US-Elektroautobauer Rivian hat das Mikromobilitäts-Startup ALSO ausgegründet und präsentiert erste Produkte: ein E-Bike und zwei Elektro-Quads mit Tretunterstützung. Konkret umfasst das Debüt das E-Bike TM-B sowie die Quads Consumer TM-Q und Commercial TM-Q, die für Radwege zugelassen sind. Der Commercial TM-Q ist überdacht und verfügt über eine Transportbox.
Rivian-Investor Amazon zeige Interesse, „Tausende“ der E-Cargo-Quads in Europa und den USA einzusetzen, heißt es. Der E-Commerce-Riese hat bereits 100.000 große Elektro-Lieferwagen bei Rivian bestellt.
„Unsere Vision ist es, neueste Technologie mit ansprechendem, durchdachtem Design zu verbinden, um kleine Elektrofahrzeuge zu entwickeln, die Menschen zu diesen effizienteren Verkehrsmitteln inspirieren“, so ALSO-Präsident Chris Yu. Die Markteinführung sei das Ergebnis mehrjähriger Arbeit und nur der Beginn einer größeren Plattform. Zunächst fokussiert sich ALSO auf die USA und Europa, später sollen Asien und Südamerika folgen.
Das E-Bike TM-B wird als erstes Flaggschiff des Unternehmens bezeichnet. Es bietet einen modularen Oberrahmen, der per Knopfdruck ausgetauscht werden kann und sich an verschiedene Körpergrößen sowie Einsatzzwecke anpasst – „vom Alltagsgebrauch und Pendeln bis hin zu Trails und Freizeit.“ Das Herzstück bildet das eigene ALSO-Antriebssystem „DreamRide“, das Energierückgewinnung und softwaregesteuerte Motorsteuerung kombiniert.
„Anstelle einer direkten mechanischen Verbindung kombiniert DreamRide Energierückgewinnung mit intuitiver Motorsteuerung, um jede Fahrt individuell auf die Bedürfnisse des Fahrers abzustimmen“, erklären die Entwickler. Zu den Funktionen des TM-B zählen zudem ein Touchscreen-Display mit Navigation, Medien, Anrufen und App-Integration, USB-C-Schnellladen mit bis zu 240 Watt und ein automatisches Verriegelungssystem.
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Begleitend zum E-Bike startet ALSO die beiden Quad-Varianten mit ähnlichem Antriebssystem. Der Commercial TM-Q soll 2026 auf den Markt kommen, während das E-Bike und das Consumer TM-Q noch in diesem Jahr verfügbar sein sollen.
„Ich bin begeistert von dem Potenzial von ALSO“
Rivian-Gründer und CEO RJ Scaringe: „ALSO wurde gegründet, um Technologien und Produkte zu entwickeln, die bestehende Erwartungen an das, was in Formfaktoren, die kleiner als ein Auto oder LKW sind, möglich ist, in Frage stellen. Ich bin begeistert von dem Potenzial von ALSO, die Begeisterung für neue Verkehrsmittel zu fördern.“ Die entwickelte Technologieplattform ermögliche personalisierte Erlebnisse, die durch Software über die Zeit verbessert werden.
Die Zusammenarbeit mit Amazon spielt vor allem beim Commercial TM-Q eine zentrale Rolle. Beide Seiten vereinbarten eine „mehrjährige Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines maßgeschneiderten E-Cargo-Quads mit Tretunterstützung“. Das Ziel sei, „Amazons Mikromobilitätsflotte um Tausende Quads in Europa und den USA zu erweitern“.
Emily Barber, Leiterin der globalen Flotte von Amazon: „Mikromobilitätslösungen wie E-Cargo-Quads mit Tretunterstützung ermöglichen uns eine schnelle Belieferung von Kunden in dicht besiedelten Städten und tragen gleichzeitig zur Reduzierung von Verkehr und Lärm bei.“ Die Partnerschaft mit ALSO solle Innovationen im Bereich Mikromobilität weiter vorantreiben und auf Amazons Erfahrung in der Lieferlogistik aufbauen.
Für den Privatmarkt plant ALSO, zusätzliche Vertriebs- und Servicepartner einzubinden, darunter auch Rivian. Vorbestellungen und Reservierungen für das TM-B sind bereits möglich, die Auslieferung soll voraussichtlich im Frühjahr 2026 beginnen.

 
Tinto meint
Das Rivian Bike sieht aus wie mein altes Smart ebike von 2013. Hat mir gute Dienste geleistet, war aber elendig schwer. Hätte nicht gedacht dass so ein klobiges Design wieder aus der Mottenkiste geholt wird.
Future meint
Der Spot gefällt mir schon deshalb sehr gut, weil man sich da über die Esoteriker wohl ein bisschen lustig macht. Mal sehen, ob es die hervorragenden Produkte auch beim VW-Händler geben wird, denn die sind ja gut investiert bei Rivian.
M. meint
In Köln habe ich sowas in der Art wie das ganz rechts von Amazon gesehen – aber mit Pedalen. Hat also ein gewisses Potential für Lieferdienste.
Future meint
Ich sehe solche Cargobikes hier täglich. Damit werden sogar Waschmaschinen ausgeliefert. Der Vorteil ist, dass diese Bikes auf Fahrradwegen jeden Stau umfahren und damit in der Stadt schneller als jeder Lieferwagen sind. Auf den Radwegen wird es natürlich enger. Aber mit noch mehr Fahrradstraßen klappt das auch prima.
Jörg2 meint
Amazon nutzt das E-Cargo-Bike von MUBEA.
David meint
Das mussten die Kaputtschreiber zur Kenntnis nehmen, dass amazon die Bestellung des EDV keinesfalls gekürzt oder zurückgezogen hat. Jetzt fährt er erstmals in Kanada in der Auslieferung. Und auch diese Ausgründung basiert wieder auf einer Zusammenarbeit mit amazon. Es gründet sich leichter, wenn man schon einen Kunden hat. Für amazon ist der Vorteil, Rivian ist ihnen als seriös und innovativ bekannt und man hat mit ihnen zusammen bereits den genialen EDV entwickelt. Und für Europa kann man deren Partner Volkswagen einspannen, das wird noch richtig spannend.
Future meint
Hast du dazu Infos, ob VW tatsächlich den Vertrieb von Rivian in Europa übernehmen könnte? Der R3 sieht ja schon so aus wie ein Retrofuturgolf und die ganze Technologie ist auch schon drin, die ein paar Jahre später in die VWs soll.
Jörg2 meint
„… das wird noch richtig spannend.“
Woran denkst Du da? An Lohnfertigung?