VW will laut Berichten im nächsten Jahr die Produktion des auch als Plug-in-Hybrid verkauften Touareg einstellen. Offiziell bestätigt hat der Konzern diesen Schritt bislang nicht. Sollte es dazu kommen, würde damit das Kapitel der Premium-Fahrzeuge bei der Marke endgültig beendet.
Der Touareg wurde 2002 zusammen mit der Luxuslimousine Phaeton eingeführt. Während der Phaeton bereits 2016 ohne Nachfolger eingestellt wurde, läuft der Touareg derzeit in dritter Generation. Seit 2018 wird das aktuelle Modell produziert. Mit der ab 2027 geltenden Euro-7-Norm wären teure Anpassungen nötig, das rechnet sich wohl nach Meinung des Herstellers nicht.
Die mutmaßliche Entscheidung gegen eine Neuauflage des Touareg könnte mit der zunehmenden Bedeutung günstigerer, modernerer Modelle zusammenhängen. So rückt der neue Tayron als Nachfolger des Tiguan Allspace in das Segment des Touareg vor. Mit 4,79 Metern Länge ist er nur geringfügig kürzer, bietet aber Platz für bis zu sieben Personen und basiert auf der modernen MQB-evo-Plattform. Zudem ist er deutlich günstiger: Während der Touareg rund 75.000 Euro kostet, startet der Tayron bereits bei etwa 45.000 Euro und ist ebenfalls teilelektrisch erhältlich.
Absatzzahlen unterstreichen den Wandel: Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland laut der Automobilwoche 3.345 Touareg zugelassen. Der Tayron hingegen kam im selben Zeitraum auf 10.800 Einheiten.
Der Touareg teilt sich seine Plattform mit mehreren Premium-SUVs wie Porsche Cayenne, Audi Q7, Bentley Bentayga und Lamborghini Urus. Ob das Produktionsaus Auswirkungen auf das Werk in Bratislava hat, ist unklar. Dort laufen alle genannten Modelle vom Band.
Audi plant derweil, den nächsten Q7 auf einer neuen Plattform (PPC) zu bauen. Diese basiert auf einer Weiterentwicklung des Modularen Längsbaukastens und wird bereits bei Q5 und A5 eingesetzt. Während Porsche den Cayenne weiterhin auch als Verbrenner anbieten will, verfolgt VW offenbar eine andere Strategie. Bei VWs Elektro-SUV bleibt der 4,6 Meter lange ID.4 im Angebot, der anders als der Coupé-Ableger ID.5 eine neue Generation erhält.
IDFan meint
Ist doch eigentlich keine Nachricht hier, ist doch ein Verbrenner. Aber einer auf MLB-Basis und es sind fünf Brüder: Touareg, A7, Cayenne, Bentayga und Urus. Das Segment extrem teurer Luxus-SUV wird man jetzt und später nicht aufgeben. Das sind die besten Kunden.
Auf welcher Basis und unter welcher Modellbezeichnung Nachfolger kommen, wird man sehen. Aber es kommen Nachfolger.
Es hält sich ja immer noch das Gerücht, dass bei VW für ihn der Atlas kommt. Das ist ein MQB-AX Modell mit 5,05 m Länge, das man so günstig wie einen Tayron produziert und zum Touareg-Preis verkauft.
M. meint
Ah, das Ami-Ding.
Ja, das baut man in Chattanooga, das könnte man exportieren als Zoll-Verhandlungsmasse bei Onkel Donald.
Mal sehen, wie geschickt man das anstellt.
Nostradamus meint
VW Touareg ist zweifellos ein gutes Auto aus obere Klasse. Das wahre Problem ist die Image Marke VW, die im Publikum in Verbindung mit unterer und mittlerer Klasse steht. Vor zwanzig Jahren hat VW mit dem Phaeton dieselbe Lektion sehr teuer bezahlt – und hat davon nichts gelernt. Im Vergleich: Der größere, aber günstigere Atlas verkauft sich in den USA sehr gut. Es gibt Überlegung, ihn in der EU anzubieten.
IDFan meint
Naja, so schlecht läuft er aber gar nicht. Vor allem werden die fünf Luxuskaleschen hintereinander am selben Band gebaut. In dem Preissegment ohne Beispiel. Der Lamborghini Urus läuft hinter einem Touareg am Band. Nur steigen jetzt Audi und Porsche aus und so muss man das Konstrukt neu denken. Da bietet sich in der Tat für VW der Atlas an, der ja auf der extrem günstigen MQB läuft und größer ist.
Future meint
Das ist eine großartige Nachricht, auf die wir schon lange gewartet haben. VW schafft einen der schmutzigsten Verbrenner ab. Gut, dass es die Vorschriften von der EU gibt. Wir werden dieses Auto auch nicht vermissen. Was wird VW als Nächstes einsparen?
FahrradSchieber meint
Ob das in der Praxis wirklich große Auswirkungen hat?
Wenige Touareg-Interessierte werden dann ohne Auto bleiben oder auf einen z. B. ID.4 umsteigen.
Ein großer Teil der Käufe dürfte vermutlich zum Q7 umgelenkt werden (ca. 74.000 vs. 81.000 Euro LP).
Die kommen zwar sowieso alle aus dem selben Werk, aber weniger Varianten bedeutet weniger Kosten für Volkswagen.
M. meint
Ja, wenn es VW gelingt, die Touareg-Kunden zum Q7 umzuleiten, indem man ihnen noch einen kleinen Treuerabatt zugesteht, ist tatsächlich nichts gewonnen. Aber denen waren es die Ringe bisher auch nicht wert.
Die können aber auch mit „Fangprämie“ bei BMW oder Mercedes landen.
Ein paar könnten aber trotzdem elektrisch werden, ein iX fängt mit Rabatt auch bei unter 70k an, und der iX3 kommt ja erst noch.
Nur als Beispiel – nicht dass einer meint, ich verorte jeden Ex-Touareg-Fahrer bei BMW…
Future meint
Ich glaube nicht, dass ein VW-Kunde jetzt einfach was von Audi nimmt. Dann hätte der Konzern ja von Anfang an nur ein Modell bauen können und weniger Kosten gehabt. Und zu BMW wird so ein Touareg-Kunde bestmmt auch nicht gehen. Das Auto muss zum Image des Käufers passen und das ändert sich nicht so häufig.
M. meint
Image des Käufers…
Ich habe die Tage einen Touareg gesehen, mit Mattlack.
Der stand an einem Skatepark.
Sagt das was zum Image?
Future meint
Schau dir die (älteren) Skater mal genauer an in der Skateranlage. Bei BMW oder Audi würden sie die nicht mal bis zum Empfang vorlassen. Außer in Berlin und Köln – da würde es natürlich klappen.
M. meint
Hab den VW-Fahrer auf der Bahn nicht identifiziert, da war niemand, der älter ist.
Hallo? Mattlack!
Deine Mudder meint
Google mal RAM 3500 oder GMC Yukon, wünsche schöne Alpträume.
Future meint
Die Handwerker aus den Dörfern kommen mit solchen Dingern gern in meine Stadt zum Ausmessen. Ich amüsiere mich immer drüber, wenn die dann hier keinen Parkplatz finden in den engen Straßen.
M. meint
Hier stand auch mal so ein 3500 (oder ein F350, kann auch sein) auf dem Marktplatz rum. Neben „Autos“.
Sah aus, als hätte jemand ein Haus auf den Parkplatz gestellt.
In Amiland nichts besonderes, hier einfach nur surreal.
brainDotExe meint
Eigentlich eine schlechte Nachricht für die Kunden, denn Vielfalt ist immer gut.
Future meint
Nein, ist doch normal im Markt. Wenn das Auto nicht genug gekauft wird, dann lohnt sich ein Update nicht, steht im Text.
brainDotExe meint
Trotzdem ist das für den Kunden negativ.
Was ist denn mit den Leuten, die mit dem Touareg bis jetzt wunschlos glücklich waren?
Ich bleibe dabei, Vielfalt ist für den Kunden immer vorteilhaft und jedes eingestellte Modell ist ein Verlust für die Auto Community.
Future meint
Wer mit dem Teil glücklich ist, der kann es ja einfach noch ein paar Jahre weiterfahren. Noch gibt es ja genug Tankstellen.
CJuser meint
Ich würde mir unter dem Namen eher ein Geschwistermodell zum Audi Q6 e-tron wünschen. Für mehr Innenraum dann ggf. mit dem Boden des Q6 L e-tron. Der Tayron ist ja doch eigentlich nicht mehr als ein großer Tiguan geworden, auch wenn die Optik außen etwas eckiger wurde.
Mäx meint
Na aber der Sinn dahinter ist doch genau das höhere Segment nicht mit Audi oder Porsche zu teilen.
Der Touareg kostet ausgestattet 80k+.
Das ist schon stolz.
Audi und Porsche können die Preise „leichter“ verlangen.
So klein ist der Tayron gar nicht. Fast 4,8m und immerhin 3 Sitzreihen.