Immer mehr Zulieferer aus der Automobilbranche haben die Zeichen der Zeit erkannt und stellen sich auf die Herausforderungen der Elektromobilität ein. So wie etwa Benteler Automotive aus Paderborn. Das Unternehmen bietet Fahrwerk- und Leichtbaulösungen an. Schon heute liefert Benteler leichte und dennoch stabile Batteriewannen für den BMW i3, den Renault ZOE und das chinesische Elektroauto Denza.
Mit der zunehmenden Elektromobilität sind große Erwartungen verknüpft: „Die Elektromobilität sehen wir als Chance, weil unser Angebot rund um Fahrwerk, Leichtbau und Materialkompetenz auch weiter benötigt wird“, sagte Ralf Göttel, Vorstandschef von Benteler Automotive, der Automobilwoche.
Im Thermomanagement, dem Kühlen von Lithium-Ionen-Akkus, habe das Unternehmen „Konzepte entwickelt, die bei den Kunden gut ankommen“, so Göttel. Der Manager rechne fest damit, dass die Elektromobilität eine Renaissance des Hinterradantriebs auslösen wird: „Die Forderung nach Leichtbau bringt die Notwendigkeit der Gewichtsverlagerung mit sich – von der Vorderachse zurück an die Hinterachse“. Ein Gedanke nicht frei von Hintergedanken – schließlich ist das Unternehmen bei technisch hoch entwickelten Hinterachsen unter den Weltmarktführern.
Ein Hoffnungsmarkt für das Unternehmen sei auch – wie für quasi die komplette Autobranche – China. „Wir wollen den Anteil unseres Umsatzes dort auf 30 Prozent steigern“, erklärt Göttel. Bis zum Jahr 2020 sollen fünf neue China-Standorte entstehen. „Unser Ziel ist es, in jedem der großen Automobilcluster mit Werken vor Ort zu sein. Drei Provinzen fehlen uns noch.“