Das Vertriebskonzept von Elektroautobauer Tesla ähnelt in vielen Aspekten dem von Elektronik-Gigant Apple. Anders als bei traditionellen Autoherstellern finden sich die modern-minimalistisch designten „Tesla Stores“ vorrangig in hochwertigen und viel frequentierten Innenstadtbereichen. In den USA ist der Stromer-Pionier zudem häufig in den für das Land typischen Shopping Malls vertreten. Diese Strategie sorgt laut Tesla für einen deutlich höheren Absatz pro Quadratfuß (0,09 Quadratmeter) als bei anderen Unternehmen.
„Ich glaube, unser Absatz pro Quadratfuß ist so hoch, dass man ein Fernrohr braucht, um sehen zu können, wer auf dem zweiten Platz folgt. Er ist irrsinnig hoch“, äußerte sich Tesla-Chef Elon Musk kürzlich gewohnt überschwänglich. Der Vertriebschef des Unternehmens Jon McNeill pflichtete Musk bei: „Unser Absatz pro Quadratfuß ist so hoch, dass er den Branchendurchschnitt verschiebt“.
Eine unabhängige Bestätigung für Teslas führende Rolle im Einzelhandel gibt es bislang nicht. Den Kaliforniern kommt jedoch zugute, dass sie schwerpunktmäßig mehrere tausend Euro teure Produkte verkaufen. Neben den Premium-Elektroautos Model S und Model X sowie dem neuen Kompaktwagen Model 3 hat Tesla mittlerweile auch hochpreisige Ökostrom-Angebote wie Energiespeicher und Solardächer im Programm.
Verantwortlich für die Strategie in Teslas Verkaufspunkten ist Ganesh Srivats – ein ehemaliger Burberry-Manager. Srivats hat im letzten Jahr angekündigt, das Tesla-Store-Konzept „radikal“ umzubauen. „Die vorherrschende Auffassung darüber wie ein Autokauf abzulaufen hat“ soll dabei aus dem Fenster geworfen werden. Konkrete Details zu den Plänen gibt es noch nicht.
Bereits bekannt ist, dass Tesla für den internationalen Marktstart seines Volumen-Stromers Model 3 auf ein neues Liefer- und Übergabekonzept setzt. Nach zuletzt knapp 84.000 produzierten Fahrzeugen visiert der US-Hersteller für nächstes Jahr bereits 500.000 Elektroautos an. Damit die Tesla Stores und Service-Center nicht überrannt werden, soll das bereits über 450.000 Mal vorbestellte Model 3 möglichst schnell in Kundenhand übergeben werden – unter anderem mit Hilfe spezieller Auslieferungszentren in Metropolregionen.
NurMalSo meint
Wie genau errechent sich den dieser Umsatz pro Flächeneinheit Verkaufsfläche?
Also zählen da nur die jeweils im Store abgeschlossenen Verträge / Käufe für jedes Geschäft rein. Und später wird ein Mittelwert zwischen allen Geschäften gebildet.
Oder zählt da auch das Onlinegeschäft rein? Also jeder der sich am PC zuhause sein M3 vorbestellt hat (und angezahlt hat)? Dies wäre ein Erklärung, warum Tesla so dominant sein sollte – wäre aber ein sehr zusammengeschusterter Fakt. Was hat schon mein Onlinegeschäft mit den Verkaufserlösen der jeweilgen Stores zu tun?!
Das wäre ja genau so, als wenn Google eine einzige Filiale eröffnet und all seine Einnahmen aus der Online-Werbebuchungen dieser einzigen Filliale zuschreiben würde. Auch wenn 98% der Kunden dort nie einen Fuß reingesetzt haben!
EcoCraft meint
Kennt einer die genauen Zahlen von Tesla, dem Unbekannten zweitplatzierten und dem Branchendurchschnitt über den hier geredet wird?
Mich würde mal interessieren wie hoch der unterschiedlich tatsächlich in € bzw in $ ist…
Kann die Redaktion das vielleicht nocht nachtragen? Bitte :D
ecomento.de meint
Konkrete Zahlen unabhängiger Quellen gibt es leider noch nicht. Daher handelt es sich erst einmal nur um eine Aussage bzw. Behauptung von Tesla.
VG
TL | ecomento.de
lo meint
Die Mitsubishi Werkstatt bei uns auf dem Dorf verkauft im Schnitt einen Neuwagen pro Woche (Hauptsächlich den kleinen Spacestar). Die Verkaufsfläche ist ca. 1200 Squarefeet (110 qm). Ergibt bei einem Durchschnitts Neuwagenpreis von 20.000€:
16 Euro pro sf pro Woche.
Für Tesla (ca. 3 Autos pro Store pro Woche, Store halb so groß): 250.000€ / 600 sf / Wo.
= 416 Euro pro sf pro Woche (!)
Und jetzt nochmal für Apple ;) …
NurMalSo meint
Mal die Frage:
Die Verkaufszahlen von Tesla (pro Store) und von ihrem lokalen Händler… Das sind bloße annahmen, rein nach ihrem Bauchgefühl? Oder können Sie diese Zahlen irgendwie belegen oder nachhalten?
lo meint
Die Zahlen vom lokalen Händler sind echt erfragt. Die von Tesla sind gefühlt – ich wollte nur die Rechnung vorführen!
Mal grob abgeschätzt:
35.000 Teslas pro 52 Wochen pro 200 Stores ~ 3 Autos pro Woche und Store im Durchschnitt.
(Sie können gerne Ihre Zahlen benutzen)