Die Mehrheit der Bevölkerung spricht sich laut einer repräsentativen Umfrage sowohl für die staatliche Förderung bei der hiesigen Produktion von Batteriespeichern als auch bei deren Einsatz im Gewerbe aus.
Konkret sind 74 Prozent dafür, dass der Staat mit finanzieller Förderung dafür sorgt, dass mehr Batteriespeicher in Deutschland produziert werden. Ebenfalls 74 Prozent stimmten der Aussage zu, die EU solle dafür sorgen, dass mehr Batteriespeicher in Europa hergestellt werden.
Derzeit dominiert bei der Speicher-Produktion China. Der Aussage „Die Produktion von Batteriespeichern in China ist für die deutsche Wirtschaft unproblematisch“ stimmte nur rund ein Drittel (35 %) zu. Ebenso viele bewerten dies neutral, 30 Prozent stimmten der Aussage nicht zu.
Zustimmung gibt es für Batteriespeicher statt Dieselaggregate: Wenn Unternehmen auf fossile Notstromlösungen zugunsten von Batteriespeichern verzichten, wird das von 71 Prozent positiv bewertet, nicht einmal 5 Prozent sehen dies negativ. Drei Viertel (74 %) erklärten, sich als Kunden oder Mitarbeiter wohler zu fühlen, wenn ein Unternehmen im Notfall Stromausfälle mit Batteriespeichern überbrücken kann. Männer (74,2 %) und Frauen (73,6 %) waren in ihrer Bewertung nahezu gleichauf.
Beim gleichzeitigen Einsatz von Batteriespeichern und Solarenergie in Unternehmen wird von den Deutschen als Nutzungsszenario vor allem die Notstromversorgung bei Blackouts gesehen (53 %), gefolgt von der Nutzung bei wenig Sonnenschein (49 %) sowie zur Nutzung bei Lastspitzen, wenn viel Strom benötigt wird (44 %, Mehrfachantwort möglich). Dass der deutsche Staat es fördern sollte, wenn Unternehmen Solarenergie und Batteriespeicher einsetzen, gaben 75 Prozent der Befragten an und rund 5 Prozent stimmten nicht zu.
„Batteriespeicher haben in der Praxis Vorteile für die Industrie, etwa im Lastspitzen-Management, aber auch als Energie-Backup im Gewerbe. Deutschland ist bei der Speichernutzung erst am Anfang. Doch gute Gründe dafür gibt es viele; vom notwendigen Ausbau des Stromsystems bis zur Zunahme von E-Auto-Flotten werden dezentral organisierte aber ganzheitlich gedachte Energielösungen an Bedeutung gewinnen“, so Florian Resatsch, CEO vom B2B-Energieanbieter Elevion Green, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat.
Deutlich macht die Befragung auch: Bisher sind Batteriespeicher vor allem noch aus dem privaten Einsatz bekannt. 39 Prozent gaben an, sie daher zu kennen, 28 Prozent aus dem Einsatz im Gewerbe. Hoch ist vor allem der Anteil der Frauen, die bisher noch gar nicht vom Einsatz von Batteriespeichern gehört haben (Männer: 23 %, Frauen: 43 %).

South meint
Die Umfrage hat das Problem, was sehr viele Umfragen haben. Man wirft den Probanden einen Brocken hin, den die Allermeisten weder technisch noch wirtschaftlich begreifen und über das eigentlich Problem wird nicht mal nachgedacht, sondern einfach auch noch eine Lösung präsentiert. Dann wird das auch noch unkritisch irgendwo veröffentlicht und als Volkswille verkauft. Fehlt nur noch der halbseidene „Experte“… Genau daran krankt ja das Internet. Jeder noch so ein kleiner Honk verbreitete Thesen und die Welt ist offenbar groß genug, da genügend unterbelichtete Leute um sich zu scharen.
Also. Was sind denn die zentrale Probleme beim Thema Produktion Accu? Die Abhängigkeit, welche von China offen als politisches Druckmittel verwendet wird.
Im Grunde spielt es aber keine Rolle, ob die Accus bei uns in der BRD gefertigt werden, es würde reichen, wenn ein zuverlässige, am besten diversifizierte Lieferkette zustande kommt. Eigentlich eine zentrale Aufgabe der Hersteller von Produkten mit Accus. Sprich. Auch den Autoherstellern…
Die Amerikaner haben das Problem schon erkannt und diesbezüglich Gesetze erlassen. Natürlich nicht Trump…. der ist eher mit dem Aushebeln von demokratischen Grundsetzen beschäftigt. Vergrault und treibt Staaten wie Indien Richtung China. Verbrennt mit den Zöllen amerikanisches Geld. Er ist der teuerste kurzsichtigste und wirklich mit Verlaub der d.ü..m…m..ste Präsident, der jemals das Land geführt hat… jedes Land kriegt das, was es auch wählt… solange sie noch können…
MichaelEV meint
Deine Thesen sind aber auch irgendwie nicht schlüssig.
Diversifizierung schön und gut, dafür muss man aber etwas tun, sonst greift der Markt zum günstigsten Angebot.
Entweder das Gewollte fördern oder das Ungewollte bis zur Erreichung einer Quote verteuern.
Ansatz A ist in der Regel ineffizient. Es fördert explizit heimische Produktion und nicht Diversifizierung. Und im vorliegenden Fall wird ausländische Produktion faktisch ausgeschlossen, man cuttet den BEV-Markt bei der heimischen Akku-Produktionskapazität und behindert letztendlich die Elektromobilität.
Ansatz B ist normalerweise der effiziente Weg, der Markt trifft die Entscheidungen und das deutlich besser. Nennen wir Ansatz B in diesem Kontext mal „Zölle“…
Letztendlich kostet Diversifizierung und Resilienz immer Geld. Je effizienter herbei geführt desto weniger. Je ineffizienter desto mehr.
South meint
Nein, das widerspricht sich nicht. Was bedeutet Risiko? Risiko ist das Eintreten von relevanten, teils sogar überlebensrelevanten Ereignissen. Risiko ist immer eine Eintrittwahrscheinlichkeit und die Kosten oder Konsequenzen, welches das nach sich zieht.
Im Grunde kostet so eine einseitige Ausrichtung ohne Diversifizierung langfristig also oft sogar mehr Geld und ist nur kurzfristig effizienter/günstiger.
Ganz einfach. Wer sich nicht um Risikominimierung ala Diversifizierung kümmert, wird das teuer bezahlen und kann sogar Pleite gehen. Das immer auf den Staat abzuwälzen bedeutet ja das Unternehmensrisiko auf die Allgemeinheit abzuwälzen, während man die Effizienz als Unternehmensgewinne einstreicht.
Es geht also um Diversifizierung über Kontinente und Länder, verschieden Lieferanten. In Deutschland muss die Produktion also dafür nicht zwangsläufig angesiedelt werden. Das wäre ein Zuckerl für ein paar hundert Arbeitsplätze, aber strategisch bedeutend ist das nicht.
Wir sehen gerade, dass das Risiko seitens China stark ansteigt und Sanktionen oder sogar ein Krieg immer wahrscheinlicher wird. Ja, das kostet Geld, wird Autos verteuern, aber das ist ja das tragische. Wenn die Verlässlichkeit mit Populismus und radikalen Regimen den Bach runter geht, kostet das unglaublich viel Geld. Anders ausgedrückt. Es gibt keine Friedensrendite mehr. Der Wohlstand wird durch Rad ikal ität vernichtet….
MichaelEV meint
Deine Antwort geht vollkommen am Thema vorbei. Ich hab die Diversifizierung/Resilienz nicht in Frage gestellt!
Diversifizierung/Resilienz verursacht gegenüber der kurzfristig günstigsten Lösung kurzfristig immer Mehrkosten (das Langfristige wird leider selten berücksichtigt, ist aber auch schwer greifbar – nachher weiß man alles besser). Diese Mehrkosten müssen immer irgendwo bezahlt werden (am Ende der Nahrungskette vom Kunden).
Für die Diversifizierung/Resilienz gibt es mehrere Lösungswege. Und du hebst einseitig einen Weg in den Himmel, der konkret für das vorliegende Ziel gar keine Lösung ist (sondern explizit nur heimische Produktion vorsieht und den Rest ausschließt) und diskreditierst einen anderen potentiell viel effizienteren Weg (da Förderung immer an Effizienz krankt), der genau das Ziel erfüllen könnte.
Keine ausgeprägten Abhängigkeiten im Handel (beide Richtung), ausgeglichene Handelsbilanzen, jeder hätte in etwa gleich viel zu verlieren – wäre ein möglicher Friedensstifter…
Michael meint
Das Problem ist doch, wir können es nicht. Siehe Northvolt und Cellforce. Da wird das Geld verbrannt und wenn das weg ist gehen sie in Konkurs.
Gernot meint
Cellforce war in jeder Hinsicht immer ein Schwachsinnsprojekt. Porsche meinte eben, dass sie für ihre Autos irgendwelche Hightech-Zellen brauchen. In China baute man längst Supersportwagen mit LFP-Zellen. Und Customcells als Partner bei Cellforce ist gut in der Batterieentwicklung, aber zu klein als Partner für eine Massenproduktion.
Customcells hat den großen Fehler gemacht, massiv auf Lilium als Kunden zu setzen. Und deren Insolvenz hat dann auch Customcells in die Insiolvenz gerissen. Jeder mit ein bisschen Grips konnte wissen, dass EVTOLs mindestens für 10 Jahre noch nicht funktionieren und selbst danach kein Massenverkehrsmittel werden. Der Lärm ist im Umfeld von Wohnbebauung völlig inakzeptabel.
Das alles gesagt: Batterien sind eine absolute Kerntechnologie für Mobilität und für die Stromversorgung. Wir müssen dort Knowhow und Produktionskapazitäten aufbauen. Das müssen wir anfangs fördern.
Sebastian meint
25 kWh LFP aus dt. Vertrieb komplett Steckerfertig und BMS, keine 4.900 Euro made by BYD. Ich denke für das Geld wird man nix in Deutschland herstellen können. Aber die Idee mit Subventionen ist natürlich super…. Nicht.
brainDotExe meint
Bekommst du als „No-Name“ Produkt für 3000€.
Sebastian meint
Mir ist ne Firma mit Sitz in germany und dt. AGBs lieber als irgendwas ausm internetz
brainDotExe meint
Kann man machen, ist mir bei einem reinen Gebrauchsgegenstand, wie z.b. Akkus, aber relativ egal.
Bei einem Auto würde das anders aussehen.
Btw. du kannst den genannten Felicity Speicher auch bei einem deutschen Händler zu dem Preis kaufen.
Gernot meint
Als DIY mit erstklassigen Markenzellen und exzellenten aktiven BMS für unter 2000 Euro. Vorteil: Man weiß genau, was man hat. Bei gekauften Speichern weiß man nie, welche Zellen in welcher Güte verbaut sind und was das BMS taugt. Also BYD wird BYD-Zellen verbauen, aber bei den Hunderten anderen Anbietern weiß man nicht, was die gerade verbaut haben. Funktionieren tut erst mal alles. Die Unterschiede zeigen sich nach Jahren. Bei einigen Herstellern blähen sich die Zellen auf. Bei anderen laufen die Zellspannungen immer mehr auseinander, bis die erste Zelle „stirbt“. 15 Jahre oder mehr Nutzungsdauer sind da unrealistisch.
brainDotExe meint
Nicht jeder hat aber die Expertise selbst einen Akku zu bauen.
Die Akkupacks von z.B. Felicity Solar sind jetzt schon länger am Markt und auch getestet, siehe z.b. „Der Kanal“ auf YouTube.
brainDotExe meint
Prinzipiell gut, aber bei einem Batteriespeicher, als reiner Gebrauchsgegenstand, ist für den Endkunden lediglich Preis/Leistung relevant.
Wenn dann die Speicher aus China immernoch günstiger sind, werden auch die gekauft werden.
Ich bin inzwischen bei ca. 12 kWh Heimspeicher. LFP Zellen aus China, bekommt man inzwischen für unter 50€ pro kWh. Mit ein bisschen Expertise hat man sich da schnell einen DIY Speicher gebaut.
Wenn man sich das nicht traut, fertige 12,5 kWh 48V Akkupacks gibt’s es ab ca. 1.500€.
M. meint
Wenn man im Akkudoktor-Forum liest, ist das Zeug, das man zu dem Preis über Alibaba & Co bekommt, ziemlicher Schrott.
Was wäre deine Empfehlung?
brainDotExe meint
Schaue dir mal den YouTube Kanal Off-Grid Garage an, sehr zu empfehlen.
Die Zellen habe ich von Shenzhen Basen bezogen.
Fertige Akkupacks von Felicity Solar.
Läuft seit ein paar Jahren bei mir problemlos.
brainDotExe meint
Reine Zellen beziehe ich bei Basen und Akkupacks von Felicity Solar. Bin mit beiden zufrieden.
M. meint
Danke für den Tipp, Felicity finde ich ganz solide. Mal recherchieren, was das taugt. Bisher hatte ich Pylontech „im Auge“.
Bei Basen habe ich auch mal geschaut, aber für 50,- / kWh haben die nix, nicht mal beim aktuellen Dollarkurs.
Aber 75,- (die 314 Ah Zellen) geht ja auch noch auf Zellebene – aber nur im Presale. Regulär sollen die 580,- Dollar kosten, also gut 130 Euro / kWh.
Da bin ich dann raus.
brainDotExe meint
Du musst denen bei Alibaba schreiben und ein bisschen verhandeln ;)
Ansonsten mal bei Nkon schauen, da bekommt man sie auch ohne Verhandeln für ca. 50€.
Habe aber mit dem Shop noch keine Erfahrungen.
M. meint
Alibaba siehe oben ;-)
Nkon kenne ich, aber da muss man auch auch die ganzen Anbieter „kennen“.
Aber ist natürlich eine Möglichkeit.
Ich bin aber eh noch tief in der Planung. Da soll mittelfristig ein Auto geladen werden können, also braucht man etwas PV + Batterie-Kapazität. Auf der anderen Seite werde ich Fr. Reiche keinen Strom schenken – keine Einspeisevergütung, keine Einspeisung, und niemand, der da irgendwas steuert. Und natürlich werde ich keinen teuren Gasstrom kaufen.
Auf der anderen Seite machen 15 oder 30 kWh am Autonomiegrad fast nichts. Man kann nur besser mit einem niedrigen Börsenstrompreis interagieren. Aber das geht idealerweise ja direkt ins Auto, ohne Zwischenlager. Wenn es da ist.
Da werde ich noch ne Weile rumspielen.
M. meint
Ich bin zwar nicht befragt worden, aber sehe das ganz ähnlich.
Ich bin auch der Meinung, dass der Umstand, dass dadurch Geld im Land bleibt statt nach Fernost auf Nimmerwiedersehen abzufließen, eine gewissen Förderung rechtfertigt – immerhin fließen dadurch Steuern zurück. Weniger ALG bedeutet es außerdem auch.
Jetzt ging das bei Northvolt und auch bei Cellforce ziemlich schief – da braucht man nichts zu beschönigen. Da sind auf Unternehmensseite Fehler gemacht worden, und auf politischer Seite hätte man das enger überwachen und an mehr Bedingungen knüpfen müssen.
Haken dran, Scheitern gehört zum Spiel, daraus muss man lernen und es besser machen.
Ein Punkt ist sicher, dass man das nicht einfach der Autoindustrie anvertrauen kann. Die ist viel zu sehr preisgetrieben, die habt ganz andere Ziele als ein Staat. Der kann man nationale Interessen nicht in die Hand geben.
Wenn das von nationalem Interesse ist, muss man das so gestalten, dass es vor allem diesem Interesse auch dient. Das braucht andere Akteure, andere Zielvorgaben, und dazu gehört auch, das deutlich breiter zu fassen als Batterien für Autos oder Heimspeicher. Das geht sogar weiter als Batterien überhaupt, wie die jüngste Debatte über Wechselrichter zeigt.
Jeff Healey meint
In dem hier bei Ecomento eine Seite weiter unten erschienenen Artikel „Studie: Die Lücke zwischen E-Auto und Verbrennungsmotor schließt sich“, wird unter anderem mit folgendem bemerkenswerten Satz auf die verschiedenen Problematiken hingewiesen:
„(…)Batteriezellen sind längst kein rein technologisches Thema mehr. Sie sind ein strategisches Gut geworden.(…)“
Ich möchte jedem an dem Thema Interessierten diesen Artikel empfehlen.