Daimlers Konzernbetriebsratschef Michael Brecht spricht mit dem manager magazin über den Verkauf von 63 deutschen Daimler-Niederlassungen mit 4500 Stellen, wo man mit dem Management auf Kriegsfuß steht und wieso die Regierung den Elektroauto-Kauf dringend fördern sollte.
„An Elektromobilität kommt künftig niemand vorbei“, sagt Brecht in dem Interview. Bislang biete „Mercedes zwar den Elektro-Smart, die elektrische B-Klasse, den Denza in China und sechs weitere emmissionsfreie Modelle“, die zwar „gute Autos“ seien. Mit Blick auf die Konkurrenz muss er allerdings zugeben: „Aber was hilft das, wenn BMW mit seinen i-Modellen vor allem in Sachen Marketingeffekt erfolgreicher ist?“
Selbst angesichts der noch schleppenden Verkaufszahlen lohne sich der hohe Entwicklungsaufwand, denn „anders werden wir die CO2-Ziele irgendwann nicht mehr schaffen.“ Aber die Hersteller können diese Arbeit nicht alleine stemmen: „Die Autoindustrie benötigt da dringend politische Hilfe. Die Bundesregierung sollte endlich Kaufanreize setzen“, fordert Brecht.
Die Subventionen für Elektroautos „wären dringend nötige Zuschüsse“, und es sei egal, ob sie „in bar oder als Steuervorteil“ daherkommen. „Es geht nicht nur darum, die wichtigste deutsche Industrie zu unterstützen. Es geht auch darum, die Lebensbedingungen in Deutschland zu verbessern. Beispiele wie Norwegen oder die Niederlande zeigen, dass solche Anreize wirken.“