Der chinesische Elektroautobauer Nio hat vor zehn Jahren – sechs Monate nach der Registrierung des Unternehmens – in München ein Designzentrum aufgebaut. Ein Jahr später, 2016, folgte ein Standort in Oxford, Großbritannien. Auch in San José im Silicon Valley ist man seit 2016 vertreten. Gründer William Li wollte das Start-up möglichst früh als globales Projekt positionieren. Europachef Hui Zhang sprach ausführlich mit der Automobilwoche über den Export.
Dass Nio früh in München ein Designzentrum aufgemacht hat, lag laut Zhang insbesondere daran, dass man die besten Talente gewinnen wollte und die bayerische Hauptstadt dafür als eine der lebenswertesten Städte ein sehr guter Platz sei. Zudem seien im süddeutschen Raum viele der für das Unternehmen wichtigen Zulieferer angesiedelt.
Nio als globale Marke zu etablieren hat nach Meinung von Zhang funktioniert. „Es kommt aber immer darauf an, in welchem Umfeld man sich bewegt. Es ist schon so, dass in deutschen Medien oft von der China-Marke geschrieben wird.“ Das liege sicherlich daran, dass man auf dem chinesischen Markt in allen Bereichen die größte Präsenz habe. Man arbeite jedoch stark daran, als globale Marke wahrgenommen zu werden.
Von der deutschen Bürokratie überrascht
In Deutschland hat den Nio-Manager am meisten die Bürokratie überrascht. Die Zeit für eine Baugenehmigung für eine Batteriewechselstation liege hierzulande jetzt bei zehn bis zwölf Monaten. In Norwegen dauere das maximal drei bis vier Monate, in den Niederlanden auch. Das sei schon schwer verständlich. „Wir haben die Mittel, wir sind gewillt, in die Infrastruktur zu investieren und dann dauert es Monate, bis die behördliche Papierarbeit getan ist.“ Das sei ein relevantes Hemmnis für eine Geschäftsentwicklung.
Zufrieden ist Zhang mit dem Aufbau eines „hoch kompetenten Teams“ in Europa. Das Unternehmen habe in der Region mit einer Handvoll Mitarbeiter begonnen, heute seien es 800 in sieben Ländern, davon 400 in Deutschland mit München als größtem Center für Forschung und Entwicklung. Es sei außerdem gelungen, die Marke „adäquat aufzubauen – sowohl was die öffentliche Wahrnehmung anbelangt, als auch in der Automobilindustrie“.
Darüber hinaus habe Nio seine Modelle erfolgreich am Markt platziert. Das beziehe sich nicht allein auf die Fahrzeuge, sondern auch auf den Umgang mit den Kunden – „wir bekommen da sehr viel positives Feedback“. Und schließlich sei das Unternehmen mit dem Aufbau der Infrastruktur schon recht weit. „Wir haben 19 Point of Sales, 60 Swap-Stationen in Europa, davon jeweils 20 in Deutschland und Norwegen, zehn in den Niederlanden und acht in Schweden.“
Erfolg in Europa noch überschaubar
Nio verkauft im Heimatmarkt bereits Zehntausende Elektroautos und will mit den neuen Marken Onvo und Firefly vor allem auch international in den breiteren Massenmarkt vorstoßen. In Europa ist der Erfolg noch überschaubar, der für die Region verantwortliche Manager blickt trotz Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft.
Natürlich möchte man mehr Autos verkaufen, räumte Zhang ein. Dass dies momentan nicht gelingt, hänge auch mit geopolitischen Gründen zusammen. Das Management reflektiere kontinuierlich seine strategischen Entscheidungen, beispielsweise den Direktvertrieb seiner Marken. „Wir haben entschieden, dass wir für unsere Marke Firefly nicht wie bei Nio den Direktvertrieb nutzen, sondern auf die Zusammenarbeit mit Handelsbetrieben setzen.“
Das Ziel des Unternehmens sei es, eine stabile Nutzerbasis aufzubauen und Angebote speziell für den europäischen Markt zu entwickeln. Dafür setze man auf Nios Innovationszentrum in Berlin und das „Smart Driving Technology Center“ in Schönefeld sowie weitere Standorte für Forschung und Entwicklung in Europa.
„Wir verfolgen klare Wachstumsziele“
„Wir verfolgen klare Wachstumsziele, kommunizieren jedoch keine konkreten Absatzzahlen“, so Zhang. „In Märkten wie Norwegen und den Niederlanden sehen wir bereits eine positive Resonanz. In Deutschland und anderen Regionen setzen wir auf ein schrittweises Wachstum mit Fokus auf langfristigen Erfolg.“
In Europa bieten die Chinesen aktuell sechs Modelle an, in der Volksrepublik neun bis elf, je nachdem wie man die Varianten zählt. Im September werde man beim nächsten „Nio-Day“ einen Ausblick in die Zukunft geben. „Aktuell sind wir sehr zufrieden mit unserem Portfolio“, betonte der Europachef.
Zhang warb im Gespräch mit der Automobilwoche für deutsch-chinesische Kooperation. „Ich bin überzeugt, dass wir mehr Verständnis füreinander und mehr Kooperation miteinander brauchen.“ Die Automobilindustrie sei eine globale Industrie, so steckten in Fahrzeugen wie dem ET9 viele und wichtige Komponenten deutscher und bayerischer Zulieferer.
„Natürlich sind deutsche und chinesische Autobauer Konkurrenten. Aber letztlich sind wir eine globale Industrie, die um die besten Lösungen ringt“, sagte Zhang abschließend. „Nach meiner Erfahrung ist es das Sinnvollste, wenn wir zusammenarbeiten. Das ist angesichts der geopolitischen Verwerfungen noch wichtiger geworden. Abschottung hilft da nicht, wir müssen Brücken bauen. Wenn ich etwas dazu beitragen kann, nehme ich das gerne an.“

IDFan meint
Togg hat in Deutschland bei den Zulassungen gleichgezogen.
M. meint
Ja, das sind sicher auch alles eigene Dienstwagen.
Baumschmuser meint
Ich schreibe vom Familienauto und M kommt mit einem gebrauchten Dacia Spring😂😂😂
Warum kommst du nicht mit einem gebrauchten Kombi oder suv, das mehr als 180 km schafft?
Ihr demontiert euch selbst. Realitätsverweigerung oder pure Verzweiflung.
M. meint
Du schreibst von einem Familienauto und schreibst was von einem ID.4 GTX, während du mit einem 15 Jahre alten Polo unterwegs bist.
Die Frage ist doch, wer hier Realitätsverweigerung betreibt: mit einem alten Polo rumfahren und bei den Kosten plötzlich einen ID.4 GTX gegenüberstellen.
Zu dem Polo habe ich nämlich Alternativen aufgezeigt. Der Spring hatte 500 km. Weitere Alternativen hatte ich außerdem auch aufgezeigt. Hast du vergessen… och…
Wenn du Gebrauchtwagen suchst, schaffst du das hoffentlich alleine.
Obwohl.. vermutlich schaffst du nichts alleine, ich sag nur „Kupplung“…
Mary Schmitt meint
Nio soll man 24 Autos zulassen, damit eine Steigerung sichtbar ist.
Future meint
Weidels Tankstellen sind für Baumschmuser und seine Kumpels, die den Klimawandel ach so lustig finden. Sympathisch muss man Frau Weigel auch nicht finden. Da gefällt mir Habeck deutlich besser.
M. meint
Und trotzdem forderst du keinerlei Konsequenzen für die gefährlichen Eskapaden des Herrn Musk.
Oder Hersteller, die ganz klar an der Leine der KP hängen.
Future meint
Von Musk hört man nicht mehr viel, seitdem er mit Trump gebrochen hat. In Deutschland interessiert sich auch keiner für ihn. Natürlich sind seine Kommentare zu Weidels Partei überflüssig. Aber damit hat er doch keinen Einfluss in Deutschland. Die Gründe für den Erfolg von Weidel liefert Baumschmuser sehr anschaulich. 40 Prozent in Sachsen Anhalt sind der aktuelle Wert in den Umfragen. Weidel ist längst angekommen in der bürgerlichen Mitte. Das muss einem nicht gefallen. Man sollte seine Fremdsprachenkenntnisse schon mal auffrischen, falls es soweit ist. Mit Autos können wir uns aber gut ablenken.
M. meint
Man hört von ihm viel zu viel, und jedes Wort ist eine Gefahr für die Demokratie.
Tinto meint
Wieviel Anteil hat den Elon an diesen 40% in Sachsen? Dein Versuch seinen Einfluss herunterzuspielen halte ich genauso für fragwürdig wie wegschauen. Wie wir festgestellt haben kenne ich Elon näher als du. Mit ein Grund weshalb ich ihn nicht mag.
Future meint
Weniger als 5 Millionen Deutsche nutzen X täglich. Die meisten reden nur darüber, um sich aufzuregen, aber sie kriegen davon eigentlich nichts mit, was da läuft.
Ihr müsst euch endlich mal mit den Leuten in Sachsen Anhalt beschäftigen, um zu verstehen, wie dort gewählt wird. Mit Empörung gegenüber den Amerikanern oder Chinesen (Musk, Trump, Xi usw.) rettet ihr eure Demokratie jedenfalls ganz sicher nicht.
South meint
Hahahaha. Also da kann der Kn all er noch so mit den Zähnen kni rsc hen, die E Autos werden trotzdem kommen.
Und nichts ist leichter zu messen als die Temperatur. Brauchst dir nur ein Fieberthermometer mal dahin stecken, wo nicht soviel Sc hei s s rauskommt. Kein Zweifel, er ist Menschengemacht und auch kein Zweifel besteht daran, dass die damit verbundenen Wetterextreme wie Überschwemmungen an Küsten und Flüssen, Dürren mit Missernten, Stürme, unkontrollierbare Migrationsbewegungen… Wohlstand und Menschenleben kosten werden, was bei unbegrenzter Erwärmung unbezahlbar wird. Also das Klima nicht ohne Sinn und Verstand mit CO2 zuzumüllen ist gerade für die unteren Schichten extrem wichtig, denn die reicheren Schichten können den Schaden tragen, teure Lebensmittel kaufen oder wegziehen… aber soweit kann unser selbst ernannte Volksvertreter leider nicht denken…
MrBlueEyes meint
👍🏻
…und wenn die Nahrungsnetze der Natur zusammenbrechen gibt’s gar keine Nahrungsmittel mehr, nicht mal Teure…
Und DAS müssen die Reichen endlich verstehen… der Klimakollaps lässt sich auch nicht mit Geld überleben… dann isses rum… und bevor alle verhungern, gibt es Anarchie und Aufstand… keine schöne Vorstellung
Klingt komisch, is aber so 🤷🏼♂️
Baumschmuser meint
Yeah, die volle Möhre Gratisapplaus von den 5 weltverbesserernn😂
Baumschmuser meint
Gratisapplaus tut gut
Baumschmuser meint
Klärt die Menschen an der Tanke auf: wie hoch ist der Anteil an Steuern und Abgaben? Welche Parteien wollen, dass da in wenigen Jahren sehr viel mehr Geld auf dem Bon steht?
Elvenpath, du darfst den Menschen dort gern sagen, dass es auf der Erde 400 Grad wird.
Dann ist jeder ausreichend informiert für den Prozess der demokratischen Willensbildung
Sebastian meint
Die nächste Eiszeit kündigt sich an. Nach 10.000 Jahre dauerwarm ist mal Zeit für Veränderung. Lustig wie dann die Menschheit mit Wärmepumpen und PV zurecht kommen wird wenn wir jahrelang Winter haben. *g
Futureman meint
Bis dahin dauert es aber noch 5000 Jahre. Und wärmere Phasen gab es auch schon. Allerdings lagen da immer Millionen Jahre dazwischen. Die aktuelle Klimaänderung läuft dank des Menschen aber in sehr viel kürzeren Zeiträumen ab. Problematisch ist dafür das Politikerdenken bis zur nächsten Wahl. Und beim Stammtisch sind die Zeiträume meist wöchentlich, da ist es schwierig so komplizierte Sachen zu begreifen.
Sebastian meint
da ist nix kompliziert. Wir haben massiv CO2 in der Atmosphäre und wollen mit weniger ausstoßen und etwas co2 einsparen die Welt – das Klima retten.
Dafür gibt es nur einen einzigen Fachbegriff: Dummheit.
M. meint
Es ist schon ziemlich dämlich, zu einer Zeit, in der in Europa die Temperaturen ständig steigen, von einer neuen Eiszeit zu fabulieren. Selbst wenn die kommt (ja, irgendwann kommt die), ist jede heute montierte Wärmepumpe ein technisches Relikt, und der Käufer hat Nachkommen, die seinen Namen nie gehört haben, nicht mal in Ahnentafeln.
Sag du mir mal, ob das so noch als Argument gegen Wärmepumpen taugt. Und warum.
Sebastian meint
Nochmal, wer Ende 2025 irgendwas von Wärmepumpen und PV spricht, zeigt eindrucksvoll die hinterweltlich derjenige ist…. Solche Themen waren vor 20 oder 30 Jahren mal interessant.. heute ist das überall im Neubau 0815 Standard.
Willste heute den Klimawandel in den Griff bekommen, brauchen wir massive CO2 Sauger… bisle einsparen wird uns nicht helfen. Und nebenbei, der natürliche CO2 Sauger (Natur) wird aktuell überall kaputt gemacht.
M. meint
Stimmt fast.
Es werden wieder mehr Erdgasheizungen verbaut – in der Anschaffung billiger, und wenn das Gas teuer wird, ruft man nach der Politik.
Jetzt sag nicht, so etwas könnte es nie geben.
Und: solange die ganzen CO2 Capture Dinge noch dermaßen in den Kinderschuhen stecken, kann man halt nicht mehr machen als einsparen. Wo immer es geht.
Natürlich nutzt es nichts, einen Bereich dafür auszusuchen und zu sagen „damit machen wir es“, aber diesen Bereich aussparen kann man auch nicht.
Steffen meint
Meine Wärmepumpe funktioniert auch bei -10 Grad noch. Im Winter hat es auch viel Wind, das passt schon. Zudem gibt es Landstriche im Süden Deutschlands wo PV sogar im Winter oft gar nicht so schlecht funktioniert.
Sebastian meint
Als Bub hab ich Winter erlebt in Deutschland, da war wochenlang -10 Grad und kälter. Wochenlang!!! Und so alt bin ich nicht, bis zum offiziellen Renteneintritt hab ich noch einiges zu tun.
Future meint
Weidel wird damit aufräumen und wieder mehr Tankstellen bauen. Dafür kommen die Windräder alle weg. Deutschland kann dann wieder tief durchatmen. Viel Spaß.
M. meint
Darauf freust du dich, nicht wahr?
Nur deswegen hegst du Sympathien für Despoten und deren Steigbügelhalter.
Tinto meint
Für ihn steht schon fest dass Weidel die Geschicke Deutschlands lenkt, und der blose Gerdanke daran erzeugt bei ihm orgasmische Gefühle. Wobei ich glaube, das ist alles nur gespielt. Hauptsache die Kommentare aufmischen, und je erfolgreicher die deutschen Hersteller, allen voran VW, sind, umso energischer seine Kommentare. Gerne wird auch „Vor45 “ genommen, wenn die Argumente fehlen.