„Elektromobil im Betriebsalltag“ lautet die Initiative, die Peugeot Deutschland im November 2014 mit der Stadt und der Handwerkskammer Köln im Rahmen des Projektes „SmartCity Cologne“ startete. Zwei vollelektrische Peugeot Partner Electric mit einer Reichweite von bis zu 170 Kilometern wurden im Rahmen des Projekts über fünf Monate vom Kölner Amt für Landschaftspflege und Grünflächen sowie vom Amt für Straßen und Verkehrstechnik genutzt. Ein drittes Fahrzeug wird über die Kölner Handwerkskammer interessierten Unternehmen jeweils eine Woche für kostenlose Testfahrten zur Verfügung gestellt.
Die Stadt Köln zieht nun nach der Testzeit eine positive Bilanz. Dr. Barbara Möhlendick, Leiterin der Koordinationsstelle Klimaschutz, betont: „Beide Ämter haben mit dem vollelektrischen Kleintransporter sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Testmonate haben klar erwiesen, dass E-Mobilität im städtischen Umfeld eine echte Alternative ist, die bei Verwendung von regenerativ erzeugtem Strom CO2-, Rußpartikel-, und Lärm-Emissionen senkt.“
Viele Handwerksbetriebe positiv überrascht
Auch die bisher mehr als 20 teilnehmenden Handwerksbetriebe bewerten ihre Erfahrungen mit dem vollelektrischen Kleintransporter positiv. So gaben 79 Prozent der Teilnehmer an, ihre Erwartungen seien erfüllt (57 Prozent) oder sogar übertroffen worden (22 Prozent). Positiv bewertet wurde insbesondere das Fahrverhalten – etwa die Beschleunigung und das Fahren ohne (Lärm-)Emissionen. Das gute Handling des Peugeot Partner Electric als vollwertiges Handwerkerfahrzeug mit voll vorhandener Ladefläche (21 Prozent) wurde ebenfalls gelobt.
Nur 21 Prozent zeigten sich in der alltäglichen Praxis vom Einsatz eines E-Kleintransporters enttäuscht. Kritisch bewertet wurden dabei die im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen geringere Reichweite und die Ladezeit.
E-Transporter im Betriebsalltag gut einsetzbar
93 Prozent der bisherigen Teilnehmer gaben an, der E-Transporter sei im Kölner Betriebsalltag insgesamt gut einsetzbar – für 36 Prozent galt dies ohne jede Einschränkung. 62 Prozent meinten zudem, sich nach der Testwoche den Kauf eines Elektrofahrzeugs nun eher vorstellen zu können als noch zuvor. Sieben Prozent planen ihren Angaben zufolge innerhalb der nächsten zwölf Monate die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs, rund 50 Prozent der Teilnehmer erwägen zu einem späteren Zeitpunkt einen Kauf.
Der E-Transporter von Peugeot wurde von den Handwerksbetrieben im Schnitt 262 Kilometer pro Testwoche gefahren. Aufgeladen wurde er von 93 Prozent der Teilnehmer an herkömmlichen 230-Volt-Haushaltssteckdosen – fast immer im Betrieb (79 Prozent) und über Nacht (86 Prozent).
Teilnehmer wünschen sich Investitionszuschüsse
Gefragt nach Angeboten und Maßnahmen, die den Einsatz von Elektrofahrzeugen regional noch attraktiver machen könnten, nannten die Teilnehmer vor allem drei Punkte: Investitionszuschüsse für die Anschaffung (28 Prozent), mehr zentral gelegene (Schnell-)Ladestationen (22 Prozent) und eine noch höhere Reichweite (22 Prozent).
Rick Hermanns, Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, resümiert: „Wir danken der Stadt Köln, der Handwerkskammer zu Köln und allen am Projekt beteiligten Handwerksbetrieben für ihre Teilnahme. Die Initiative hat einen Beitrag dazu geleistet, Elektromobilität für Handwerker im Betriebsalltag konkret erfahrbar und damit attraktiver zu machen. Sie hat vielen Betrieben gezeigt, dass der Einsatz von Elektrofahrzeugen im städtischen Umfeld funktioniert – und dass er unter ökologischen Gesichtspunkten, aber auch im Sinne niedriger Betriebskosten Sinn machen kann.“
Ulrich Fesser, Hauptabteilungsleiter Kommunalpolitik und Bauleitplanung der Handwerkskammer zu Köln, betont: „In den letzten Monaten haben ein Tischlerbetrieb, eine Hörgeräteakustikerin, ein Schornsteinfeger, ein Uhrmacher, Installateure und Heizungsbauer, ein Straßen- und Tiefbauer, ein Steinmetz, mehrere Metallbauer und vor allem Elektrotechniker- und Elektromaschinenbaubetriebe das Elektrofahrzeug auf Herz und Nieren geprüft. Die Nachfrage nach den Testwochen ist nach wie vor groß. Deshalb wollen wir das Projekt mit Peugeot fortsetzen.“
ich meint
Irgendwie kommen die Prozentangaben einem etwas komisch vor, da dort wo man eigentlich auf 100 % in der Summe kommen sollte tut man das nicht.
Aber die Aussagen zur Erwartung im Kapitel „Viele Handwerksbetriebe positiv überrascht“ ist definitiv schräg. Denn es kommt nicht hervor, welche Erwartungen die Tester vorher hatten. Das bedeutet: Jemand der erwartet hatte, dass das Auto nur in der Garage steht, da es nicht zu gebrauchen war, wir angeben, dass seine Erwartungen übertroffen wurden, sobald der Tester das Auto doch 3mal gefahren ist. Daher sind die Ergebnisse vollkommen nutzlos.
ecomento.de meint
Es stellen sich immer Personen, Betriebe und Kommunen für derartige Projekte zur Verfügung, die Aussagekraft steigt damit mit der Zeit bzw. der Anzahl der „bekehrten“ Personen. Eine echte Studie stellen die Ergebnisse aber natürlich nicht dar.
Weitere Informationen gibt es bisher leider nicht, es ist aber davon auszugehen, dass die Teilnehmer ziemlich niedrige Erwartungen an die Elektroautos hatten. Also, dass diese für die jeweiligen gewerblichen Anwendungsbereiche untauglich sein würden.
VG
TL | ecomento.de