bilanz zu stärken und die langfristige Ausrichtung mit Partnern und Aktionären beizubehalten.“
Lucid bietet hier schon länger sein Erstlingswerk Air an. Nach der Oberklasselimousine soll im Herbst das neue Luxus-SUV Gravity nach Deutschland kommen. Als nächstes Modell ist ein Mittelklasse-SUV geplant. Das Kapital für den Ausbau des Angebots und die anhaltende Expansion kommen maßgeblich vom saudiarabischen Public Investment Fund (PIF).

Sebastian meint
Wahnsinn. 3.800 Autos in einem Quartal. Wie lange machen die Araber bei dem Spiel noch mit?
Solche Stückzahlen haut VW in der Frühschicht bis 9 Uhr raus.
David meint
Selbst wenn man in der Elektro-Nische ist und einen Lucid überlegt, dann ist mir nicht klar, was für die SUV spricht. Denn der EQS SUV ist so schlecht nicht und jetzt kommen von unten die kleinen Mercedes und BMW SUV mit neuester Technik und seitwärts ist der Silverado EV ein Reichweitenmonster. Nicht zu vergessen, die günstigeren Rivian.
M. meint
Vielleicht irre mich mich, aber: Hauptmarkt für Lucid sind die USA, oder?
Zumindest habe ich dort laufend welche gesehen – hier sieht man die kaum.
Dort hat aber der große Boss das Ende der Förderungen beschlossen. Das wird einen aktuellen Lucid-Käufer kaum kümmern, aber damit einher gehen ja auch andere „Markterschwernisse“ für BEV-Bauer. Und das kleinere Modell steht evtl. gleich wieder auf der Kippe. Das kann für einen kleinen Hersteller noch eng werden.
Bei 500 Mio Miese pro Quartal reichen 4,9 Mrd. für knapp 10 Quartale. Wir werden also Anfang ’27 sehen, wohin die Reise geführt hat.
Future meint
Yepp, die kleinen Hersteller werden ein dickes Problem kriegen. Neben Lucid wird das Ende der Steuergutschriften besonders Rivian treffen. Hinzu kommen auch noch Trumps zusätzliche jährliche Steuern für Elektroautos. Die Investoren brauchen gute Nerven und die Hersteller brauchen neue Märkte außerhalb der USA. Trump will die lästigen Elektroautos loswerden.