Lotus, heute eine Marke des chinesischen Geely-Konzerns, setzt künftig vor allem auf Elektroautos. 2023 haben die Briten insgesamt 6.970 Fahrzeuge ausgeliefert. Das entspricht einem Jahresrekord in der 76-jährigen Geschichte der Marke, wobei Vollstromer 63 Prozent der Auslieferungen ausmachten.
Von den knapp 7.000 Lotus wurde mehr als die Hälfte erst im vierten Quartal ausgeliefert. „Der Anstieg der Auslieferungen war vor allem auf den Eletre zurückzuführen, das erste Lifestyle-Elektroauto des Unternehmens, das in der zweiten Jahreshälfte Produktion und Umsatz steigerte“, so Lotus.
Der Absatz von Lotus ist im ersten Jahr der Auslieferung von Elektroautos höher als er es zuvor mit den Verbrennern jemals war. Die Marke setzt mittlerweile nicht mehr nur auf Sportwagen, sondern auch auf SUV und Limousinen. Von dem 203 eingeführten elektrischen SUV Eletre wurden 2023 insgesamt 4.361 Einheiten ausgeliefert. Der 2021 gestartete elektrische Supersportler Evija ist in den Zahlen für „Sportwagen“ enthalten, die auch den letzten Verbrenner – den Emira – enthalten. Wie viele der 2.609 ausgelieferten Sportwagen elektrisch fahren, verrät Lotus nicht.
Im ersten Jahr der Auslieferung von reinen Stromern erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 679 Millionen US-Dollar und eine Bruttogewinnmarge von 15 Prozent. Der Nettoverlust für 2023 belief sich auf 750 Millionen US-Dollar.
Ab diesem Jahr werden auch die ersten Exemplare der Elektro-Limousine Emeya in den Zahlen von Lotus enthalten sein. Das Unternehmen gibt an, dass 2024 „ein entscheidendes Jahr für die Umsetzung der Vision80-Strategie“ sein werde. Man will den Absatz auf 26.000 Fahrzeuge etwa verdreifachen. Dazu soll der Eletre in weiteren Märkten starten und der Emeya, der schon in China an Kunden übergeben wird, ab dem dritten Quartal in Europa auf die Straßen kommen.
„Wir freuen uns über die ersten Fortschritte und vielversprechenden Ergebnisse im Jahr 2023. Die steigenden Auslieferungen spiegeln die Stärke unserer Marke wider und steigern die Produktion“, sagte Qingfeng Feng, CEO von Lotus Tech. „Wir freuen uns darauf, unser Wachstum im kommenden Jahr weiter zu beschleunigen und bleiben bestrebt, langfristigen Wert für unsere Kunden und Investoren zu schaffen, während wir unsere Vision80-Strategie weiter umsetzen und dabei auf unserem Luxusmarkenwert und unseren fortschrittlichen Technologievorteilen aufbauen.“
alupo meint
„…wobei Vollstromer 63 Prozent der Auslieferungen ausmachten.“
Damit ist Lotus um Längen besser als jeder große deutsche Auspuffautohersteller. Diese selbsternannten Umweltmeister (der vermeintliche „Clean Diesel“ von VW zählt auch dazu) liegen bestenfalls im niedrigsten zweistelligen Prozentbereich, wenn nicht sogar einstellig. Eine echte Schande wenn man bedenkt, dass Tesla sein Model S 2012 auf den Markt gebracht hat. Also vor über einem Jahrzehnt.
PP meint
Der Auslieferungsrekord hat sicher nix mit der Antriebsart zu tun, wie die Überschrift suggeriert. SUVs verkaufen sich halt deutlich besser, als kleine,leichte 2-sitzige Sportwagen.
So wächst zwar der Absatz, aber die Seele stirbt. Schade um Lotus.
eBiker meint
Kann ich nur nur zustimmen. Bei Lotus denke ich an alles – aber nicht an einen SUV
pillenpepi meint
Same bei Porsche.
eBiker meint
Ja da hat man sich ja leider mittlerweile dran gewöhnt – aber stimme dir zu
David meint
Das ist dem chinesischen Konzern, der die Marke gekauft hat, auch vollkommen Wumpe, wofür Lotus einstmals stand. Geely hat ein Marketing Konzept entwickelt, das schlau genug ist, dass sie das Image der Marke nutzen, sich als Britte tarnen und so die Verkäufe steigern. Aus dieser Sicht, und das ist für ein Konzern – der Gewinne machen muss – die einzig richtige, hat man alles richtig gemacht.
Alle fanden einen Sportwagen wie den Elise mit dreistelligen Leergewicht toll. Die Tests waren positiv. Aber sehr wenige haben ihn gekauft. Tesla hatte seinen Roadste auf dieser Basis gebaut. Das hätte Lotus ja auch machen können. Mit aktueller Geely-Technik käme man vielleicht auf 1100 kg. Aber auch dieses Auto würde dann wieder kaum jemand kaufen. Denn der Kunde für Neuwagen ist meistens alt, steif und oft vollgegessen, schafft es also gerade, in einem SUV einzusteigen.
Solariseur meint
Zieh mal den Tesla-Stachel raus, dann kannste auch wieder geradeaus denken.
brainDotExe meint
Im Fall von Lotus besonders dem Eletre ist es ja nochmals kurioser. Chinesischer Eigentümer, britische Marken und überwiegend deutsche Technik.
David meint
In der Tat. Bei der Technik vertraut man dann doch lieber ZF.