Der Bundesverband freier Kfz-Händler e.V. (BVfK) mit eigenen Angaben nach über 1.000 Mitgliedern nimmt Stellung zu den Plänen der Bundesregierung, im nächsten Jahr erneut eine Kaufprämie für E-Autos und Plug-in-Hybride einzuführen.
CDU/CSU und SPD haben eine Prämie für den Kauf und das Leasing neuer Elektroautos und Plug-in-Hybride angekündigt. Die Förderung von mindestens 3.000 Euro richtet sich an „Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen“. Die obere Einkommensgrenze liegt bei 80.000 Euro. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 3.000 Euro erhalten einen weiteren Zuschuss von 1.000 Euro. Wenn im Haushalt Kinder leben, gibt es noch einmal mehr Geld. Maximal wird der E-Auto-Kauf mit 5.000 Euro staatlich gefördert.
Der BVfK unterstützt das politische Ziel, emissionsarme Mobilität zu fördern und Arbeitsplätze in der Automobilwirtschaft zu sichern. Gleichzeitig warnt der Verband vor Fehlanreizen, wie sie frühere kurzfristige Subventionsprogramme bereits ausgelöst hätten. „Subventionen erzeugen häufig nur Strohfeuer und führen zu massiven Marktverschiebungen“, sagt BVfK-Präsident Ansgar Klein. „Nicht nur die Abwrackprämie 2009 habe gezeigt, dass künstlich erzeugte Nachfragepeaks anschließend zu Einbrüchen führen – ohne nachhaltigen Mehrabsatz.“
Ein zentrales Risiko sieht der Verband in einer erneuten einseitigen Subventionierung von Neufahrzeugen. Sie verringere den Innovationsdruck auf Hersteller und führe zu steigenden Preisen sowie erheblichen Wertverlusten für Verbraucher. Um insbesondere Haushalte mit kleineren Einkommen zu entlasten, fordert der BVfK daher die Einführung einer Förderung für gebrauchte Elektroautos: 50 Prozent der Neuwagenprämie für Fahrzeuge bis 3 Jahre/50.000 km sowie 30 Prozent der Neuwagenprämie für Fahrzeuge bis 5 Jahre/80.000 km.
Nur so könne Elektromobilität wirklich in der Breite ankommen, heißt es vom BVfK. „Auch die Umwelt hat keinen Vorteil, wenn geförderte Elektrofahrzeuge als Gebrauchte auf Halden verschwinden und in der weiteren Handelsstufe keine Verbrenner ablösen.“
Der BVfK kritisiert zudem die frühere Praxis, EU-Neufahrzeuge aufgrund von Tageszulassungen förderrechtlich als Gebrauchtfahrzeuge zu behandeln. Dies habe sowohl Verbraucher als auch den für den Wettbewerb wichtigen EU-Neuwagenhandel massiv benachteiligt. Der Verband fordert daher eine klare Gleichstellung von EU-Neuwagen, wie sie auch der europäische Rechtsrahmen vorsieht.
„Es braucht ein Fördermodell, das Umwelt, Marktmechanismen und soziale Gerechtigkeit gleichermaßen berücksichtigt“, betont Götz Knoop, Referat Politik beim BVfK. Kurzfristige Maßnahmen dürften nicht erneut ausschließlich den Herstellern zugutekommen. „Im Kfz-Gewerbe jenseits der Werkstore arbeiten weit mehr Menschen als in den Fabriken selbst. Ein Förderprogramm darf nicht zum Kollateralschäden u.a. beim freien Handel führen.“

MichaelEV meint
„Auch die Umwelt hat keinen Vorteil, wenn geförderte Elektrofahrzeuge als Gebrauchte auf Halden verschwinden und in der weiteren Handelsstufe keine Verbrenner ablösen.“
Also lässt man einen Gebrauchten für 20-25k lieber auf Halden verrotten als 1-2k Rabatt zu geben, den schwindenden Wert zu realisieren, gebundenes Kapital frei zu machen und sich Lagerkosten zu sparen?
Was sind das für Geschichten… Jeder Lobbyverband will nur das meiste für sich auf Kosten anderer rausholen, einfach e….haft.
Werner Mauss meint
So sieht’s aus, und es zeigt was „verdient“ wird, in diesen Strukturen. Zeitgemäß ist einen direkter Verkauf vom Produzenten. Alles andere ist Basar. Zeigte sich ja auch unlängst bei Äpfeln, vernichten der Überproduktion ist günstiger. Unser System ist krank.
hu.ms meint
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Es geht um gebrauchtwagen.
Werner Mauss meint
Es geht um Äpfel, hast du die Lager voll wie VW musst du runter mit dem Preis, wegen Marktwirtschaft und so. Ist in D aber nicht mehr gegeben. Ähnlich Butter, bei 200% Überproduktion wollen die 4€ fürs Pfund. Da fehlt es zwischen den Augen.
Andreas meint
Deswegen heißt es dann das Angebot zu kürzen. Und die Vernichtung von Überproduktion kann günstiger sein, als es unter Herstellkosten zu verkaufen, zumal damit die Preise zerstört werden und am Ende keiner gewinnt.
MichaelEV meint
Letztendlich geht es darum, unter den jeweiligen Umständen das bestmögliche herauszuholen (Gewinnmaximierung). Und um Preise zu schützen, ist die Konsequenz halt häufig Produktion zu drosseln oder im schlechtesten Fall gar bereits produzierte Ware zu entsorgen.
Kann man natürlich schlecht finden. Die Alternative ist aber nachweislich sehr viel schlechter…
Der Verkauf unterhalb der Selbstkosten oder gar Herstellungskosten ist ja noch nicht mal nach eigenem ermessen frei erlaubt, sondern teils explizit verboten.
F. K. Fast meint
Wenn sie es ernst mit der Elektromobilität meinen würden (also nicht nur Strohfeuer), dann sollten sie ihre Lobbyisten auf Spur schicken, um öffentliches Laden günstiger zu machen (ohne dass der Ausbau darunter leidet). Am Ende entscheiden die Kosten (siehe Erfolg des Diesels in den letzten Jahrzehnten).
MichaelEV meint
Ach die Story wieder. Als ob eine zweistellige oder maximal niedrigere dreistellige Ersparnis pro Jahr den großen Unterschied macht, wenn beim Kauf erstmal vierstellige Aufpreise warten. Wie viele der möglichen Kunden machen eine TCO-Berechnung bzw. in wie weit werden niedrigere Ladepreise in diese Berechnung einfließen, wenn sie künstlich geschaffen, ein Strohfeuer, nicht durch den Markt erzeugt und vollkommen fragil sind?
Die Gebrauchtwagenhändler sollen ihren eigentlichen Job machen und Gebrauchtwagen verkaufen (und nichts von „Halden verschwinden“ erzählen; wenn man einen Gebrauchten nicht los wird, passt der Preis nicht). Autohersteller müssen ihren Job auf die Kette bekommen und eigenständig rentabel BEVs produziert bekommen (der eigentliche Knackpunkt). Die Sache mit dem Ladepreis regelt sich dann ganz von selbst.
Ben meint
Sag ich ja, sofort die 8Mrd./Jahr Dieselsubvention abschaffennund gut ist.
Werner Mauss meint
Der Staat soll also die Haldenfahrzeuge und Händlerzulassungen von VW finanzieren um weiter die manipulierten Verkaufszählen zu schönen. Langsam sind die Bürger es leid diese maroden rückständigen Firmen zu allimentieren. Alle Bürgergeldempfänger kosten zusammen wahrscheinlich weniger als diese alten Strukturen weiter zu fördern.
hu.ms meint
Wusste garnicht, dass die förderung nur für VWs gilt…….
Werner Mauss meint
Nicht nur, aber wer wäre der Hauptnutznießer? Weiß doch jeder wie die Fahrzeuge in der EU hin und her verschoben werden. Gab ja Urteile genug. Werden die Neuen günstiger, werden es auch die Gebrauchen. D muss aufhören die Geschäftsrisiken von Firmen abzusichern.