VWs Marke Elli hat mit „Elli Drive Plus“ einen neuen Ladetarif vorgestellt, der „nahtloses Reisen mit dem E-Fahrzeug in ganz Europa“ einfacher machen soll. Dafür gibt es etwa Preisnachlässe beim europäischen Anbieter von Schnellladesäulen an Autobahnen Ionity.
Zuletzt bestand das Preismodell aus den drei Tarifen „Elli Drive Free“, „Elli Drive City“ und „Elli Drive Highway“. Der mittlere Tarif „Elli Drive City“ entfällt nun. „Elli Drive Plus“ soll als neuer Tarif „den Schritt von Drive Free zu Drive Highway ‚angenehmer’“ machen, sagte eine Elli-Sprecherin gegenüber dem Portal Electrive.
Bisher bot der City-Tarif für 4,99 Euro monatliche Grundgebühr Nachlässe von etwa zehn Cent je Kilowattstunde (kWh) auf die Konditionen von „Elli Drive Free“ ohne Grundgebühr – für Wechselstrom- (AC) und Gleichstrom-Ladepunkte (DC), aber nicht bei Ionity. An den Schnellladern des Gemeinschaftsunternehmens von Autoherstellern, darunter VW, wurden bisher die gleichen Konditionen erhoben wie im Free-Tarif. Das ist mit „Elli Drive Plus“ jetzt anders: Seit dem ersten Juli kostet der mittlere Tarif zwar 5,99 Euro pro Monat, bietet dafür aber auch bei Ionity Preisnachlässe. Diese variieren von Land zu Land, in Deutschland beträgt der Rabatt 28 Prozent.
Die bisherigen Vergünstigungen bei den regulären AC- und DC-Konditionen fallen weg. Bei „Elli Drive City“ waren es noch 0,60 €/kWh an AC- und 0,79 €/kWh an DC-Ladepunkten. Jetzt werden im neuen Plus-Tarif die selben kWh-Kosten wie im Free-Tarif genannt.
„‚Elli Drive Plus‘ kommt gerade rechtzeitig zur Urlaubsreisezeit und unterstreicht das Engagement von Elli, innovative und kundenorientierte Ladelösungen anzubieten“, so der Anbieter in einer Mitteilung. „Der neue Tarif ermöglicht es den E-Fahrer*innen, ihre Ladekosten an Ionity-Ladepunkten zu senken. Ionity wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist und bietet eine Ladeleistung von bis zu 350 kW, wodurch Langstreckenfahrten nachhaltig und bequem werden.“
Eine weitere Neuerung: Zwischen 9 und 21 Uhr werden nach 240 Minuten AC-Laden 0,05 €/min an Blockiergebühren berechnet, bisher waren es nur 180 Minuten. Zwischen 21 und 9 Uhr entfällt diese Komponente. Beim DC-Laden werden nach 90 Minuten 0,15 €/min berechnet.
Bei den weiteren Konditionen gibt es keine Änderung: Die Mindestlaufzeit beträgt einen Monat, womit der neue Plus-Tarif beispielsweise auch nur für die Fahrt in den Urlaub gebucht werden kann. Die Funktionalität Plug&Charge zum schnelleren Laden ist bei Elli erst ab dem mittleren „Plus“-Tarif enthalten.
alupo meint
Eine monatliche Grundgebühr?
Das hatte ich nicht einmal bei meinen früheren Benzineinkäufen. Aber auch mein Supermarkt verlangt so etwas nicht von mir. Nicht einmal meine Apotheke, die bekanntlich hohe Preise verlangt.
Wenn wir zukünftig für alle unsere benötigten Güter einen „Leistungspreis“ bezahlen müssen anstatt zu 100% den Arbeitspreis besteht leider immer weniger ein Grund zum sparsamen Umgang mit den Resourcen. Das mag sich bei Telefon und Internet noch nicht allzu schädlich auf die Umwelt auswirken, aber beim Energieverbrauch tut es das wenn die variablen Kilometerkosten zu Lasten von monatlichen Zahlungen sinken. Nur vergleichsweise wenige Leute werden dann trotz dann niedrigerer Arbeitspreise weiterhin sparsam mit den Resourcen umgehen. Die Aktionäre bevorzugen aber schon lange Unternehmen mit gesicherten monatlichen Einnahmen. Und dazu gehört nicht nur die Anwendung von Leistungspreisen sondern auch die Leasingverkäufe.
M. meint
Um’s kurz zumachen:
Nö.
jamur meint
Die Preise sind einfach viel zu teuer.
Allenfalls bei besonderen Umständen kann man das Angebot nutzen (zum Beispiel Versorgung im Urlaub für eine bessere Abdeckung oder Backup).
T. Pietsch meint
Das ist ja lächerlich. Mit meiner Mobilize Karte von meinem Renault kann ich für 4.99 im Monat zumindest bei Ionity für 39 Cent laden. Da ich aber seid über einem Jahr nur an SUC lade nutze ich das nicht. Tesla kostet nahezu gleich viel hat aber das viel größere und bessere Netz. Aber da hat Renault gut verhandelt. Hut ab.
Egon Meier meint
Elli betreibt so gut wie keine eigenen HPC und ist daher überall Roaming-Kunde.
Die haben eben im Moment eine schwache Verhandlungsposition.
Ich hätte vermutet, dass VW/Elli als Konsortionalpartner bei Ionity Sonderkonditionen bekommt aber das scheint nicht so zu sein.
Tja .. Ionity – das Hassobjekt der HPC-Szene – mausert sich im Moment zum Schwan. Wenn die jetzt noch ne Ladekarte rausbringen würden damit man das Smartphone nicht zücken muss wäre es optimal.
Fred Feuerstein meint
Ein ziemlich hässlicher Schwan, als Firmenkunde gibt es nicht einmal die Möglichkeit einen Firmenaccount mit entsprechender Rechnung zu erhalten. Keine Ladekarte, unzuverlässiges Handshake, Ladeabbrüche…Dafür dass so viele OEM´s dahinterstehen, hat Ionity eher so etwas wie ein Startupcharakter…Dagegen ist ENBW schon fast der Goldstandard. Zu Tesla kann ich erst morgen etwas sagen, dank des Kommentators D.a.v.i.d. kommt nun unser Model Y RWD heute zu uns.
Futureman meint
Achtung, Du kommst dir dann vor wie in einer anderen Welt. Ja, E-Auto fahren und Laden kann Spaß machen :-)
GrußeinesNiedersachsen meint
„Zu Tesla kann ich erst morgen etwas sagen…“
Freue mich – ergebnisoffen ;-) – auf Deinen Bericht
Powerwall Thorsten meint
Herzlichen Glückwunsch, wünsch dir Allzeit gute Fahrt du wirst es nicht bereuen
Fred Feuerstein meint
Ich wollte eigentlich nie Tesla, weder privat noch als Unternehmer, aber mich hat in diesem Forum D.a.v.i.d. so neugierig gemacht, dass ich gern unseren alten Kia eNiro gegen ein Model Y RWD tausche. Mal sehen wie er sich so schlägt. Ich bin da tatsächlich auch ergebnisoffen.
David meint
Na, hoffentlich werden sie dir im Auslieferungscenter wenigstens Insektenspray mitgeben. Und was gegen Mäuse. Zeit haben sie ja reichlich. Nein, nicht wegen Anfang eines Quartals, sondern weil der Kunde spürt, 39.970 ist nicht das Ende der Fahnenstange. Da geht noch was. Denn man kann jedes Auto verkaufen…
Fred Feuerstein meint
Du und dein ständige negativen Kommentare hinsichtlich Tesla haben auf jeden Fall dazu geführt, dass nun ein Tesla bei uns in der Flotte sein wird. Ich wollte nie einen besitzen, weder privat, noch im Unternehmen. Aber du hast mich neugierig gemacht, danke für den Anstoß.
Und knapp 40.000 € für das Fahrzeug ist vollkommen in Ordnung, es wird über 6 Jahre abgeschrieben und kommt dann wieder weg. Wir müssen sowieso noch etwas Geld ausgeben um die Steuern zu reduzieren…
Smartino meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
MichaelEV meint
Sicher geht da langfristig noch was, so ist der Plan. Den Ramschniveaus anderer Hersteller wird man aber fern bleiben.
Ansonsten hat FUDavid eine extrem lächerliche Geschichte für sich entdeckt…
McGybrush meint
Warum dan. Den Elli Tarif?
Kann ich doch DIREKT bei Ionity die 5.99Eur zahlen um für 49Cent zu laden.
Der Tarif. Bietet ja 0 Vorteile.
ID.alist meint
Obwohl ich deiner Meinung bin, darf man auch sagen, dass man mit dem Tarif P&C bei IONITY bekommt. Ob und wie P&C bei nicht Volkswagen Konzern Autos funktioniert, weiß ich aber nicht.
jamur meint
Bei Fahrzeuge von VW, Skoda und Cupra können über den entsprechende Elli Tarife „Plug & Charge“ genutzt werden und man bekommt eine Ladekarte.
Michael meint
Vorteil 1: Ladekarte
Vorteil 2: plug&charge
Vorteil 3: man kann auch non ionity laden
Den AC und DC Preis finde ich allerdings hoch…
Yogi meint
Nein, wer hätte wohl gedacht, dass VW Ingenieure keinen Ionity Pass bedienen können….“plug und charge ab dem mittleren Tarif“….is ja auch genial…2,5 Jahre es technisch nicht beherrschen und dann in einen Wuchertarif packen. Weiter so mit inhaltslosen Mondpreisen VW!
Jörg2 meint
Ich wünsche mir, dass ich (irgendwann) von diesen Ladetarifen nichts mehr lesen muss (weil es sie nicht mehr gibt).
Meine (vielleicht falsche) Vorstellung: Der Strom, der real an der Ladesäule anliegt, hat einen (relativ) festen Preis für diese Ladesäule. Diesen Preis, plus ein wenig Aufschlag für den Betreiber, hätte ich gern verbindlich an der Säule stehen und diesen möchte ich (oder auch nicht) bezahlen. Um dies technisch zu realisieren braucht es kein Rouming, keine Ladetarife, keine Zwischenhändler… Und gern würde ich mit der in der Großregion (z.B. Europa) gängigen Zahlmethode bezahlen.
Deity meint
Mit der Vorgabe, dass Ladesäulen zukünftig ein Bezahlterminal besitzen müssen, kommen wir ja in die Richtung. Da könntest du zukünftig immer den an der jeweiligen Säule angegebenen Ad hoc Preis zahlen.
Dies hat aber (noch) seine entsprechenden Nachteile:
-womöglich teurer als das Abo bei dem jeweiligen Anbieter
-unübersichtliche Preisstruktur
-(Keine monatliche Abrechnung)
-Kein tracking zum Ladestatus über eine App
-Kein Plug and Charge
-für gewerbliche Kunden bzw. Firmenwagenfahrer ungeeignet
Jörg2 meint
Ja, zur Zeit ist das overengineered und ich vermute, nicht mit der Zielrichtung „dem Kunden gehts gut“.
Ja, zur Zeit wohl teurer.
Monatliche Abrechnung geht über das übliche Zahlmittel.
Die Arbeitsbereitschaft an Vielsäulenstandorten sollte irgendwann ausreichend sein.
Plug and Charge ist eine Aufgabe der Säule und des Autos. Wenn mein übliches Zahlmittel im Auto hinterlegbar ist, sollte das kein Problem darstellen.
Gewerbliche Kunden sehen ihre Kostenpositionen innerhalb ihrer Kontenbewegungen. Gute Buchhaltungssoftware filtert das richtig zu (nach Anlernen neuer Kostenpositionen). Firmenwagenfahrer sollten (bei viele Fahrer mit unterschiedlichen Kostenstellen nutzen unterschiedliche Fahrzeuge) personenbezogen zahlen können (nicht autobezogen). Das geht per Zahlungsmittel.
Deity meint
Ist das tatsächlich wettbewerbsfähig?
da kann ich mir auch direkt gesondert einen Ionity Pass zulegen für längere Strecken.
Für 15 Euro dann 54 Cent (AC) bzw. 73 Cent (DC) die kwh laden? Da lade ich regional Ad Hoc viel günstiger ohne monatliche Kosten (50 Cent/kwh für AC und DC).
Ich glaube mit der neuen Regelung, dass die Ladesäulenbetreiber die unterschiedlichen Tarifanbieter nicht untereinander bevorteilen dürfen (Also keine unterschiedlichen Preise aufrufen dürfen), wurde bisher genau das Gegenteil erreicht und die Anbieter sind hier sehr konservativ unterwegs.
René H. meint
Völlig überteuert. AC sollte unter 40 ct/kWh kosten. Und selbst auf Langstrecke fährt man z.B. mit einem Ionity „Passport“ deutlich günstiger.
Ich war zwei Wochen im Urlaub in Kroatien und mehr als 45 ct/kWh hab ich nirgendwo gezahlt, weder dort noch auf der Fahrt dahin und zurück.
ID.alist meint
Deutlich günstiger? Wirklich?
Das sind die Preise für Deutschland, genauso wie beim IONITY Passport, und dort liegt der kWh Preis bei 49Ct. Ein Cent günstiger ist nicht deutlich.
Ansonsten habe ich ein paar Stichproben gemacht und die Preise waren entweder gleich oder Elli war ein Cent teurer.
René H. meint
Im Ionity Passport Power kostet die kWh 39 ct in D, in Kroatien waren es glaube ich 44 ct. Habe ich aber nur zweimal genutzt, der Rest waren Supercharger (um die 40 ct/kWh). AC habe ich vor Ort meist für 29 ct/kWh geladen mit örtlichen Anbietern – wozu über Elli das Doppelte zahlen?