Nissan hat sein erstes Fahrzeug mit dem neuen Elektroantriebssystem e-POWER vorgestellt, bei dem ein kompakter Benzinmotor die Batterie auflädt. Die Technologie soll effizienter als herkömmliche Hybridsysteme arbeiten und die Vorzüge eines Elektroautos ohne Nachladen der Batterie bieten. Basis für e-POWER ist die Technik des reinen Akku-Stromers Nissan LEAF.
Das e-POWER System ist ein vollelektrischer Antrieb, bei dem die Räder exklusiv durch den Elektromotor angetrieben werden. Zusätzlich zur E-Maschine sind ein Benzinmotor, ein Generator sowie ein Inverter vorhanden. Während der Elektromotor bei konventionellen Hybridsystemen von einem Verbrennungsmotor bei niedrigem Batterieladestand oder höherem Tempo angetrieben wird, ist der Benzinmotor beim seriellen e-POWER System nicht mit den Rädern verbunden. Der Unterschied zu rein elektrischen Fahrzeugen besteht wiederum darin, dass die Energie nicht nur aus dem Akku, sondern auch vom Motor stammt.
Um das neue e-POWER System in der Kompaktklasse verwenden zu können, hat Nissan das Gewicht der normalerweise in größeren Fahrzeugen zum Einsatz kommenden Technik reduziert, eine schnellere Motorsteuerung entwickelt und das Energiemanagement optimiert. Der japanische Hersteller verspricht, ab sofort mit einer kleineren Batterie als im Nissan LEAF das gleiche komfortable Fahrerlebnis wie in einem reinen Elektroauto bieten zu können – also ein unmittelbar verfügbares Drehmoment, eine gleichmäßige und sanfte Beschleunigung sowie geräuscharmes Fahren.
Da bei e-POWER der Verbrennungsmotor seltener als bei einem konventionellen Hybridantrieb verwendet wird und der Benziner nicht die Räder antreiben muss, arbeitet das System laut Nissan mit einer deutlich besseren Kraftstoffeffizienz als ein herkömmlicher Hybridantrieb. Vor allem bei Pendlerfahrten rund um die Stadt soll der Verbrauchsvorteil hoch ausfallen. Um das Laden der Batterie müssen sich Käufer eines Fahrzeugs mit e-POWER-Antrieb dabei nicht kümmern. Wann Nissan sein neues alternatives Antriebssystem in Serie bringen wird, ist noch offen.
Skodafahrer meint
Das wird eine Totgeburt. Schon traurig, dass Nissan sich offensichtlich keine Mühe gibt über den Leaf Jahrgang 2010 hinaus zu kommen.
Nissan ist für mich gestorben.
Leonardtronic meint
Für meinen Peugeot Ion habe ich einen Stromerzeuger mit 3kW Leistung gekauft. Wenn ich mal in Ladesäulen Outback fahre nehme ich den mit. Dann kann ich je Stunde 10-12 km nachladen. Vorteil: ich brauche den nicht ständig mitschleppen. Vielleicht 1x alle 3 Monate.
Wenn die Industrie nicht will oder kann muss man sich selbst helfen. Gleichzeitig bin ich sehr wütend auf die „Auto-Manager“. Clowns sind das in meinen Augen.
JuergenII meint
Der Ansatz von Nissan ist nicht dumm, nur leider nicht zu Ende gedacht. Der serielle Hybrid ist eigentlich die vernünftige Antwort. Richtig angewendet kann er bis zu 40% Wirkungsgrad erreichen, und so Verbrauchswerte von 1 bis 2 Litern pro 100 km realisieren. Was falsch ist: Der Akku sollte bei so einem Fahrzeug bei rund 15 kWh liegen und natürlich aufladbar sein.
Der Vorteil: Die täglichen Fahrten werden zu 100% elektrisch gefahren, bei Langstrecken hat man keinerlei Einschränkungen, und fährt mit Bruchteilen an Benzin wie heutige Fahrzeuge. Selbst die Toyota-Hybride können da nicht mehr mithalten.
Mehr dazu in einem Video von Horst Lüning „Das ideale Auto – Serieller Hybrid“:
https://www.youtube.com/watch?v=qTwokd8pqc4
Vielleicht wäre es mal gut für Manche wieder in die Realität zurückzukommen. Bevor die Industrie wirklich in der Lage ist, Millionen von reinen E-Fahrzeugen auf die Straße zu bringen, wäre der Ansatz der seriellen Hybride eine ganz vernünftige Möglichkeit, den Leuten den E-Antrieb schmackhaft zu machen, ihnen gleichzeitig uneingeschränkte Mobilität zu bieten, und relativ kostengünstige Fahrzeuge auf die Straße zu stellen, die den Spritverbrauch tatsächlich in Bereiche drücken, die sie heute nur mit utopischen NEFZ-Werten erzielen.
Man braucht damit keinen Diesel mehr und komplexe Steuerungen für Motoren wären überflüssig, denn der kennt nur zwei Betriebszustände an oder aus.
orinoco meint
Einmal mehr die Bestätigung, dass Nissan-Renault nicht die Vorreiter bei der Elektromobilität sein wollen und alles nur „strategisches Investement“ ist. Statt einer Nutzwertoffensive (AHK, 11/22/43kW-Drehstromladen, mobiler Netzstrom aus der Batterie) deswegen jetzt dieser Rückschritt. Bei der großen Kundenverarsche mit dem Hybrid will Nissan wohl auch seinen Anteil haben.
Die etablierten Autohersteller sind gerade praktisch ausnahmslos dabei ihr Vertrauenskapital beim Kunden zu verspielen bzw. setzen darauf, dass die Mehrzahl der Kunden dumm ist. Ich würde am liebsten gar kein Auto mehr fahren, aber selbst mit dem Hersteller meines Pedelec hab ich jetzt auch schon schlechte Erfahrungen gemacht.
i300 meint
Wenn man die Beschleunigungsvorteile des E-Motors ausnutzt verbraucht der doch wahrscheinlich sogar mehr als ein vergleichbares Verbrenner-Model ..!?!
Fritz! meint
Nöö, tut er nicht. Der Mehrverbrauch beim starken Beschleunigen ist gering, hohe Geschwindigkeiten sind schlimmer.
Bariton65 meint
Das soll etwas Neues sein? Das ist nichts anderes als ein E-Antrieb mit einem vergrößerten Verbrennungsmotor als Range Extender. Das Prinzip gibt’s schon seit Jahren. Und dass es energetisch günstiger sein soll, im Gegensatz zu einem Vollhybriden auf die zusätzliche mechanische Antriebswirkung des Verbrennungsmotors zu verzichten, halte ich für einen schlechten Scherz. Es ist nur billiger, weil auf die Kraftweiche und die mechanische Kopplung der Antriebsräder verzichtet werden kann. Wer Marketingstratege hat Nissan nur diesen Floh in’s Ohr gesetzt?
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Welch Verschwendung von Ressourcen und Finanzen in Nissans F+E. Klar – im Vergleich zu Toyotas Hybridsystemen in deren Fahrzeugen mag das preiswerter in der Produktion und schließlich auch im Vertrieb sein. Evtl. ist das Fahrzeug auch noch etwas sparsamer. Vermutlich aber nur marginal.
Und dann, Nissan? Das wäre dann eine weitere Kiste mit „Brückentechnologie“…. Anstelle eines kleinen und für das Volk BEZAHLBAREN E-Autos (Stichwort „Massenproduktion“).
Der Statistiker meint
Danke auf, dass dieses Konzept für die nächsten 10 Jahre ok ist, aber sich dann nicht mehr rentiert bzw. wird das dann keiner mehr kaufen. In ein paar Jahren haben sich die Preise der e-Autos auf Verbrennerniveau eingependelt und die Reichweitenängste sind verschwunden. Was macht Nissan dann mit dieser gestrigen Technologie?
Alles in allem bringt Nissen seit Jahren nicht mehr neues bezüglich Zero-Emission heraus. Sehr schade und völlig unverständlich. Da wird sicher bald das Management ausgetauscht werden müssen!
Severin Müller meint
Sehr enttäuschend. Glücklicherweise habe ich 2 Model3 Reservationen.
Der Name „E-POWER“ lässt klar einen Ladeanschluss erwarten und das Promovideo erwähnt nur im „Kleingedruckten“ dass es ein stinknormaler serieller Hybridantrieb ist. Die Batteriegrösse = 1/20 des Leafs entspricht ca. 10 km Reichweite (Eindeutig zu wenig) und der Strom dafür kommt erst noch NICHT AUS DER STECKDOSE. Wären eine 15 kWh Batterie und ein Stecker verbaut würde das max. 5000 Euro mehr kosten, der Wagen könnte es aber problemlos mit dem Opel Ampera aufnehmen und wäre ein tolles Auto. Keinen Ladeanschluss zu verbauen ist jedoch mit dem Namen „E-POWER“ eine Schande (E-Hybrid oder Hybrid-Power wären absolut ok). Mit einem Line-up wie beim Hyundai Ioniq (Hybrid, Plugin & E-Auto) würde ich sogar noch den Namen E-Power tolerieren. Fühle mich total beschissen von Nissan. Da wird etwas als mehr vermarktet als es ist und das ist eine Schweinerei.
Nach der Vorstellung des IDS-Concept dachte ich dass Nissan endlich die Kurve kriegt. Mit dem Note E-Power Beschiss ist Nissan für mich jedoch als Marke gestorben.
randomhuman meint
Rückschritt im Gegensatz zum Leaf. Es ist auch nur eine Übergangslösung. Ich frage mich ja wann der Leaf wieder eine größere Batterie bekommt und ein schickeres Design. Er ist ja immerhin seit 2010 auf dem Markt.
Franky meint
Besser als normale Hybrid, passt.
Der Gesamtwirkungsgrad wäre interessant, ist dieser jetzt vielleicht bei 35% angekommen?
Aber was bedeutet dies für die Nissan BEV-Entwicklung?
JoSa meint
Find ich gut!
Wenn am Abend nach dem Wochenendtrip der Akku ziemlich down ist, kann man den Motor gleich laufen lassen, um die Batterie zu laden.
Da werden die Anwohner wenigstens nicht gestört, wenn man Montag früh elektrisch zu Arbeit fährt. ;-|
Severin Müller meint
Die Reichweite wird ca. 10 km sein. Der Fortschritt lässt grüssen. Pfui Nissan!
EVrules meint
Wenn das Konzept einen Ladeanschluss hätte, wäre dies natürlich vorzuziehen. Allgemein wären reine BEVs besser, keine Frage, jedoch ist der von Nissan vorgestellte Antrieb besser, als Mild-Hybrid oder PHEVs mit 30km Reichweite.
Severin Müller meint
Besser als ein PHEV?!? ein PHEV kann man immerhin an den Strom anschliessen. Der Note E-Power läuft ausschliesslich mit Benzin und hat keinen Stecker.
Blackampdriver meint
Nix Neues..Das hat der Ampera schon seit 2011….alter Wein in neuen Schläuchen…wobei das Range Extender Konzept schon Klasse ist. Keine Reichweitenangst mehr und trotzdem ( beim Ampera) im Sommer 80 Kilometer Batterie Reichweite..langt für die tägliche Fahrt zur Arbeit.
Severin Müller meint
Fahre selbst einen Ampera. Die Batterie dürfte zwar etwas grösser sein aber ist passabel. Die Note E-Power Batterie reicht für max. 10km und das Ding hat keinen Stecker!!! Rückschritt im Vergleich zum Ampera. Pfui Nissan!