Nissan hat auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas Anfang des Jahres zwar nicht den erhofften Nachfolger seines Kompakt-Elektroautos LEAF mit mehr Reichweite und modernerem Design vorgestellt. Die Japaner gaben dafür aber einen Ausblick auf eine Vielzahl neuer Technologien und Projekte, die Mobilität komfortabler, sicherer und umweltfreundlicher machen sollen. Firmenchef Carlos Ghosn bekräftigte zudem, die Elektro-Offensive des Konzerns weiter vorantreiben zu wollen.
Ghosn betonte in Las Vegas, dass Nissan 2010 der erste Automobilhersteller war, der ein vollelektrisches Auto für den Massenmarkt eingeführt hat. Mit mittlerweile über 250.000 Einheiten ist der LEAF weiter das weltweit meistverkaufte Elektrofahrzeug. Der kompakte Stromer hat laut Nissan seit seinem Start mehr als 3 Milliarden Kilometer Fahrleistung gesammelt und 497.227 Tonnen CO2 eingespart – das Äquivalent der jährlichen Emissionen von mehr als 52.000 Haushalten in den USA.
Nissan will bei der Elektrifizierung seines Angebots weiter unterschiedliche Konzepte verfolgen. Durch die parallele Entwicklung diverser elektrischer Antriebsstränge und Kraftstoffsysteme können unterschiedliche Markt- und Kundenanforderungen besser erfüllt und das Ziel einer emissionsfreien Mobilität schneller erreicht werden, ist das Unternehmen überzeugt.
Zusätzlich zu rein elektrischen Fahrzeugen plant Nissan ein „Spektrum an elektro-basierten Technologien und Komponenten“. Dazu zählen serielle Hybride wie der im Herbst 2016 in Japan eingeführte e-Power-Antrieb, bei dem zum Aufladen der Batterie ein kleiner Benzinmotor genutzt wird, sowie e-Bio-Brennstoffzellenfahrzeuge. Außerdem will Nissan den Aufbau „eines nachhaltigen Ökosystems mit einem ganzheitlichen Ansatz vom Aufbau einer robusten Ladeinfrastruktur, dem Recycling von Batterien bis zur Einführung von ‚Vehicle to Grid‘-Projekten auf der ganzen Welt“ vorantreiben.
Elektroautos als Zwischenspeicher & Akku-Recycling
Nissan sieht Elektroautos als Teil eines nachhaltigen Energieplans. Die Akkus der Stromer dienen dabei nicht nur zum Fahren, sondern auch als Energiespeicher. Elektro-Pkw als saubere mobile Stromspeicher sollen künftig eine zentrale Rolle in der Energieversorgung spielen. Zu diesem Zweck arbeiten die Japaner in Europa, Japan und den USA an sogenannten Vehicle to home- (V2H), Vehicle to building (V2B)- oder Vehicle to grid (V2G)-Projekten. Elektroauto-Batterien werden dabei unter anderem als Zwischenspeicher eingesetzt, beispielsweise um nachts günstigen Strom zu laden, der tagsüber bei Bedarf ins häusliche Stromnetz eingespeist wird. Die Technik kann zudem bei Netzausfällen als Versorgungsquelle genutzt werden und die Stromversorgung sicherstellen.
Um die Umweltbilanz von E-Autos zu optimieren, kümmert sich Nissan um ein „zweite Leben” der Lithium-Ionen-Batterien nach ihrem Einsatz im Fahrzeug. So wird beispielsweise die Amsterdam Arena künftig mit Strom von Nissan versorgt. Der Autohersteller kooperiert dazu mit dem Energieunternehmen Eaton und The Mobility House bei der Notstromversorgung des Fußballstadions mit über 280 wiederaufbereiteten Batteriepaketen aus dem Nissan LEAF. Das „xStorage“-System aus gebrauchten Elektroauto-Batterien speichert Energie aus Solarzellen oder aus dem öffentlichen Stromnetz. Die Technik ist sowohl für gewerbliche wie auch private Nutzer erhältlich, die ihre Energienutzung besser steuern und dabei verstärkt auf erneuerbare Energien setzen wollen.
Thomas Wagner meint
2010 ging der Leaf in die Produktion . Sehr gut !
Leider ist seitdem nicht mehr viel verwertbares dazugekommen . Sehr schlecht !
Ich glaube nicht, dass ein Autokonzern mit einem Kompaktwagenmodell die Wende vom Verbrenner zum Elektroauto bewerkstelligen kann,
Da sollte deutlich mehr geboten werden, als nur den NV200 zu elektrifizieren,
mit einer unterirdischen Reichweite.
Leider verlegt sich NissanChef Ghosn inzwischen auch lieber auf blumige Ankündigungen.
Ich würde mir wünschen, dass Nissan auf die Erfahrungen mit dem Leaf aufbauend, weitere Eletromodelle entwickelt, damit endlich auch andere Leute als Kompaktwagenfahrer attraktive Elektroautos zur Auswahl haben.