Im Rahmen ihrer strategischen Partnerschaft bringen die BMW Group und der Energiekonzern E.ON gemeinsam das erste kommerzielle Vehicle-to-Grid-Angebot (V2G) für Privatkunden in Deutschland an den Start. Durch bidirektionales Laden werde das Elektroauto, der neue BMW iX3, damit erstmals zu einem aktiven Bestandteil des Energiemarkts: Es könne nicht nur Strom aufnehmen, sondern bei Bedarf auch Energie ins Netz zurückspeisen.
Das neue Angebot markiere einen technologischen und marktseitigen Durchbruch, der Elektromobilität und Energiewende intelligent miteinander verknüpft – „und damit das Potenzial von Elektrofahrzeugen als flexible Stromspeicher erstmals hierzulande praktisch nutzbar macht“, so BMW.
Mit V2G profitieren Kunden vom bidirektionalen Laden, in dem die Hochvoltbatterie ihres iX3 über die „BMW Wallbox Professional“ flexibel dem Stromnetz zur Verfügung steht. Die intelligente Steuerung erfolgt zusammen mit E.ON und einem speziell entwickelten V2G-Stromtarif, der das Zurückspeisen von Energie ins Netz ermöglicht.
Die zugrunde liegende Software haben beide Unternehmen gemeinsam entwickelt. „Die Nutzung ist nicht nur einfach, sondern auch finanziell attraktiv“, werben die Partner. „Kunden, die ihre Fahrzeugbatterie für das intelligente Laden und Entladen durch Anstecken zur Verfügung stellen, erhalten einen jährlichen Bonus von bis zu 720 Euro. Damit fahren sie jährlich bis zu 14.000 Kilometer kostenfrei und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende.“
Marc Spieker, Vorstand für Kundenlösungen bei E.ON: „Was unsere Kundinnen und Kunden brauchen, ist ein verlässlich geladenes Fahrzeug – einfach, komfortabel und zu attraktiven Kosten. Genau das bieten wir und noch mehr. Gemeinsam mit BMW bringt E.ON Vehicle-to-Grid direkt zu den Menschen … Wir verbinden Ladekomfort mit spürbarem wirtschaftlichem Nutzen. Und ganz nebenbei kann jedes angeschlossene Fahrzeug dabei helfen, die Kosten des gesamten Energiesystems zu dämpfen – zum Vorteil aller.“
Elektroauto als aktiver Teil der Energiewirtschaft
„Mit der Neuen Klasse machen wir als BMW Group das Elektroauto zum aktiven Teil der Energiewirtschaft mit einem greifbaren Kundenmehrwert. Vehicle-to-Grid reduziert die Energiekosten unserer Kundinnen und Kunden, während sie gleichzeitig zur stabilen Energieversorgung beitragen“, sagt Joachim Post, Mitglied des Vorstands der BMW AG für Entwicklung.
BMW unterstreicht, dass es keine Beeinträchtigung der Batterielebensdauer gebe. Intelligente Schutzfunktionen sorgten dafür, dass die Hochvoltbatterie des Elektroautos immer in einem Optimum für die Lebensdauer gehalten wird. Die Kunden behielten dabei die volle Kontrolle und könnten ihr Ladeziel so einstellen, dass ihr Mobilitätsbedürfnis jederzeit sichergestellt ist.
Die Technologie für bidirektionales Laden wird angefangen mit dem neuen iX3 auf dem Markt verfügbar sein und soll sukzessive in weiteren Modellreihen von BMW ihren Einzug finden. Langfristig ist geplant, das Produkt in eine ganzheitliche Energieplattform zu integrieren, die Ladeinfrastruktur, Photovoltaik, Wärmepumpen und Smart-Home-Systeme intelligent miteinander verbindet. „Die strategische Partnerschaft zwischen BMW und E.ON legt den Grundstein für ein solches offenes, interoperables und kundenzentriertes Ökosystem“, heißt es.

Steffen meint
Wie verhält sich denn da der Netzbetreiber wenn man ne PV-Anlage hat? Das gibt doch massiv Probleme mit Zählern und Messkonzepten, denn man muss ja den von der PV-Anlage eingespeisten Strom von dem vom Auto eingespeisten Strom abgrenzen. Würde zumindest mein VNB sofort fordern.
Soeri# ch meint
Sehr gut, dass 2 Deutsche Unternehmen , zusammen schliessen. Eine super Sache der Zusammenschluss zwischen Haus und E Auto.
BEV meint
jetzt ist nur die Frage was genau die „BMW Wallbox Professional“ ist und wieviel die Installation insg. kostet
brainDotExe meint
„was genau die „BMW Wallbox Professional“ ist“
Eine 11 kW DC Wallbox.
„wieviel die Installation insg. kostet“
Die Wallbox an sich kostet 2.094,40 €. Wenn du die Installation nicht selber vornehmen kannst, zusätzlich dem was der Elektriker des Vertrauens dafür verlangt.
M. meint
Geht an sich, wenn sie was kann.
Immerhin ist ein Gleichrichter mit drin.
Was kann sie denn? Funktionen zum Thema PV-Laden und für dynamische Strompreise, und Onlinefunktionen sollten drin sein.
brainDotExe meint
Laut der Beschreibung im Konfigurator sollte sie das können.
Bin aber kein Fan von Hersteller spezifischen Funktionalitäten, mal sehen ob sie zukünftig vom EVCC unterstützt wird.
Ansonsten, wenn man kein V2x benötigt, der go-eCharger ist diesbezüglich optimal.
M. meint
BiDi interessiert mich auch nicht. Das lohnt nach meiner Überzeugung nicht, wenn ich an einer kWh 5 ct. verdiene, also bei einen kompletten Ladezyklus einer normal großen Batterie ( 70 kWh z.B.) gerade mal 3,50 Euro. Angenommen, ich kann das 300x machen (das wären 21 MWh), dann wären das 1050 Euro – dafür bekomme ich keine neue Batterie. Dann lieber über den Hausspeicher, der hat meistens LFP, da stört das weniger und billiger ist der auch noch.
Mich reizt das Thema DC-Laden, also Umgehung des internen OBC über die Wallbox.Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich weiß adhoc nichts von einer Untergrenze bei der Ladeleistung via DC. Auch PV-Laden sollte damit einfacher gehen, ohne dass Ladevorgänge abgebrochen werden. Auch, wenn es natürlich durch den Energiebedarf der Bordelektronik eine sinnvolle Untergrenze gibt, unter der man beim ‚Laden‘ eher entlädt.
Fred Feuerstein meint
Ist was bekannt zu den Begrenzungen hinsichtlich Energieentnahme oder Stundenbegrenzung bei dem Fahrzeug? Bei Volkswagen sind die Grenzwerte ja bekannt.
brainDotExe meint
Mir ist nichts bekannt. Habe auf Anhieb im Konfigurator auch nichts gefunden.
Ich interessiere mich auch nicht wirklich für V2x.
Ganz egal wie schonend der Lade/Entladevorgang für den Autoakku ist, es es immer eine (unnötige) Belastung, die ich meinem Auto nicht zumuten will.
Nebenbei gibt es alleine für den Preis der Wallbox schon ca. 25 kWh LFP Zellen + BMS die für einen Heimspeicher mehr als ausreichen.
Wenn man sie denn selbst verschalten und betreiben kann ;)
M. meint
Seit Reiche davon träumt, privaten PV-Betreibern die Einspeisevergütung zu entziehen*, kann ein privater Speicher (eigentlich) gar nicht groß genug sein.
Die einzige Grenze ist die wirtschaftliche, ab der mehr Speicher nicht mehr Autarkie oder mehr selbstverbrauchten PV-Strom bedeutet – oder nur zu Kosten, die größer sind als der Netzbezug und der Verlust des umsonst produzierten Sonnenstroms.
Und so ein Speicher ist leider sehr, sehr groß.
*Die Idee des Direktmarketings ist bekannt, aber für private Anlagenbetreiber vermutlich nicht attraktiv.
Fred Feuerstein meint
Grundsätzlich sehe ich das genauso. Die Einspeisevergütung brauche ich persönlich nicht, mein Speicher ist groß genug, dass ich damit von Februar bis Oktober komplett alles inklusive Mobilität abdecken kann. Im WInter wird jede erzeugte kWh nahezu direkt verbraucht. Grundsätzlich sehe ich das auch als Schlüssel, die Zeiten wo man eine 20 kWp Anlage aufs Dach gepackt hat um damit nur 3000 kWh selbst zu verbrauchen sind vorbei. Die Anlage muss nicht größer als nötig sein, dazu einen bidirektionalen Heimspeicher. Fertig.
IDFan meint
Wissen die bei BMW und E.ON denn nicht, dass führende Ahnungslose aus diesem Kommentarbereich das Thema BiDi bereits vor dem Zug und ohne jegliche Kenntnis der Modalitäten niedergeschrieben haben?