Die deutsche Bundesregierung hat es bisher nicht geschafft, sich zu einer finanziellen Förderung von Elektroautos durchzuringen. Immerhin gewähren einige kleinere Städte wie Heidelberg oder Schwäbisch Gmünd bereits Hilfen bei der Anschaffung eines Stromers. Nun prescht erstmals eine deutsche Millionenstadt vor: „Gut 30 Millionen Euro will die Stadt München in ein Förderprogramm für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen stecken“, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Allerdings soll die Förderung nur Gewerbetreibenden und Handwerkern zu Gute kommen und Privat-Pkw ausdrücklich ausschließen. Denn „Flottenfahrzeuge von Taxiunternehmern, Lieferfirmen oder Pflegediensten“ seien viel öfter unterwegs als Privat-Pkw. „Mögliche umweltpolitische Effekte, beispielsweise die Reduzierung von Lärm und Abgasen, seien damit eher zu erreichen als mit einem Privat-Pkw“, zitiert die SZ Unterlagen aus dem Stadtrat.
Für den Kauf eines Elektro-Pkws sollen Firmen Zuschüsse von 2500 Euro erhalten, Kleinlaster, Transporter und Taxis sollen mit 4000 Euro bezuschusst werden. Auch an den Anschaffungskosten für firmeneigene Ladestationen will sich die Stadt beteiligen. Anfang Mai soll sich der Stadtrat des Themas annehmen. Zum Jahresbeginn 2016 könnte das Programm anlaufen.
Zwar gebe es bereits kritische Stimmen, etwa aus der Kämmerei, die betont, dass finanzielle Kaufanreize „keine kommunale Aufgabe, sondern die des Bundes oder der EU“ seien.
Dennoch hat das Programm anscheinend gute Chancen, durchgesetzt zu werden: Erst Anfang April hatte die SPD „ein umfangreiches E-Auto-Förderprogramm gefordert; zudem setzt Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) massiv auf E-Mobilität, um zum Beispiel die Schadstoffbelastung der Luft zu senken,“ so die Süddeutsche. Und auch der zweite Bürgermeister Josef Schmid (CSU) sehe „in der E-Mobilität einen ‚wichtigen Baustein vorausschauender Stadtplanung'“.