E.ON pilotiert ein neues Reservierungssystem für E-Lkw-Ladestationen. Durch die Plattform können Ladestopps geplant und Ladepunkte im Voraus gebucht werden. Die Reservierungen können jederzeit angepasst werden, sollten sich die Route oder die Ankunftszeit kurzfristig ändern.
„Eine zentrale Herausforderung von Transportunternehmen und Berufskraftfahrerinnen und -fahrern beim Umstieg auf elektrische Lkw ist die Planung der Ladestopps. Aufträge und Lieferzeiten sind in der Logistik eng getaktet, deswegen sollen die Fahrzeuge nicht mehr stehen als notwendig. Unser Reservierungssystem soll genau diese Herausforderung lösen“, so Arjan van der Eijk, Geschäftsführer bei E.ON Drive Infrastructure.
„Durch das vorausschauende Buchen von Ladepunkten stellen wir sicher, dass elektrische Lkw zukünftig nicht auf eine freie Ladesäule warten müssen – gleichzeitig ermöglichen wir es Fahrerinnen und Fahrern, während ihrer gesetzlichen Ruhepause laden zu können. Mit unserer Anwendung wollen wir Flottenbetreibern den Einstieg in den elektrischen Straßengüterverkehr erleichtern und die Mobilitätswende in diesem relevanten Bereich nachhaltig vorantreiben.“
Vor oder während der Tour können Ladepunkte entlang der Route geplant werden. Für die Nutzung einer Ladestation können Mitarbeiter aus der Disposition oder die Fahrer selbst den geplanten Startzeitpunkt für den Ladevorgang wählen. Eine Toleranz von 15 Minuten vor und nach dem reservierten Zeitpunkt ist automatisch eingerechnet. Die Ladestation wird während des Reservierungsfensters exklusiv geblockt und steht ausschließlich dem oder der Reservierenden zur Verfügung.
Nach Ankunft entsperrt der Fahrer die Ladestation in der Reservierungs-Web-App. Sollte eine gebuchte Ladesäule nicht in Anspruch genommen werden, verfällt die Reservierung nach Ablauf der Kulanzzeit, sodass eine effiziente Nutzung der Infrastruktur gewährleistet bleibt. Wenn sich durch Stau oder andere unerwartete Ereignisse die Ankunftszeit oder sogar die ganze Route ändert, können die Ladestopps auch kurzfristig neu geplant werden.
Erster Standort in München-Karlsfeld
Im Rahmen des Pilotprojekts startet das System zunächst an einzelnen Standorten. Die ersten reservierbaren Ladestationen stehen am MAN-Service-Center Karlsfeld (bei München, nahe A99). Weitere Standorte sollen folgen. Ziel des Piloten ist es laut E.ON, gemeinsam mit Transportunternehmen als Testanwendern Erfahrungen aus der Praxis zu sammeln, Prozesse weiter zu optimieren und die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen.
Parallel zum Pilotbetrieb wird das Reservierungssystem auch im Rahmen eines Innovationsprojekt am Gründerzentrum UnternehmerTUM der TU München mit weiteren Industriepartnern getestet. „In Zusammenarbeit mit UnternehmerTUM soll vor allem die Integration weiterer Partner und Lösungen über technische Schnittstellen, also APIs, vorangetrieben werden. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung eines offenen, skalierbaren Reservierungssystems, das perspektivisch eine Vielzahl Ladepunktbetreiber aus dem Truck-Bereich beinhaltet, um so ein flächendeckendes Reservierungsangebot für E-Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer bereitzustellen“, so Lioudmila Simon, Vice President E-Mobility Innovation bei E.ON Group Innovation.
McGybrush meint
Wenn 10 Laden wollen. Aber nur 8 laden können dann löst reservieren welches Problem?
Es erhöht nur die Leerlaufzeit von Ladesäulen. Denn obwohl sie leer ist kann man dort möglicherweise nicht laden.
Wenn ich mal an eine leere Ladesäule von dem Anbieter „XY“ komme und sie wegen einer Reservierung von jemand anderen nicht für 15min nutzen kann und somit strande oder woanders hin fahren muss dann werd ich logischerweise NIE WIEDER zu Anbieter XY fahren. Denn ich muss ja immer davon ausgehen das ich da nicht laden kann.
Wenn ich selbst reservieren würde wie alle anderen dann können sehr viele nicht laden und erhöht das Problem zu weniger Ladesäulen.
Anders ausgedrückt:
Das Reservieren von Liegestühlen mit Handtüchern hat noch nie dazu geführt das es ausreichend Liegen gibt, wo jeder mal dran kommt.
Ich halte davon nix. Solche Anbieter fahr ich nicht an wo ich weiss das sie Reservierungen anbieten. Stehe ich nur vor ner leeren Säule und kann nicht laden.
Jörg2 meint
„E.ON pilotiert ein neues Reservierungssystem für E-Lkw-Ladestationen. Durch die Plattform können Ladestopps geplant und Ladepunkte im Voraus gebucht werden. Die Reservierungen können jederzeit angepasst werden, sollten sich die Route oder die Ankunftszeit kurzfristig ändern.“
Soetwas wurde vor sehr sehr langer Zeit mal von/über Porsche geschrieben. Ich glaube, in der Praxis ist das nie so wirklich angekommen….
Wie muss ich mir das vorstellen: Ein Trucker fährt mit seinen 42to an die Ladesäule, steigt aus und stellt fest, ER kann hier gerade nicht laden, da käme gleich ein anderer, für den müsse er jetzt Platz machen und sich einen Parkplatz suchen. Da können ganz ganz neue Freundschaften entstehen. Nach inniglicher Umarmung ist Mann sich dann einig, dass der Ladesäulenbetreiber nicht ganz richtig tickt und man wohl dessen Säulen lieber meiden sollte.
So ungefähr?
Oder muss jetzt jeder Trucker, der solche Säulen anfährt, ca. 15..14…13 Minuten vor SEINER Ankunft nochmal in irgendein System gucken, ob denn noch immer, die bei seiner Ankunft freien Säulen, auch tatsächlich frei sind. Oder erwischt ihn im Zeitfenster „Aussteigen, um das Auto latschen, Hand zum Kabel hinbewegen…“ plötzlich eine Reservierung?