Fast 70 Prozent der Deutschen zweifeln am Erfolg einer Kaufprämie. Zudem wünscht sich die Mehrheit eine Förderung nur für diejenigen Elektroautos, die mit Ökostrom fahren. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Energiewende-Partner WWF und LichtBlick hervor.
Demnach bezweifeln 69 Prozent der Deutschen, dass die Politik mit der Fördermaßnahme Kaufpreisprämie ihr Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 noch erreichen wird. Lediglich 15 Prozent glauben an einen Erfolg der Prämie. Eine Mehrheit der Bundesbürger (54 Prozent) ist der Meinung, dass Elektroautos nur dann gefördert werden sollten, wenn sie umweltfreundlich mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
„Damit der Verkehrssektor seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet, ist eine schnelle Verbreitung von Elektroautos Pflicht. Die Bundesregierung hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen, doch davon sind wir meilenweit entfernt. Eine Kaufprämie nützt nur dann, wenn sie so ausgestaltet ist, dass Elektroautos konventionelle Fahrzeuge vom Markt verdrängen, “ sagt Viviane Raddatz, Klimaschutz-Expertin vom WWF Deutschland.
„Nur Elektroautos, die mit Ökostrom betrieben werden, entlasten das Klima“
„Nur Elektroautos, die mit Ökostrom betrieben werden, entlasten das Klima. Die Bundesbürger wollen, dass die Politik ein klares Signal für eine klimafreundliche Verkehrswende setzt“, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von LichtBlick.
Als Gründe für die Verfehlung des 1 Million-Ziels der Bundesregierung nennen 65 Prozent der Befragten den zu hohen Preis der Fahrzeuge, 59 Prozent eine zu geringe Reichweite, sowie 57 Prozent eine unzureichende Ladeinfrastruktur.
Rund ein Drittel der Deutschen kann sich grundsätzlich vorstellen, auf ein Elektroauto umzusatteln. Für rund die Hälfte davon würde der staatlich geplante Zuschuss von 5000 Euro einen Anreiz darstellen, bereits in naher Zukunft auf ein elektrisch betriebenes Fahrzeug umzustellen. Hingegen haben 63 Prozent der Befragten derzeit keine Pläne zur Anschaffung eines Elektroautos.
Sollte sich die Bundesregierung für eine Kaufprämie entscheiden, findet ein Großteil der Befragten (40 Prozent), dass Steuerzahler und die Autoindustrie die Kosten anteilig finanzieren sollten. Nur sieben Prozent sehen alleine die Steuerzahler in der Pflicht. Und 21 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Prämie aus einer Mineralölabgabe gespeist werden sollte.
Wolfgang Gerhard meint
Da der Kaufpreis im schnitt bei 20 – 35000 Euro liegt für einen neuen Stromer sind 4000 Euro so was von Lachhaft das geht garnicht.
Einen Benzinbetriebenen PKW bekomt man für unter 12000 Euro da der Strombetriebene PKW viel weniger unter der Haube hat müsste dieser ja allein schon preiswerter angeboten werden.
Ich als Rentner der nicht soviel Rente bekommt kann sich ein Strombetriebenes Fahrzeug erst leisten wenn der Preis sinkt.
Da unsere Regierung immer so langsam ist mit ihren überlegungen werden wir im Jahre 2020 keine Million E-Autos auf der Strasse haben
Leonardtronic meint
Welcher Stümper hat die Fragen formuliert? Dumm, dümmer geht es nicht.
Überhaupt die ganze Diskussion um die 1 Million ist dumm.
Die Zahl sollte nicht als Dogma betrachtet werden sondern als eine Art Vision.
Jede Zahl größer 500.000 EV sollte als Erfolg gelten.
Tomasi Tupou meint
„Zudem wünscht sich die Mehrheit eine Förderung nur für diejenigen Elektroautos, die mit Ökostrom fahren“. Wie soll das nachgewiesen werden? Da ist es ja wohl vorrangig an der Bundesregierung dafür zu sorgen, das Atom- und Kohlekraftwerke schnellstmöglich abgeschaltet werden. Zumal wir soviel Ökostrom produzieren, das wir in den Nachbarländern Blackouts produzieren weil wir nicht in der Lage sind ihn selbst zu verbrauchen. Warum baut die Bundesregierung kein bundesweites Schnellladenetz mit z. B. 50000 Ladestationen an denen dann kostenlos geladen werden kann, um den Stromüberschuß sinnvoll zu verbrauchen. Außerdem sollte die Kaufprämie mindestens 10000€ betragen, zuzüglich einer Kfz-Steuerbefreiung für mindestens 10 Jahre. Die Kaufprämie könnte durch eine Verdoppelung des Spritpreises und einer Erhöhung der Sprit Kfz-Steuer refinanziert werden. Übrigens gibt es von der TUM München ein Schnellladesystem das in ca. 20 Minuten eine Ladung für weitere 250Km Reichweite ermöglicht! Warum wird das nicht produziert?
Frank meint
Die Überschrift „Zwei Drittel der Deutschen zweifeln am Erfolg einer Elektroauto-Kaufprämie“ ist irreführend, da die Frage ja etwas umfangreicher war und sich auf das Erreichen der einer Million Fahrzeuge bis 2020 bezog.
Da wäre „Zwei Drittel zweifeln am Erreichen der eine Million Fahrzeuge trotz Förderung“ passender gewesen.
Ob die gleichen Personen, die eine Förderung nur für E-Autos befürworten, wenn diese auch mit Öko-Strom betankt werden, auch die Beendigung der Dieselförderung, also die Angleichung der Steuersätze, befürworten?
ecomento.de meint
Wir haben uns an die Original-Überschrift der Umfrage gehalten, diese ist aber tatsächlich etwas missverständlich. Wir haben unsere Überschrift daher angepasst – danke für den Hinweis!
VG
TL | ecomento.de
Realist1 meint
Das 5000 Euro nicht sehr viel bringen, zeigen doch die Erfahungen aus unseren Nachbarländer. Um nenenswerte Steigerungen in eine Größenordnung zu bekomen um die Millon zu erreichen müßten Fördermaßnahmen so hoh sein, daß sie den Preisunterschied in der Anschafung ausgleichen, wie in Norwegen und Holland. Auch in den USA , wo es 7500 $ Taxcredit gibt und nochmal zusätzlich bis zu 2500 $ in Kalifornien, liegt der Martanteil von Eletroautos einschließlich Pulgin-Hybrids unter einem Prozent, totz des Hypes um Tesla
Rüdiger Schäfer meint
So mal prinzipiell: Wird eigentlich bei den Fossilverbrennern mitberechnet, dass der Treibstoff so, wie er verbraucht wird, nicht aus der Erde kommt? Vom Bohrloch bis zum Autotank geschieht ja auch noch einiges: Transport, Verarbeitung, Schwund etc. Das gehört auch in die Bilanz.
Realist1 meint
Es gibt dazu Studien die gehen von ca. 10 % aus. Aber wenn man schon vergleicht muss man eben auch bei der Stromerzeugung mit ähnlichen Größenordnungen rechnen bei den Kohlekraftwerken für Förderung und Transport