Audi arbeitet an einer ersten rein elektrischen Variante des Mittelklassewagens A4. Das Modell kommt laut Autocar in etwa drei Jahren auf den Markt, basiert auf einer neuen Plattform, bringt weiterentwickelte Softwarefunktionen und bietet ein stark vom Concept C (Artikelbild) inspiriertes Design.
Der A4 e-tron wird demnach eines der ersten Serienfahrzeuge sein, das mit der neuen Designphilosophie „Radical Next“ entwickelt wird. Diese soll Audis strategischen Wandel hin zu einem Hersteller softwaredefinierter Elektroautos markieren. Ziel sei es, die Marke global zu stärken und sich gegen traditionelle sowie neue Wettbewerber zu behaupten.
Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender von Audi, bestätigte die Entwicklung des elektrischen A4 gegenüber Autocar und bezeichnete das Projekt als Teil „der größten Veränderung in der Geschichte des Unternehmens“. Die Marke plant dem Bericht zufolge in diesem Zuge eine Neuausrichtung der Produktpalette und Designsprache sowie strukturelle und strategische Anpassungen.
Diese Maßnahmen erfolgen als Reaktion auf sinkende Auslieferungszahlen, steigende Kosten und ein allgemein schwierigeres Marktumfeld. Döllner betonte: „Ich bin grundsätzlich optimistisch, aber ich hätte nicht erwartet, dass 2025 so schwierig wird.“ Neue US-Importzölle und eine schwache globale Nachfrage nach Elektroautos setzen das Unternehmen unter Druck – und verstärken die Bedeutung künftiger Modelle wie dem A4 e-tron.
„Ich bin ziemlich positiv, was die kommenden Jahre betrifft“
Der CEO blickt nach vorn: „Ich bin ziemlich positiv, was die kommenden Jahre betrifft – mit einer vollständigen Modellpalette bis Ende 2026.“ Dann sollen auch verstärkt neue Modelle mit „Radical Next“-Design folgen. Erstmals hat Döllner für Audi offiziell bestätigt, dass ein elektrischer A4 in Planung ist. Ein elektrischer A4 sei definitiv „ein Fokusthema“ für Audi.
Technisch basiert der A4 e-tron nach Informationen von Autocar auf der neuen SSP-Plattform (Scalable Systems Platform) von Volkswagen, die ab 2028 konzernweit eingeführt werden soll. Damit werde das Modell technisch weitgehend unabhängig vom A6 e-tron sein, der noch auf der PPE-Plattform (Premium Platform Electric) von Audi und der Konzernschwester Porsche aufbaut.
Die SSP-Architektur verspricht erhebliche Fortschritte in der Rechenleistung und wird die Basis für Audis erste Fahrzeuge mit einer von Volkswagens US-Partner Rivian entwickelten Software-Plattform bilden. Audi habe die höchsten Anforderungen an Funktionalität, so Döllner. Die neue Softwarestruktur soll Prozesse vereinfachen und beschleunigen sowie flexible, über das Netz aufspielbare Updates ermöglichen. „Das bedeutet für uns vor allem: Komplexitätsreduktion“, erklärte Döllner. Die neue Architektur ermögliche nicht nur schnellere Entwicklungsprozesse, sondern auch eine stärkere Fokussierung der Organisation.
Optisch soll der A4 e-tron einen Bruch mit dem bisherigen A4- beziehungsweise A5-Design darstellen. Inspiriert vom kürzlich enthüllten Concept C, soll der neue A4 e-tron unter anderem eine vertikal ausgerichtete, rechteckige Frontpartie, schlanke LED-Leuchten mit vier Ringen im Lichtdesign und eine klar gezeichnete, aerodynamisch optimierte Silhouette haben.
LOL meint
“ in etwa drei Jahren“
… ach lustig, in drei Jahren kommt dann eine Antwort auf das Model 3, das 2017 auf den Markt kam
MrBlueEyes meint
Also eine AUDI Mittelklasse 2 bis 3 Jahre nach BMW und Mercedes… Audi macht so ziemlich alles falsch… aber hängt natürlich im Volkswagen-Kontern-Korsett…
Der aktuelle A6 e-tron wurde teils in Berichten qualitativ heftig zerrissen, weil teils(!) viel Geklapper/Geräusche und einfach qualitativ das Geld nicht wert… Audi bräuchte dringendst einen 800 Km WLTP A4 e-tron… das aber eher schon gestern als morgen oder erst in 3 Jahren…
Ich mochte meinen A4 Quattro damals sehr… aber im BEV-Bereich gibt es dort einfach aktuell gar nichts Passendes oder es ist einfach zu teuer…
jm2c
MrBlueEyes meint
*Kontern = KonZern
CJuser meint
Ich würde mir ja wünschen, dass der A4 e-tron wieder kürzer als der aktuelle A5 wird. Über 4,8m sollte kein Fahrzeug der Mittelklasse/D-Segment wachsen. Selbst der Q6 e-tron ist kürzer.
paule meint
„hin zu einem Hersteller softwaredefinierter Elektroautos“
Ist ja ehrenwert, sich hohe Ziele zu stecken. Es gehört aber auch ein umsetzbarer Plan dazu, wie diese erreicht werden sollen. Wenn dieser „Rivian“ enthält, gute Nacht.
Aktuell werden Mitbewerber, die auf selbst entwickelte Software und integrierte Navi ausgelacht, wenn sie kein „AndroidAuto“ und vergleichbaren Geigel anbieten. Offenbar ist man nun zu dem Schluss gekommen, dass diese Krücke vor allem bei der Navigation recht schnell an seine Grenzen kommt und vor allem bei der Reichweitenberechnung, Vorkonditionierung usw. kläglich versagt. Jetzt doch der Schwenk zu eigener Software?
Zeit wird es . Wie groß die Unterschiede sind habe ich neulich bei einem (zu unseren Autos markengleichen) Mietwagen erlebt. Nach Anmeldung am Fahrzeug wurden ALLE meine individuellen Einstellungen im Mietwagen automatisch übernommen. Im übrigen benötigte ich keine extra Ladekarte für das fremde Auto. Unterwegs einfach anstecken, Abrechnung der Kosten kam nach Mietzeit-Ende per Rechnung. Das wäre doch auch mal was für SIXT!
Audi und Co, ihr habt noch einen weiten Weg vor Euch.
M. meint
Falls er wirklich auf SSP kommt – und das 2028, was ja noch lange genug ist – könnte das vielleicht was werden.
Eine neue Optik ist bei Audi nach 20 Jahren auch mal fällig, auch wenn es nicht unbedingt 1:1 dem Concept C entsprechen muss.
A4 heißt aber auch „Avant“, @Audi.
Martin meint
Cool, diese Schneepflug Optik. In den Alpen könnten die Audis so zu mehr Verkehrssicherheit im Winter beitragen. Vorsprung durch Dechnik 😍
Soll einer nochmal sagen die dt. Hersteller würden schlafen.
Besser-BEV-Wisser meint
Audis sind nicht umsonst so beliebt in den Alpenregionen. :-)
TomTom meint
Nicht so beliebt wie Subaru und Suzuki…
M. meint
Hast du dazu Zahlen?
David meint
Da kann man ganz gespannt sein. Aber nach CLA und i3 darf man auch aus dem VW Konzern ein Spitzenprodukt erwarten, dass die Benchmark in der Mittelklasse nach vorne treibt. Schon beim CLA hat niemand mehr „Tesla-Jäger“ geschrieben. Denn die Journallie hat indessen lange verstanden, dass Tesla abgehängt ist und der Krieg zwischen Audi, Mercedes und BMW stattfindet. Die Newcomer sind alle vom Markt gefegt worden.
lol meint
peinlich