Fallende Preise für Elektroautos und Solarstrom könnten die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen bereits 2020 zum Stocken bringen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Imperial College London und der gemeinnützigen Denkfabrik Carbon Tracker. Die Analyse beruft sich auf aktuelle Prognosen für umweltfreundliche Technologien und geplante staatliche Emissions-Regularien. Solarenergie und Elektrofahrzeuge könnten eine „Spielwende“ einleiten, so das Fazit der Forscher.
Umweltverschmutzende Kraftstoffe könnten im nächsten Jahrzehnt zehn Prozent Marktanteil an Solarenergie und emissionsfreie Autos verlieren. Ein Rückgang in gleicher Höhe hat ausgereicht, um die Kohlebergbau-Industrie in den USA in die Knie zu zwingen. In Europa mussten die fünf größten Energieversorger nach einem Anstieg von acht Prozent bei erneuerbaren Energie zwischen 2008 und 2013 aufgrund mangelnder Vorbereitung Verluste in Milliardenhöhe verbuchen, erläutert die Studie.
Große Energiekonzerne unterschätzen der Untersuchung nach die zunehmende Verbreitung emissionsarmer Energie dramatisch. Sie gehen weiter davon aus, dass wie in der Vergangenheit fossile Brennstoffe für das größte Wachstum am Markt sorgen werden. Technologische Innovationen wie druckbare Solarpaneele könnten die Kosten für umweltfreundliche Stromerzeugung aber deutlich senken und für ein noch größeres Wachstum sorgen, so der Bericht.
„Elektrofahrzeuge und Solarenergie stellen eine Spielwende dar, die von der Ölindustrie konsequent unterschätzt wird. Kommende Innovationen könnten unsere Szenarien in fünf Jahren konservativ aussehen lassen, die Fehlkalkulationen der Unternehmen würden in diesem Fall um ein Vielfaches verstärkt“, so Luke Sussams von Carbon Tracker. Zahlreichen Unternehmen betroffener Branchen sei nicht bewusst, dass diverse Umwelttechnologien „Dekaden früher“ als angenommen in den Massenmarkt vorstoßen könnten.
Laut Carbon Tracker sind die Kosten für Solar in den letzten sieben Jahren um 85 Prozent gesunken. Im Jahr 2040 könnten Solarkollektoren bereits 23 Prozent des weltweiten Energiebedarfs liefern, zehn Jahre später 29 Prozent. Bei Elektroautos sei ab 2035 ein Anteil von 35 Prozent im gewerblichen Straßenverkehr möglich, 2050 bereits zwei Drittel. Die Nachfrage nach Kohle und Erdöl würde nach diesem Szenario 2020 ihren Höchststand erreichen. Um internationale Umwelt- und Klimaziele zu erreichen, müssen neben den Emissionen des Energie- und Verkehrssektors auch die Schadstoffausstöße von Gebäuden und der Schwerindustrie reduziert werden, betont die Studie.
Weltfrieden meint
Hoffe nicht das dieser Satz:
Umweltverschmutzende Kraftstoffe könnten im nächsten Jahrzehnt zehn Prozent Marktanteil an Solarenergie und emissionsfreie Autos verlieren.
Irgend etwas mit der Realität zu tun hat. Wenn der Planet noch 17 Jahre 100 – 90 % Öl verbrennt, dann haben ja alle COP21 Paris nicht gelesen. Wenns bis 2050 = 0 % sind. sind es bis Ende des nächsten Jahrzehnts 40 % !!!!!!!! und das ist gut so. Der Autor sollte eher die Waffenindustrie bedauern, wenn er schon umbedingt nach einer Opferrolle sucht. Oder die IS welche keine Öl-Gewinne verzeichnet. Oder die ……
Merke:
Kein Öl oder Gas zu verbrennen heißt aktiv sein für den Frieden.
Wännä meint
Da stellt sich irgendwann für fast jeden Häuslebesitzer die Frage:
Heize ich direkt mit Strom oder nehme doch lieber ich die (elektrische) Wärmepumpe?
Sonnen freund meint
Beides
kostet zusammen weniger als ein Mittelklasse wagen.
Nach 12 Jahren ist der PKW nicht mehr wert.
Und hat durch die Betriebszeiten das doppelte gekostet.
Wärmepumpe und PV Anlage können 20 -30 Jahren
Wartungsfrei laufen.
Leider haben die meisten Hausbesitzer nur ihren PKW im Blick.
Die Fossile Dreckschleuder im Keller „ist doch noch gut“
Michael Fischer meint
Elektrowärme + Wärmeausbeute bis -16° mit Wärmepumpe + Photovoltaik + Solarthermie = Faktor 3 zur Ausgangslage.
Thomas meint
Wie wärs mit Dach/Garage/Fassade PV + Batteriespeicher. Elektr. Wandheizungen + Warmwasser direkt am Verbrauchsort erzeugen (induktiv an Wasserhahn, Dusche). Keine Fußbodenheizung, kein WW-Speicher, kein Solar, keine Wärmepumpe, kein Gas/Öl/Holz …
Leonardtronic meint
Es wird Zeit die Ölfesseln abzustreifen. Jahrzehnte waren wir der Ölmafia hilflos ausgeliefert. Umso mehr freut mich der baldige Niedergang der Ölmafia.
Jeden Tag den ich mit meinem Ion unterwegs bin ist ein Sargnagel für die Halunken. Das ist gut so.
kritGeist meint
Die Ölmafia wird leider nicht sooo schnell untergehen, weil noch Öl, auch für Herstellung von Materialien genutzt wird, Flugzeuge & Schiffe sparen zwar Öl, sind aber noch E-technisch noch nicht so weit. Und irgendwann wird dann die Öl-Lobby offiziel zu Öko-Lobby, wenn sie mehr Umsatz mit altern. Technologien machen, die Entwicklung sieht man schon bei BP, in Anteilen bei GE, EON & RWE – Spaltung.
Es liegt an uns, nach Möglichkeit, selbst Energie zu erzeugen & dezentral zu nutzen, das wird aber leider noch dauern. Sollte Leute wie Sie sind aber das beste Beispiel für den pos. Wandel! :-)
Leonardo meint
Jeder Euro den die Korrupten Ölförderländer (Ausnahme Norwegen) nicht bekommen ist ein guter Euro.
Die haben unser Geld nicht verdient.
Deshalb: Erneuerbare Energien, je mehr und schneller, umso besser.
Icke meint
Und es gibt immer Menschen die in der ersten Reihe mitspielen.
Denen ist der wirtschaftliche Vorteil nicht das Wichtigste. Das sind Ort Idealisten die gerne mal zeigen was geht. Oder „Guck mal, was ich habe
das hast du nicht! “
Und „das“ ist das Besondere.
Icke meint
Wer im Bereich der Erneuerbaren Energien unterwegs ist, kann sicher bestätigen das der Kampf im vollen Gange ist.
Die Vossilen haben ein Problem.
Keine Zukunft.
Das ist es.
Je mehr die Fossilen an der Preisschraube drehen, desto schneller wächst die Konkurrenz .
Walter meint
Haha, fast am lustigsten an der ganzen Geschichte ist ja, dass wenn die OPEC jetzt die Förderquoten drosselt, um den Preis des Öl hoch zu halten, der Wandel hin zu erneuerbaren noch schneller passieren wird… ;-)
berndamsee meint
Ja, sie sitzen in der Falle! Und sie kommen nicht mehr raus.
Machen sie den Ölpreis hoch, erfolgt der Umstieg noch schneller …
Machen sie den Ölpreis niedrig, verhungern sie dabei …
Und umgestiegen wird auf alle Fälle, so oder so …
Es bleibt spannend!
EcoCraft meint
Das ist wohl noch sehr platt gedacht.
Bevor einige Emiraties „verhungern“ weil Sie den Ölpreis runterschrauben müssen, muss noch einiges passieren.
Und es wäre aus sehr verblendet von den „Ölmultis“ wenn sie nicht selbst an morgen denken würden. Ich gehe fest davon aus, dass diese sich in den letzten jahren und Jahrzehnten bereits im großen Umfang einer Vielzahl von Patenten einverleibt haben. Patente die auch mit EE zu tun haben. Dämmstoffe die noch besser Isolieren, Leistungssteigerungen bei PV und Erdwärme, Batterietechnologien etc.
Aus zwei Gründen:
Ersters ermöglicht es Ihnen, wenn sie diese Techniken in der eigenen Schublade tief, tief im Keller lassen, länger ihr Öl zu lukrativen Preisen zu verkaufen.
Zweitens können sie, sollte der Ölverkauf nicht mehr attraktiv sein, weil sich EE oder andere durchgesetzt haben, dann auch in dieser Sparte großzügig mitspielen und verdienen erneut sehr gut an den Patenten und den Techniken dahinter.
Jeder der das nicht sieht und glaubt die mächtigen und reichen von heute (Menschen – nicht Unternehmen) würden durch die Energiewende zu armen Kirchenmäuse der kämmt sich doch selber jeden morgen mit der Bratpfanne.
kritGeist meint
Auch die Emiraties sind da schon weiter, z.a. Saudi Arabien, die massiv in die altern. Energie-Erzeugung investieren, weil es ein gutes Geschäft ist & langfristig günstiger ist:
http://www.aljazeera.com/indepth/features/2012/12/201212681143678361.html
Die Ölmultis denken & investieren schon länger, hängen das aber noch nicht an die große Glocke, z.B. BP.
Früher oder später werden die Patente wieder rausgeholt & als innovatives Produkt vorgestellt ;-)
Daniel meint
Heißt also, dass der Ölpreis niedrig bleiben wird, oder vielleicht noch günstiger wird. Ist das nun gut oder schlecht? Nur das Öl, das gar nicht erst gefördert wird, wird auch nicht die Umwelt verschmutzen können.
kritGeist meint
Langfristig dürfte Öl wieder teuerer werden, sollte länger schon sein, aufgrund der realen Preisregulierung wurde es aber künstlich nach unten gedrückt, wie Diesel in DE, in anderen Ländern war Diesel selten günstig.
Spätestes wenn der Öl-Peak kommt, des seit Jahren schon vorhergesagt wird (2020 ?), wird sich die teuere Ölföderung immer weniger lohnen. Und je weniger Mitspieler sich daran beteiligen, z.B. Saudis, desto teuerer wird es – bei E-Technik & regenerativer Technologien gehts genau umgekehrt.
flip meint
Das Titelbild ist ja witzig gewählt! :)
Die Einschätzungen in den letzten beiden Absätzen teile ich uneingeschränkt. Die Zahlen erscheinen mir realistisch und nachvollziehbar.